Birken-Honigsessen im Rahmen der Dorfmoderation unter die Lupe genommen
Von Katharina Behner
Kaum ist die Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation in Birken-Honigsessen vorbei, stehen die nächsten Termine im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms an. Nachdem Stärken, Schwächen, Ideen und Wünsche festgehalten sind, findet der Dorfrundgang am 18. November statt. Hierzu, wie auch zu den folgenden Arbeitskreisterminen, sind alle Bürger eingeladen.
Birken-Honigsessen. Nachdem Birken-Honigsessen Anfang März als Schwerpunktgemeinde zur Dorferneuerung anerkannt wurde, ging es am Dienstag (7. November) mit der Auftaktveranstaltung "Dorfmoderation" richtig los. Dass reges Interesse an der Entwicklung der Ortsgemeinde besteht, zeigte die große Zahl der rund 80 Einwohnenden, die kamen, um mitzugestalten, was nun innerhalb des Dorferneuerungsprogramms passieren soll. Dabei gab es keinen Frontalvortrag, vielmehr kamen die Teilnehmer richtig ins Arbeiten.
Jeder Bürger kann jederzeit mit einsteigen
Moderiert wurde die Veranstaltung von Stadtplanerin Sarah Densing. Ihr zur Seite stand Praktikantin Louisa Garmhausen; beide vom Planungsbüro Stadt-Land-plus. Eingangs hatte Ortsbürgermeister Hubert Wagner hervorgehoben, dass schon ein Dorf mit der Größe von 2.500 Einwohnenden dazu neige, "anonym" zu werden. Nicht zuletzt aus diesem Blickwinkel betrachtet, sieht Wagner die Chance, im Rahmen der Dorferneuerung "wieder näher zusammenzurücken" und die gesamte Bevölkerung dafür zu begeistern, am Dorfleben teilzunehmen und mitzugestalten.
Dem schloss sich Moderation Densing an. Die Dorfmoderation sei ein offener Prozess, der von der Bürgerbeteiligung lebe. "Sie sind die Experten in ihrem Ort. Alle können mitmachen." Wichtig dabei: "Jeder kann jederzeit in den Prozess einsteigen."
Densing gab einen Überblick über den Ablauf innerhalb des Dorferneuerungsprogramms: von damit verbundenen Förderungen, auch für Privatpersonen, bis hin zur Entstehung eines Leitfadens für die nächsten 10 bis 15 Jahre zur Entwicklung des Ortes. Die Ausgangslage, etwa mit der Analyse zur Struktur der Gemeinde und der Bevölkerung aufzeigend, erläuterte die Moderatorin: "Auch sie sind vom demographischen Wandel betroffen, allerdings nicht ganz so stark."
Unter Berücksichtigung aller zu betrachtender Themen, wie Gewerbe, Leerstand, Vereine, Dorfgemeinschaft, Ortsbild, Tourismus und weiteren Punkten, erarbeiteten die Bürger Schwächen, Stärken sowie ihre Ideen und Wünsche. Dabei seien keine Grenzen gesetzt, denn "wer spinnt gewinnt", machte Densing deutlich.
Von Stärken, Schwächen, Ideen und Wünschen
Durchaus positiv bewerteten die Teilnehmer das groß geschriebene Vereinsleben sowie das gute Miteinander zwischen den Vereinen. Ebenfalls gab es Pluspunkte für die Dorfgemeinschaft, gute Lage samt Ortsbild und Naturaspekten sowie der Infrastruktur. Überwiegend gute und ausgebaute Straßen, Schule, Kindertagesstätte, ärztlicher Versorgung und Bücherei wurden dabei genannt.
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Bei der Nennung von Wander- und Radwegen wurde man sich schließlich einig, dass es zwar gute Wanderwege gäbe, dass allerdings die Radwege zu wünschen übrig ließen. Schon lange spreche man sich in der Ortsgemeinde für Radwege, etwa nach Wissen und Morsbach, aus.
Durchaus Potenzial sehen die Birken-Honigsessener in der Grundversorgung mit einer Einkaufsmöglichkeit. Spielplätze, die "in die Jahre gekommmen" seien, wie auch der Friedhof, die Gestaltung des Schützenplatzes nebst Schulhof fielen in die Rubrik Schwächen. Handlungsbedarf wurde zudem sowohl in der Jugendarbeit, inklusive Seniorenarbeit, sowie der Kommunikationsstruktur innerhalb der Ortsgemeinde als auch in der Außenwirkung gesehen.
Ideen, Wünsche und Potenzial: Jetzt folgen Dorfrundgang und Arbeitskreise
Was man sich in Birken-Honigsessen wünscht: Gaststätten, eine Einkaufsmöglichkeit, einen Kinder- und Jugendtreff, Radwege, ein Geschwindigkeitsmessgerät, ein Dorfgemeinschaftshaus, "Tango tanzen für Anfänger" sowie einen Grill- und Abenteuerspielplatz. Neben einem Fußwegenetz um die Ortsgemeinde waren das nur einige Punkte, die es nun gilt, in den kommenden Wochen und Monaten in den verschiedenen Arbeitskreisen zu beleuchten und mit Leben zu füllen.
Da die Ortsgemeinde Birken-Honigsessen mit ihren rund 2.500 Einwohnern schon als eine relativ große Gemeinde zählt, wurden die verschiedenen Handlungsbedarfe zwei Arbeitskreisen zugeordnet. Die Termine hierfür stehen schon: Der Arbeitskreis "Miteinander" trifft sich am 28. November (19 Uhr) und der Arbeitskreis "Füreinander" am 13. Dezember (19 Uhr), jeweils in der Grundschule.
Doch zuvor findet erst einmal noch der "Dorfrundgang" am Samstag, 18. November, statt. Gestartet wird um 14 Uhr am "Dorfplatz". Zu den Veranstaltungen, die wieder vom Planungsbüro moderiert werden, sind alle Bürger herzlich eingeladen. Die Ergebnisse aus der Dorfmoderation bewertete Ortsbürgermeister Wagner übrigens als "spannend" und schloss mit: "Packen wir es an!" (KathaBe)
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