Seminar für Feuerwehr-Gefahrstoffzüge auf dem Stegskopf
Der Arbeitskreis Gefahrstoffzüge nördliches Rheinland-Pfalz führt alljährlich ein Seminar für alle beteiligten durch, welches abwechselnd in den einzelnen Kreisen und dort von den jeweiligen Wehren ausgerichtet wird. Diesmal war der Gefahrstoffzug des Landkreises Altenkirchen Ausrichter, etwa 190 Seminarteilnehmer waren vor Ort.
Emmerzhausen. Ein Teil des Truppenübungsplatzes Stegskopf war am Wochenende Austragungsort eines Seminars für Feuerwehrgefahrstoffzüge. Seit drei Jahren gibt es den Arbeitskreis Gefahrstoffzüge nördliches Rheinland-Pfalz, zu dem sich Feuerwehrleute aus den Landkreisen, Altenkirchen, Ahrweiler, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Neuwied, Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn und Westerwald, sowie der Stadt Koblenz zusammen geschlossen haben. Aus dem Landkreis Altenkirchen gehören Wehrleute der Einheiten Betzdorf, Wehbach, Kirchen, Niederdreisbach, Elkenroth, Wissen, Horhausen und Berod dazu. Insgesamt mehr als 80 Personen, welche spezielle Schulungen durchlaufen haben und denen für ihre besonderen Aufgaben 11 Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Dieses Gelände sei ideal, so Hans-Dieter Lehnard, der Gefahrstoffzugführer des Kreises Altenkirchen. Es dürften die Liegenschaften der Bundeswehr genutzt werden und so könne das Ganze auf relativ engem Raum stattfinden. Vor Seminarbeginn begrüßte Landrat Michael Lieber die Wehrleute und die beobachtenden Soldaten vor Ort.
Lieber ging in seiner kurzen Rede auch auf die Nachricht bezüglich der Schließung des Standortes Stegskopf ein. Man sei in Altenkirchen völlig überrascht worden von dieser Meldung, denn in der Vergangenheit sei immer die Rede vom Erhalt des Standortes gewesen. Wann die eigentliche Schließung erfolgen wird, steht aber noch nicht fest, erst einmal soll bis 2013 alles wie geplant verlaufen. Die gesamte Abwicklung des Berliner Plans soll bis 2017 dauern.
Für das Seminar der Feuerwehr Gefahrstoffzüge waren acht verschiedene Stationen aufgebaut, an denen die Seminarteilnehmer Informationen und Demonstrationen erhielten, sowie praktische Übungen selbst erledigen konnten. An der 1. Station wurde mittels Computer ein Schadstoffausbreitungsmodell vorgeführt, welches die Ausbreitung einer Schadstoffwolke bei bestimmten Witterungsbedingungen berechnete. An der 2. Station wurden Messungen mit einem Photoionendedektor vorgeführt mit dem Leckagen in Rohrsystemen bei Gasaustritt zu lokalisieren sind. An der 3. Station war dort war Ideenreichtum gefragt, um an einem Übungsfass verschiedene Lecks mit unterschiedlichen Materialien abzudichten.
Das Übungsfass haben sich die Wehrleute aus Berod selbst gebaut und bei diesem Seminar kam es erstmals zum Einsatz. An Station 4 ging es um das richtige Desinfizieren der Hände. Bei der 5. Station wurde die CRASH-Rettung von CSA Trägern, also das Retten verunglückter Helfer in Chemikalien-Schutzanzügen demonstriert. Die Station 6 war eine Not-Dekontaminierungsstelle, zum groben Reinigen von kontaminierten Schutzanzügen. Die Station 7 zeigte hingegen eine reguläre Dekontaminierungsstelle mit einem Doppelduschzelt. Die Station 8 war wohl die interessanteste, denn dort wurde das Transport-Unfall-Informations-System (TUIS) vorgestellt. Eine von der Chemieindustrie gegründete Einrichtung, mit einem Fahrzeug voller Technik, das eigens aus Leverkusen gekommen war.
Mit diesen Seminaren möchte man den Wehrleuten Neuigkeiten unterbreiten, Lösungsvorschläge für unterschiedliche Problemstellungen machen und den Erfahrungsaustausch fördern, erklärte Hans-Dieter Lehnard. (anna)
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