Projektorchester bringt "Ring der Nibelungen" auf die Bühne
Unter der Leitung von Marco Lichtenthäler formiert sich erneut ein Projektorchester mit rund 100 Musikern und wird Wagners "Ring der Nibelungen" am 13. November in der Stadthalle Betzdorf aufführen. Der Erlös des Benefizkonzertes geht an die Reiner Meutsch-Stiftung "Fly & Help".
Betzdorf. Zum vierten Mal formiert sich ein Projektorchester mit annähernd 90 bis 100 Musikerinnen und Musikern, um am 13. November in der Stadthalle ein Benefizkonzert zu geben. Marco Lichtenthäler, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Reiner Meutsch stellten das Projekt im LaKö in Betzdorf vor.
Nach den Erfolgen von 2008 mit "Lord of the Rings", 2009 mit "The Queen Symphony" und 2010 mit "The withe Tower", hat der musikalische Leiter Marco Lichtenthäler nun den "Ring der Nibelungen" im Visier. Die Durchführung des Vorhabens gestaltete sich als gar nicht so einfach, gibt es doch die Noten von Wagners Epos für sinfonisches Blasorchester nicht im Handel.
Nur zwei Orchester weltweit sind im Besitz dieser Noten, die zudem auch nur handgeschrieben vorliegen. Eines der Orchester ist das "La Artistica Bunol" in Spanien. Nach Kontaktaufnahme und einigen Verhandlungen erkläre sich der Dirigent Henrie Adams bereit die Noten zu übermitteln. Dies geschah per Mail, was das Lesen der Noten zusätzlich erschwert. Doch Lichtenthäler ist da ganz zuversichtlich und möchte das Projekt durchführen.
Das gesamte Orchester wird nur einen Tag zur Probe haben, die Musiker kommen aus ganz Deutschland und der hiesigen Region. Die Probe wird am Tag vor der Aufführung in Daaden erfolgen.
Wagner komponierte sein Werk für eine Dauer von 13 Stunden, das Orchester rafft das Ganze auf eineinhalb Stunden zusammen. Für die Akteure bedeutet dies eine große Herausforderung. Die Komposition erfordert hohes musikalisches Verständnis und technische Präzision von den Musikern.
Das Publikum darf sich auf einen anspruchsvollen Kunstgenuss freuen. In vier Sätze unterteilt, werden alle Klangfarben und Instrumentengruppen des Blasorchesters bis ans Äußerste ausgeschöpft.
Die Moderation des Abends wird Sabine Bätzing-Lichtenthäler übernehmen. Die Musiker, die teils weite Anreisen in Kauf nehmen, beteiligen sich kostenlos an dem Projektorchester, welches auch diesmal wieder den Sinn und Zweck hat, ein Hilfsprojekt für Kinder zu unterstützen. Bezahlt werden muss allerdings die Stadthalle, was den Reingewinn des Projektes letztlich, leider doch deutlich schmälern wird.
Karten sind im Vorverkauf über das Internet unter www.pjo-projektorchester.de oder bei allen Aktiven zu bekommen. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Natürlich gibt es auch eine Abendkasse.
Als Spendenpartner wurde diesmal Reiner Meutsch mit seiner Stiftung "Fly & Help" ausgesucht. Meutsch gründete seine Stiftung vor drei Jahren, nachdem er sein Unternehmen verkauft hatte und begann um die Welt zu fliegen. Bei seinen Stationen in den armen Regionen dieser Erde startete er den Aufbau von Schulen. Allein im vergangenen Jahr begann er fünf Schulprojekte, dieses Jahr sind es schon neun. Meutsch kümmert sich um den Aufbau der Schulen und die Bezahlung der Lehrer vor Ort. Sein Ziel ist es, in den nächsten 20 Jahren 100 Schulen weltweit aufzubauen.
Aktiv war er schon in Ruanda, Ghana, Indien, Philippinen, Brasilien, Peru und Indonesien. Dort arbeitet er mit Organisationen zusammen, die schon mindestens seit 20 Jahren vor Ort tätig sind, keinen kirchlichen Hintergrund haben und eine deutsche Struktur aufweisen. Meutsch möchte Hilfe zur Selbsthilfe geben, wie er sagte. Karl-Heinz Böhm nannte er sein Vorbild. Über seine Arbeit hat er ein Buch geschrieben und startet demnächst auf Tournee durch Deutschland um sein Projekt vorzustellen. Darum wird er zum Konzert selbst auch nicht kommen können, wird aber versuchen, die Proben am Vortag zu besuchen. (anna)
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