Neues Musical der Tanzschule Witt: „Der schwarze Rabe“ im Wissener Kulturwerk
Sie ist wahrlich keine Unerfahrene, was das Schreiben von Musicals angeht: Bettina Witt hat ein Faible für Singspiele. Aus der eigenen Feder auf die Bühne heißt es am Samstag, 14. Oktober, schon zum siebten Mal, wenn sich um 19 Uhr der Vorhang im Wissener Kulturwerk hebt und die nächste Eigenproduktion beginnt.
Altenkirchen. Die Idee, wieder einmal ein Musical für die ganze Familie zu schreiben und es aufzuführen, liegt beinahe zwei Jahre zurück. „Ich hatte im Herbst 2021 die ersten Ideen“, sagt Autorin Bettina Witt. Es ist nunmehr die siebte Geschichte, für die sie die Sprechtexte und einen Großteil der Choreografien geschrieben bzw. ausgetüftelt hat. Weitere stammen von Leonie Witt und Chantal Müller. Erzählerin ist die ausgebildete Schauspielerin Ina Rottstegge, die auch als Coach für die großen und kleinen Darsteller fungiert. „Der schwarze Rabe“ feiert am Samstag, 14. Oktober, 19 Uhr, im Wissener Kulturwerk seine Premiere. Nach derzeitigem Stand wird es nur diese eine Aufführung geben. Die Geschichte spielt in dem kleinen Ort Varialoco auf einem längst vergessenen Planeten, wo eben dieser Vogel (Kay Kostelnik) versucht, alle(s) in seine Macht zu bringen und alles zerstören zu wollen. Das gilt natürlich auch für eine einstmals glückliche Familie, deren Oberhaupt gerade gestorben ist. Die Mutter (Julia Jakobs) und ihre drei Töchter, das Vogelmädchen Avis (Leonie Witt), das Blumenmädchen Flos (Mija Buchholz) und das Schmetterlingsmädchen Papilia (Annika Sauerwald), sind also um ihr Leben fortan nicht mehr zu beneiden … Letztendlich, so bringt es Bettina Witt auf diesen einfachen Nenner, dreht sich alles um „Toleranz, Vielfalt und Akzeptanz“, die in diesen Tagen vielfach nicht mehr ganz oben auf der Liste der Tugenden stehen.
Seit Mai wird jeden Sonntag geprobt
Sind es bis zur Darbietung noch ein paar Tage hin, ist das Ensemble, das sich aus zehn Gruppen der Tanzschule Dance Point von Inhaberin Bettina Witt sowie vier Solisten des renommierten Chores Divertimento (Leitung Michael Sauerwald) zusammensetzt, schon jeden Sonntag seit Mai im Trainingsmodus. „Über 100 Akteure werden auf der Bühne sein“, verrät Bettina Witt, „sogar unsere jüngsten Schüler, die zwischen vier und sechs Jahre alt sind, machen wie auch die Ballettkinder mit.“ Geprobt wird immer in den Räumen in der Frankfurter Straße („Das sind immer tolle Tage“). Zum ersten Mal richtig aufregend wird es bei der Generalprobe am Freitag, 13. Oktober, auf der Bühne des riesigen Saals im Kulturwerk, die für die allermeisten wohl Neuland sein wird. Nach derzeitigem Stand wird die Aufführung rund zweieinhalb Stunden dauern, eine Pause sei vorgesehen, erklärt Bettina Witt. Obwohl sie vor allem die Regie extrem in Anspruch nimmt, „macht mir alles einen Riesenspaß“. In dieser heißen Phase der Vorbereitung gilt es darüber hinaus, an so vieles zu denken. Rund 400 Kostüme mussten beschafft und teils abgeändert werden, auch der Kulissenbau ist in Maßen Sache des Teams, wofür eine Garage in Michelbach herhalten muss. Per Beamer wird der eine oder andere Hintergrund auf eine Leinwand projiziert. Zum Glück ist die Beleuchtung vorhanden, sie muss jedoch angemietet werden.
Sie liebt es, Geschichten zu schreiben
War Bettina Witt mir ihren bisherigen sechs Musicals (2009 Immer nur Schule; 2010 Spieglein, Spieglein an der Wand; 2012 Ab ins All; 2014 Tanz der Elemente; 2016 Die verlorene Weihnacht und 2019 Das Geheimnis aus dem Orient) jeweils in der Stadthalle Altenkirchen zu Gast, kann diese derzeit nicht bespielt werden, da eine Gesundheitsgefährdung wegen Asbestbauteilen in der Lüftungsanlage nicht ausgeschlossen werden kann. Derzeit eruiert ein Fachbüro, ob sich, vom finanziellen Standpunkt betrachtet, eine Sanierung rechnet oder die „gute Stube“ abgerissen werden muss. Dass Bettina Witt immer wieder aus ihren Überlegungen Stücke entwickelt, die sie gerne einem größeren Publikum präsentieren möchte, hat einen einfachen Grund: „Ich liebe es einfach, Geschichten zu schreiben.“ Einen kleinen Hintergedanken kann sie dennoch nicht vor den Hand weisen. Es sei natürlich gleichfalls ein bisschen Werbung für ihre Tanzschule, die seit Juni des vergangenen Jahres in Altenkirchen ihr Trainingszentrum hat. „Ich bin froh, wenn alles Null auf Null aufgeht“, richtet Bettina Witt aktuell ob der umfangreichen Vorbereitungen vorerst nur einen untergeordneten Gedanken aufs Finanzielle.
Auch After-Show-Party
Ist denn das Finale gerade verklungen, fällt von Bettina Witt, und das weiß sie aufgrund ihrer Erfahrungen aus den Vorjahren, „die Anspannung ab“. Bei der After-Show-Partie im Vorraum der Halle können Kritik und Lob geäußert werden, stehen Snacks und Getränke bereit. Zufrieden ist Bettina Witt bislang mit dem Kartenvorverkauf. Tochter Leonie spricht von rund 600 Tickets, die bislang an Interessierte abgegeben worden seien. So stehen aber weitere rund 250 Eintrittsberechtigungen noch an, die verkauft werden sollen. Sie kosten im Vorverkauf für Erwachsene 19, für Kinder 15 Euro. An der Abendkasse werden beide Kategorien jeweils zwei Euro teurer. Die Karten können über das Kontaktformular auf der Homepage (www.dance-point-witt.de) oder per Telefon 02688/989522 geordert werden. (vh)
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