Welche typischen Bräuche längst in der ganzen Republik beliebt sind
RATGEBER | Obwohl die meisten Bräuche ihren Ursprung eigentlich auf regionaler Ebene haben, schwappen manche davon über ihre Grenzen hinaus. Das ganze Land greift sie dann auf und zelebriert sie – oft auch in abgewandelter Form. Einige davon möchten wir uns in diesem Artikel einmal ansehen und erklären, was es damit auf sich hat.
Wenn selbst der Norden Oktoberfest feiert
Ganz klar: Beim wohl bekanntesten Brauch handelt es sich um das Oktoberfest. Eigentlich ein echtes bayrisches Original erlebte es in verschiedener Ausführung besonders im letzten Jahrzehnt einen gewaltigen Aufschwung. Das führt dazu, dass sich mittlerweile sogar der hohe Norden in Schale wirft und Lederhosen und Dirndl herausholt. Im Gegensatz zum Original, das traditionell jedes Jahr im September beginnt, erstrecken sich die Abwandlungen auf das ganze Jahr. Im Frühling Oktoberfest in allen Ecken Deutschlands feiern? Zwischenzeitlich absolut normal.
Generell hat die bayrische Lebensart ganz Deutschland stark beeinflusst. Das lässt sich auch an vielen klassischen bayrischen Speisen wie dem Leberkäse oder dem Schweinsbraten ablesen. Auch der typische Dialekt erfreut sich einer großen Beliebtheit, wodurch sich viele Menschen erfolgreich oder weniger erfolgreich an der Nachahmung versuchen. Bei all der Beliebtheit verwundert es nicht, dass Bayern als viel gewähltes Ausflugsziel fungiert. Immerhin lässt sich dort unter anderem das boarische Nachtleben in München erleben. Danach gibt es dann auch endlich den Vergleich zwischen dem Original und den Abwandlungen.
Karneval und Fasnacht: Ein deutsches Kulturgut
Egal, ob es in der eigenen Region Karneval oder Fasnacht heißt: Dass die Begriffe überall in Deutschland bekannt sind, wird wohl niemand ernsthaft abstreiten. Natürlich bleiben einzelne Hochburgen wie Köln oder Mainz im Zentrum. Dennoch verteilt sich die Begeisterung schon seit Jahrzehnten auf das gesamte Land. Das führt dazu, dass die bekannten jährlich stattfindenden Veranstaltungen in keinem Fernsehprogramm während der „fünften Jahreszeit“ fehlen dürfen und viele Zuschauer vor den Bildschirm ziehen.
Kulinarische Highlights: Zu lecker, um sie für sich zu behalten
Ein paar überregional beliebte Speisen haben wir zwar bereits vorhin genannt, aber dennoch ist dies nur die Spitze des Eisberges. Die Bandbreite der Leckereien deckt natürlich auch nicht nur die eher deftigen Hauptspeisen ab. Schließlich gehören Desserts einfach dazu und runden jede gelungene Mahlzeit erst so richtig ab. Doch was sind regionale Klassiker, die selbst hunderte Kilometer entfernt noch verzehrt werden? Als Erstes würde vielen Menschen wohl die Schwarzwälder Kirschtorte einfallen, die sich mit ihrer speziellen Zusammensetzung von der Masse abhebt.
Viele Spezialitäten schafften auch aus dem Ausland den Sprung in die Bundesrepublik, wo sie nun nicht mehr wegzudenken sind. Dazu gehört etwa der Kaiserschmarrn, welcher seinen Namen dem ehemaligen König Franz Joseph I. zu verdanken hat. Das Gericht mit seiner süßen Note wird dabei gerade im Süden oft sogar als Hauptspeise serviert, kann aber auch weit von seiner Heimat entfernt auf eine große Fangemeinde blicken. Der Hunger auf Süßspeisen ist damit bislang nicht gestillt und bedingt den Import vieler weiterer Leckereien. Auf keinem Jahrmarkt im ganzen Land fehlt etwa der Crêpes, den es längst auch in deftigen Ausführungen gibt. Wir dürfen also gespannt sein, welcher Brauch als Nächstes seinen Durchbruch feiern wird. (prm)