Leserbrief zur DRK-Krankenhausinsolvenz: "Zunkunftskonzept? Ein fragwürdiger Weg"
LESERMEINUNG | "Das Argument der Qualitätssicherung und Effizienzsteigerung darf nicht über das grundlegende Recht eines jeden Bürgers auf schnelle medizinische Notfallversorgung gestellt werden", findet Kuriere-Leser aus Helmeroth. In einem Leserbrief fordert er die Verantwortlichen auf, das geplante Konzept noch einmal zu überdenken.

LESERBRIEF. Mit Interesse und einer gewissen Sorge habe ich den Artikel über das Zukunftskonzept der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz zur Kenntnis genommen. Die darin beschriebenen Maßnahmen zeugen von einem hohen Anspruch an Qualität und Effizienz. Doch aus Sicht vieler Bürger, zu denen auch ich mich zähle, scheint das Vorgehen in entscheidenden Punkten wenig zielführend zu sein, insbesondere was die Notfallversorgung in Altenkirchen betrifft.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Gesundheitsvorsorge sich stets neuen Herausforderungen stellen und sich dem Wandel der Zeit anpassen muss. Die Bemühungen um die Restrukturierung und den Erhalt aller Standorte der DRK-Krankenhausgesellschaft verdienen durchaus Anerkennung. Aber darf dies auf Kosten der unmittelbaren Notfallversorgung gehen?
"Rückzug aus der flächendeckenden Grundversorgung"?
In Altenkirchen eine Notfall-Anlaufstelle zu ersetzen durch eine verstärkte ambulante Struktur, wirkt wie ein Rückzug aus der flächendeckenden Grundversorgung, die gerade im Notfall unerlässlich ist. Eine ambulante Einrichtung, so modern und gut ausgerüstet sie auch sein mag, kann in akuten Situationen die sofortige, lebensrettende Versorgung, die ein Krankenhaus mit einer Notaufnahme bietet, nicht ersetzen.
Wie wird gewährleistet, dass Patienten in kritischen Zuständen die notwendige Soforthilfe erhalten, wenn die stationäre somatische Behandlung in andere Orte verlegt wird? Das Argument der Qualitätssicherung und Effizienzsteigerung darf nicht über das grundlegende Recht eines jeden Bürgers auf schnelle medizinische Notfallversorgung gestellt werden. Gerade in ländlichen Regionen wie Altenkirchen ist es von zentraler Bedeutung, dass die Bewohner auf eine Notfallversorgung in erreichbarer Nähe vertrauen können.
Ich fordere die Verantwortlichen daher auf, das Konzept nochmals zu überdenken und insbesondere die Notfallversorgung in Altenkirchen als unantastbare Säule der regionalen Gesundheitsvorsorge zu bewahren. Qualität und Effizienz sind zweifelsohne erstrebenswerte Ziele, doch sie sollten nicht durch den Abbau von lebensnotwendigen Diensten erreicht werden. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung müssen immer im Vordergrund stehen."
Sven Peters, Helmeroth
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