MGV "Glück Auf" Forst präsentierte ein besonderes Konzert
Ein beeindruckendes Chorkonzert veranstaltete der MGV „Glück Auf“ Forst mit sieben weiteren Chören im vollbesetzen St.-Andreas-Haus in Bitzen und setzte damit seine jährliche Konzertreihe fort. Das Publikum war von der Vielfalt der dargebotenen Chorwerke begeistert und sparte nicht mit Applaus.
Forst/Bitzen. Beim Chorkonzert des MGV „Glück Auf“ Forst wurden die gesangliche Leistungsdichte und die große Bandbreite an Liedern in hervorragender Weise dokumentiert.
Der von den Sängerinnen und Sängern übermittelte bunte Melodienstrauß beinhaltete einen großen und facettenreichen Liederbogen vom anspruchsvollen, getragenen Chorwerk, Spirituals bis hin zu lustigen Weisen. Das Programm bestach durch Farbe und konzertante Ausdruckskraft, für jeden Geschmack war etwas dabei – besser kann Werbung für den Chorgesang nicht sein.
Alle Chöre zeigten in ihren Vorträgen, dass die „Messlatte“ hoch angelegt ist, ohne jedoch die Freude und Begeisterung am Gesang zu verlieren. Bei modern arrangierten Liedern gingen die Vortragenden im Takt mit, wippten oder „schnippten“ mit den Fingern. Wie sagte ein begeisterter Besucher: „Das ist ja fast schon Aerobic, was mit dem Singen einher geht.“ Recht hatte er; aber nicht nur die Sängerinnen und Sänger waren vom „gesanglichen Bazillus befallen“ – vielmehr ging alles von den temperamentvollen Chorleitern und der Chorleiterin aus, die zu Höchstleistungen anspornten.
Dabei meisterten die Sängerinnen und Sänger die gefragten rhythmischen Vielfalten der Tempi- und Vokalwechsel; vom majestätischen und sieghaften forte bis zum hauchzarten piano, sowie die gefühlsbetonten, klaren melodischen und stimmlichen Klangbilder.
Lang anhaltender Applaus war der verdiente Dank und Lohn für alle am Konzert beteiligten Chöre und Solisten. Christine Wendel vom Kreischorverband Altenkirchen übermittelte auch als Vorsitzende der Hammer Chor AG zum Abschluss der überaus gelungenen Veranstaltung großes Lob und viel Anerkennung an alle Mitwirkenden. „Die auf dem ‚Berg‘ vor Jahren ins Leben gerufenen Konzertreihen sind einfach toll und beispielhaft. Vor allem finde ich es gut, auch Chöre aus dem weiteren Umkreis einzuladen, um so eine große Lieder-Bandbreite zu erhalten.“
Es war sicherlich auch ein Chorabend, der zum Nachdenken anregte, ob man nicht als Sängerin oder Sänger den Weg in die Chöre finden sollte. Bekanntlich sind diese auf jede Sängerin/jeden Sänger angewiesen, um die großen Nachwuchsprobleme lösen zu können und somit dem Chorsterben vorzubeugen.
Die Chöre üben bekanntlich in der heutigen überwiegend von modernen Kommunikationen bestimmten Zeit immer noch – und das hoffentlich auch in Zukunft – neben der Pflege des Liedgutes auch im Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens eine wichtige Funktion aus. Wenn dies einmal nicht der Fall ist, fehlt etwas. Sollte dieses Fehlen in der Bevölkerung dann wahrgenommen und bemerkt werden, kann es – einige Beispiele belegen dies bereits - schon zu spät sein.
In seiner Begrüßung zeigte sich Glück-Auf-Vorsitzender Wolfgang Steinhauer erfreut über die Resonanz zur Fortführung der Konzertreihe. Sein besonderer Gruß galt der Hammer Chor-AG-Vorsitzenden Christine Wendel und Ortsbürgermeister Jürgen Mai. Einen Gruß übermittelte er von Bürgermeister Rainer Buttstedt, der leider nicht anwesend sein konnte. Dank sagte Steinhauer der Helferschar, die zum Gelingen des Konzertes beitrugen.
Den breit gefächerten Abend der Chormusik eröffnete der gastgebende MGV „Glück Auf“ Forst mit seinem Dirigenten Harald Gerhards und dem bekannten Spiritual „Down by the riverside“, um dann auf „tanzende Bettelleute“, die mit klappernden Stöcken und Krücken über Tisch und Bänke springen, einzugehen. Abschließend wurde mit dem „Maßkrug“ eine bayerische Gaststube dargestellt, in der nur summende Fliegen, eine laut tickende Uhr und ein unter dem Tisch liegender, schnarchender Schmied anwesend waren.
Der Frauenchor Forst (Marcin Machnik) entführte die Anwesenden ins „Ungarland“, nahm anschließend „Abschied vom Walde“ und intonierte danach das von einer Vielzahl unterschiedlichster Musikrichtungen aufgegriffene und besonders im Jazz und in der Gospelmusik verbreitete „Oh, when the Saints“.
Der MGV Dünebusch trat unter der Stabführung von Franziskus Reifenrath auf, der für den kurzfristig erkrankten Chorleiter Dieter Fröhling –dem ein besonderer Genesungswunsch galt-
eingesprungen war. Zum Vortrag kamen „Menschen für Menschen“, „Arcobaleno – Regenbogen“ und „Vater unser“.
Erstmals zu Gast auf dem „Berg“ war der unter Leitung von Harald Gerhards stehende Gemischte Chor Steimel, der ebenfalls wie alle Chöre an diesem Abend mit seinen Vorträgen begeisterte. Nach der Liebeserklärung „Aber Dich gibt’s nur einmal für mich“ – vor vier Jahrzehnten von den Nilsen Brothers kreiert und später durch die „Flippers“ groß herausgekommen – begab man sich auf „Country Roads“, um dann zum „Theater“ über zu gehen.
Der MGV „Liedertafel“ Hamm (Peter Brenner) wendet sich in jüngster Zeit verstärkt neuem Liedgut zu und erhält hierfür – so zum Beispiel bei der Hammer Veranstaltung „Nacht der Genüsse“ - uneingeschränkte Anerkennung. Die Liedertafel-Vortragsreihe wurde mit „All Nigth, All Day“ eingeleitet. Danach folgte das durch Henry Maske bekannt gewordene „Conquest of Paradise“, um sich dann beim „Kriminaltango“ – einem vor allem durch Hazy Osterwald bekannt gewordenen Evergreen – nachts in einer Taverne bei rotem Licht mit dunklen Gestalten, Jacky Brown und Baby Miller zu treffen und auseinanderzusetzen.
Mit dem sechsfachen Meisterchor MGV „Eintracht“ Steinebach (Bernhard Kaufmann) bereicherte ein weiterer bekannter Klangkörper das Glück-Auf-Konzert. Die Sänger bekundeten wie sie „einst von Piemont kamen“, in „Salzburg zu St. Peter“ waren und dann einen Abstecher nach Südtirol unternahmen. Von hier brachten sie das weltbekannte „La Montanara“ mit.
Fast zu klein war die Bühne für den Frauenchor Fluterschen (Harald Gerhards) mit seinen 34 Sängerinnen – und dabei fehlten noch 12 Sängerinnen! „Cum Subit Illius (Ovid) und „Seasons in the sun“ waren die ersten beiden zum Vortrag kommenden Lieder. Mit „Oh Happy Day“ verabschiedete sich der Frauenchor Fluterschen und brachte damit treffend zum Ausdruck, welch ein schöner Tag mit dem Chorkonzert verbunden wurde.
Den gesanglichen Reigen beschloss der Meisterchor „Germania Breitscheidt“ (Susanne Steinhauer) mit „Abendruhe“, dem Gospel „I want to go to haeven“, um dann rockig und fetzig mit „Barbar’Ann“ – in den Sechzigerjahren durch die Beach Boys bekannt geworden - einen glanzvollen Schlussakkord zu setzen. Freude und Lebenslust erklangen gleichermaßen in diesem mitreißenden Chorarrangement. (rö)
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