Die Welt des Goldenen Elixiers: Waldhonig selbst herstellen und genießen
RATGEBER | Schon in der Antike erkannte man neben seinem köstlichen Geschmack und der betörenden Süße auch die Heilkraft des Honigs. Er galt als kostbares Elixier und stand nur den Königsfamilien in vielen Ländern zur Verfügung. Nicht umsonst nannte man ihn auch das süße Gold. Aber auch in vielen Völkerstämmen auf der ganzen Welt wurde Honig als willkommenes Süßungsmittel genutzt, wie aber auch als Heilmittel. Denn die antibakterielle Wirkung des Honigs gilt noch heute selbst in der Schulmedizin als ein wichtiges Hilfs- und Heilmittel aus der Natur.
Doch der Geschmack allein ist es, der viele verzaubern kann. Und wer kennt diesen wunderbaren Geschmack nicht, wenn Honig aufs frische Brötchen mit Butter geträufelt wird? Er ist einfach köstlich und verführerisch süß. Um Honig selbst herstellen zu können, benötigt man grundsätzlich nicht viel. Und auch die verschiedenen Honigsorten, wie auch den Waldhonig, kann man mit dem richtigen Standort durchaus selbst steuern und herstellen lassen. Denn die Hauptarbeit übernehmen hier nach wie vor die fleißigen Bienenvölker und aber auch andere Insekten.
Waldhonig
Er ist sehr speziell und mit vielen, verschiedenen Aromen vermengt, die den Honig zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Hier kann man etwa seine Bienenkästen exakt dort positionieren, wo eine kleine Lichtung im Wald ist, die sonnendurchflutet ist. Oder auch am Waldrand, wo die Bienen die Möglichkeit finden, direkt den Wald anfliegen zu können. Den Waldhonig selbst herstellen zu können, bedarf also eigentlich nur der Wahl des richtigen Standortes der Bienenkästen. Der Waldhonig an sich besteht in erster Linie aus dem Honigtau, der durch die Insekten ergattert wird, indem sie die Pflanzensäfte von Bäumen aufsaugen.
Die bevorzugten Bäume sind dabei die Weißtannen, die Fichten und Laubbäume verschiedener Arten. Der Saft wird aufgesogen und als süßer Zuckersaft wieder ausgeschieden. Und genau hier kommen nun die Bienen ins Spiel. Denn sie sind diejenigen, die sich quasi den ausgeschiedenen Zuckersaft zu eigen machen und in den Bau bringen. Anders als bei herkömmlichen Honigsorten also spielen beim Waldhonig noch andere Faktoren eine Rolle und eben auch die Gunst der fleißigen Insekten. Besonders sind es die Ballt- und Schildläuse, die die köstlichen Säfte ausscheiden und auf die Bienen im wahrsten Sinne des Wortes fliegen.
Der würzige Geschmack und die Reinheit
Der Waldhonig zeichnet sich schon optisch durch seine dunkle Färbung von allen anderen Honigsorten ab. Der Geschmack ist recht würzig und macht ihn zu einem der kostbarsten und einzigartigsten Honigsorten überhaupt. Man nimmt sogar an, dass er der wohl mit ursprünglichste Honig ist und er in einem Reinheitsgehalt extrem sauber und rein ist. Kein Wunder, denn dieser Honig wird in der Regel weit entfernt von Städten und belasteten Gebieten produziert und gesammelt. Auch in höheren Regionen und sogar in Bergregionen auf Baumhöhen und auf Wiesen und eben in unzähligen Wäldern. Die Reinheit ist besonders und das zeigt sich dann auch im Preis für ein kleines Glas Honig. Denn er gehört zur Honig-Elite und das kostet eben.
Gesund und köstlich
Da der Waldhonig deutlich mehr Spurenelemente und auch Mineralstoffe vorweist, ist er im Vergleich zum herkömmlichen Blütenhonig gesunder. Im Vergleich zum Tannenhonig aber ist Letztere gut für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Denn der Gehalt an ätherischen Ölen ist bei Tannenhonig besonders hoch. Dennoch ist auch der Waldhonig allein durch seinen Reinheitsgehalt extrem gesund und köstlich zugleich.
Herstellungsverfahren
Der Waldhonig ist einer der letzten, die geerntet werden können. Imker sollten aber auch diesen Honig erst schleudern, wenn er einen geringen Wassergehalt hat. Sind die Honigwaben in jeder Hinsicht verdeckelt, ist das ein gutes Zeichen für den Erntezeitpunkt. Die Schleuder, die Kästen und auch die Bienenvölker sollten in einem reinen Zustand sein, bevor man loslegen kann. Der erste Waldhonig kann schon im Laufe des Monats Mai geerntet werden und die letzte Ernte kann sogar noch Ende Sommer, zwischen Juli, August und September geschehen.
Übrigens: Wenn der Honig nicht geerntet wurden, überwintern die Bienen in der Regel auf dem Honig. Besonders dann, wenn der Honig hauptsächlich aus Sommerhonig aus Honigtau bereitet wurde, kann dies am Ende zu Komplikationen bei der Überwinterung führen. Also am besten immer abernten bis zum Schluss und dann erst neu beginnen. Den Standort sollte man auch hier immer wieder einmal wechseln und andere Waldgebiete aufsuchen, in denen man die Kästen aufstellen kann. (prm)
Autor: Bettina Salarno