2. Wäller Fahrradkongress in Montabaur mit Vorträgen und Vorführungen
Von Wolfgang Rabsch
Immer mehr Wäller mögen ihr Fahrrad und fahren auch zunehmend gerne damit. Wer mit dem Rad zur Arbeit, zum Einkaufen oder in seiner Freizeit fährt, interessiert sich auch dafür, was sich rund um die Schaffung der für den Radverkehr notwendigen Infrastruktur in Form von Radwegen und mehr tut. Viel dazu konnte man beim 2. Wäller Fahrradkongress (WFK) erfahren, der in Trägerschaft der VCD-Kreisgruppe von der WFK-Projektgruppe in Kooperation mit Stadt und Verbandsgemeinde Montabaur organisiert wurde.
Montabaur. Der mit Unterstützung der Sparkasse Westerwald-Sieg und dem GIANT-Store Montabaur ermöglichte WFK zum Motto "Wer Radwege sät, wird Radverkehr ernten" wurde eröffnet von Ulrich Richter-Hopprich als Bürgermeister der VG
Montabaur und Landtagspräsident Hendrik Hering, Mitglied des Landtages. Es folgte der Hauptvortrag von Prof. Dr. Dennis Knese aus Frankfurt zum Thema "Durchbruch oder Stillstand - wo steht die deutsch (Rad-)Verkehrswende?". Folksänger und Komödiant Günter Gall (Osnabrück) war dann live auf der Bühne mit einigen Liedern aus seinem Programm "Radlers Seligkeit" zu erleben.
Es folgte ein Block mit Kurzvorträgen: Uwe Petry (Darmstadt) als Geschäftsführer des Planungsbüros VAR+ stellte das Radverkehrskonzept der Verbandsgemeinde Montabaur vor. Martin Tönnes (Essen) vom VCD-Bundesvorstand erläuterte den Ausbau des Alltagsradverkehrs als zentralen Baustein der Verkehrswende. In einem Kurzfilm äußerte sich der Kabarettist "Gernot Hassknecht" zur Verkehrssicherheit im Fahrradverkehr.
In einem weiteren Block beschäftigten sich mehrere Kurzberichte mit Radverkehrsthemen im Westerwald. Amelie Döres (Mainz) vom ADFC-Landesvorstand berichtete, was sich in der Region in Sachen Lobbyarbeit fürs Fahrrad tut und was der Verband dazu beiträgt. Hans Kneilmann (Altenkirchen) informierte über Aktionen und die Situation des Radverkehrs im AK-Land. Der Radaktionstag im März in Höhr-Grenzhausen und folgende Aktionen waren Thema von Herbert Brockmann (Höhr-Grenzhausen).
Ein kritischer Filmbeitrag der Reihe "Planet e" folgte zum Thema "Die Schattenseiten unserer Fahrräder: Wo hakt es bei der Klimabilanz und Lieferketten?"
Nach der Mittagspause wurde das Programm auf der Bühne mit Kunstradfahren fortgesetzt: Zu erleben war eine Vorführung der Kindergruppe des RCW Arzheim. Es schlossen sich drei kurze Gesprächskreise in verschiedenen Tagungsräumen zu den Themen "Modell Dienstradleasing", "Radfahrende Kinder" und "Woran Radwege im WW bisher gescheitert sind" an. Unter fachkundiger Beteiligung wurden diese moderiert von Thomas Böckling, Amelie Döres und Eva Molsberger-Lange. Es schlossen sich Kurzberichte zu den AG-Ergebnissen im Saal an.
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In einer von Markus Müller (Westerwälder Zeitung) moderierten Talkrunde äußerten sich Gerd Engel (ADFC-Kreisvorsitzender Neuwied), Gabi Wieland (Stadtübermeisterin Montabaur), Dirk Heuser (Radfahrer aus der Region) und Uwe
Petri (Planungsbüro VAR+) zum Thema "Wie kommen wir im Westerwald mit dem Radverkehr voran?" Ein Höhepunkt des 2. WFK war am Nachmittag die abschließende erstmalige Verleihung des "Wäller Fahrradpreises" unter Beteiligung von Stadtchefin Gabi
Wieland. Der 1. Preis in Höhe von 1.000 Euro wurde verliehen von der Westerwald Bank und der 2. Preis in Form einer Tauber-Altmühltal-Radreise für zwei Personen durch Schuy Exklusiv Reisen in Elz. Preisträger sind Personen und Organisationen, die sich um das Fahrradfahren in der Region besonders verdient gemacht haben.
Mit einem Ausblick auf den 3. WFK am 21. September 2024 im Bürgerhaus Wirges von WFK-Koordinator Uli Schmidt, der den Tag auch moderierte, endete gegen 16 Uhr der 2. WFK. Im Rahmenprogramm gab es ein Dutzend Messe- und Infostände rund ums Thema Radfahren im weiteren Sinne. Auch wurden Bilder aus der Waldschule Montabaur zum Thema "Mein Traumbike" ausgestellt. Es bestand zudem die Möglichkeit, aus verschiedenen Regionen der Westerwald-Sternfahrten mit dem Fahrrad zum WFK zu organisieren. So trafen sich die Radler aus dem Bereich Holler/Buchfinkenland um 9.15 Uhr auf dem Platz neben der Kirche in Holler zur gemeinsamen Fahrt nach Montabaur.
Uli Schmidt zeigte sich am Ende des Fahrradkongresses in Montabaur sehr enttäuscht, dass sich angesichts der Bedeutung des Themas für die Region nur vergleichsweise wenige Radsportinteressierte in der Stadthalle eingefunden hatten. Doch der Organisator will sich von dem Rückschlag nicht entmutigen lassen und sich weiter für die Rechte von Radfahrern einsetzen. (Wolfgang Rabsch)
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