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Nachricht vom 24.10.2011    

Kleinkunstabend auf hohem Niveau gefiel dem Publikum

Ein Super-Geburtstagsgeschenk machte die Volksbank Daaden der Region. Im Hüttenhaus in Herdorf fand anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Bank ein Kleinkunstabend mit hochkarätigen Künstlern des Genres statt.

Volksbank-Vorstand Heinz Euteneuer mit "La Signora" auf der Bühne. Er begrüßte das Publikum im Hüttenhaus und dann fiel der Start für ein herrliches Programm. Fotos: anna

Herdorf. Einen tollen Kleinkunstabend erlebte das Publikum am Wochenende im Hüttenhaus mit teils bissigem, teils schwarzem Humor. Carmela De Feo alias "La Signora" aus dem Ruhrgebiet, Christian Hölbling alias "Helfried" aus Österreich und die "Blechharmoniker", ein Quintett aus Köln waren auf Einladung der Volksbank Daaden nach Herdorf gekommen.
Während die Besucher im sehr gut besuchten Hüttenhaus auf den Beginn des Bühnenprogramms warteten, stand "La Signora" plötzlich im Zuschauerraum. Dort begann sie so gleich die Zuschauer anzusprechen, so wie sie es noch öfters an diesem Abend tat. Auf die Bühne nahm sie Heinz Euteneuer vom Bankvorstand mit, der das Publikum begrüßte. Er erklärte die Beweggründe des Vorstandes, einen solchen Abend zu bieten. So wie es heutzutage etwas Besonderes sei, das eine Regionalbank das 100-jährige Jubiläum ihrer Selbständigkeit feiern könne, so habe man den Menschen in der Region auch etwas Besonderes bieten wollen.
Gemeinsam mit Okay-Veranstaltungen sei dieses Programm erstellt worden, so Euteneuer. Der Erlös des Abends aus Eintritt, Getränke und Verzehr werde an soziale Einrichtungen in Herdorf und Daaden gespendet, womit man seitens der Bank die Verbundenheit mit der Region unterstreichen wolle. Danach überließ Euteneuer den Künstlern das Parkett.
"La Signora" heizte dem Publikum so richtig ein. Nicht umsonst wird sie die schwarze Witwe der Volksbelustigung genannt, was nicht nur an ihrer schwarzen Kleidung, sondern auch an ihrem durchaus schwarzen Humor liegt. Die Frau aus Oberhausen mit italienischen Wurzeln versprühte ein schier unglaubliches Temperament. Ihr kam am Abend unter anderem die Aufgabe des Conférenciers zu.
So kündigte sie Helfried als den Frauenheld aus den Alpen an. Helfried bedankte sich beim Publikum für dessen Treue zur Bank, die ihm erst diese Bildungsreise ermöglicht habe. Sonst wäre er wohl nie in seinem Leben nach Herdorf oder Daaden gekommen und er überlege noch immer, welcher Ort wohl der schönere sei. Neben seinen witzigen Schilderungen aus seiner Kindheit, gab der Österreicher auch einige eigene Lieder zum Besten. Dazu zählte auch "Wer auf der kugelrunden Welt sich was erobern will".
Als Kind, so Helfried, sei er bei seiner Tante Hedwig aufgewachsen, zusammen mit dem Hund Heinrich und die Tante habe diesen auch nie bevorzugt behandelt. Für Haustiere hat er aber trotzdem nichts übrig, auch Heinrich starb eines guten Tages unerklärlicherweise in der Räucherkammer der Tante Hedwig. Den Zuhörern im Saal gab er einige Ratschläge zur sinnvollen Nutzung ihrer Haustiere. Hamster müsse man nur gut pökeln und dann sehr heiß braten, damit sie ihr Fett verlieren. Ein Aquarium ergebe mit 100-200 Suppenwürfeln kurz aufgekocht eine wunderbare Suppe für eine große Runde. Und passend zur Jahreszeit empfahl er einen Weihnachtskanarie mit Rotwein und Kroketten.
Das Lied "Regentropfen, die an dein Fenster klopfen" hatte Helfried mit sehr eigenwilligen, bitterbösen Strophen ergänzt und sang dies für seine Tante Hedwig. Die Gestik und Mimik des Komikers unterstreicht bei allem noch seine Aussagen und das Publikum hatte seine helle Freude an dieser Darbietung.
Auch "La Signora" wusste Trauriges aus ihrer Kindheit zu berichten, so sei sie in Italien öfters von ihrem Vater an Müllkontainer gekettet worden. Ihrem Selbstbewusstsein habe dies jedoch keinen Abbruch getan. Sie bezeichnete sich als die Fleisch gewordene Lust, das Kotelette of Love, ihre Aura strahle ihr voraus, sie sei ein Naherholungsgebiet. Sie kokettierte mit dem männlichen Publikum und gestand dass sie auf Rentner stehe. Die hätten Zeit und Ruhe und wüssten nie ob es nicht ihre letzte Gelegenheit sei.
Als Akkordeonspielerin, das Instrument beherrschte sie wirklich vorzüglich, besitzt "La Signora" laut eigener Aussage zudem eine ganz besondere Fingerfertigkeit. Das Publikum amüsierte sich prächtig.
Als dritte im Bunde traten die "Blechharmoniker" in Aktion, ein Blechbläserquintett, dass seines Gleichen sucht. Sie widmeten sich der Epoche des deutschen Schlagers. Von "Fiesta Mexicana" über "Adio Mexico" bis hin zu der "Auf der Reeperbahn" von Hans Albers hatten sie so ziemlich alles drauf. Dabei spielten sie die Stücke nicht einfach nur so ab, nein, die Musikerin und Musiker traten in eine Art Dialog. Dieser gipfelte letztlich in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den vier Herren, bis die zuvor bieder gekleidete Ruth Funke im roten Kleid und mit Peitsche bewaffnet dazwischen ging.
Bei ihrem zweiten Auftritt spielten die Fünf "Die Reise nach Jerusalem". Zu den Klängen von "Eine Insel mit zwei Bergen" wanderten sie um die vorhandenen Stühle. Auch hierbei boten sie allerhand Klamauk und zwischendurch natürlich noch andere Musik. Diesmal waren es Melodien von Filmklassikern wie "Stahlnetz", "Krieg der Sterne" und die "Schicksalsmelodie".
Zum Quintett gehören Stephan Dürschmid (Trompete), Roland Kämmerling (Trompete), Ruth Funke (Horn), Bernd Lechtenfeld (Posaune) und Martin Kaiser (Tuba). Natürlich hatte auch Helfried einen zweiten Auftritt, darin zeichnete er Österreich auf eine Tafel schlug vor dies anders aufzuteilen und Südtirol einzugliedern. Mit einer weiteren Geschichte aus seiner Kindheit über seine strenge katholische Erziehung sorgte er für beste Unterhaltung der Zuhörer im Saal.
"La Signora" sang am Ende noch eine Hommage auf ihre Stadt Oberhausen und mit dem Hit "Baby, you can drive my car" als gemeinsame Zugabe aller Künstler endete ein langer unterhaltsamer Abend. Die Besucher des Hüttenhauses waren begeistert von dem Dargebotenen und lobten die Künstler in höchsten Tönen. (anna)


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