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Nachricht vom 14.11.2023    

VG Wissen: Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern will gut bedacht werden

Von Katharina Behner

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gilt der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter. Verankert im 2021 in Kraft getretenen Ganztagsförderungsgesetz, müssen bis März 2024 mögliche Maßnahmen zur Umsetzung an den Kreis gemeldet werden. Der Schulträgerausschuss der VG Wissen beschäftigte sich hiermit sowie mit der Haushaltsplanung 2024.

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gilt der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter. Die Franziskus-Grundschule in Wissen bietet bereits jetzt die Ganztagsschule in Angebotsform. (Foto: KathaBe)

Katzwinkel/Wissen. Bund und Länder haben im Oktober 2021 mit Inkrafttreten des Ganztagsförderungsgesetztes (GaFöG) einen stufenweise greifenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung (acht Stunden) für Kinder im Grundschulalter verankert. Der Rechtsanspruch wird schrittweise ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeführt. Zunächst gilt der Anspruch für Kinder der ersten Schuljahre und weitet sich bis 2029 auf alle Mädchen und Jungen bis zur vierten Klasse aus.

Die Rahmenbedingungen hierzu legte Markus Würthen, Fachbereich Soziales und Sicherheit der Verbandsgemeinde Wissen (VG), in der Sitzung des Schulträgerausschusses der VG am Montag (13. November) in der Barbara-Grundschule Katzwinkel dar. Es gelte nun zu überlegen, wie die Bedarfe grundsätzlich abzudecken seien, erläuterte Ulrich Marciniak, erster Beigeordneter in Vertretung für Bürgermeister Berno Neuhoff.

Sorgen bereitet fehlendes Personal und Unklarheit im Hinblick auf Schließzeiten
Für die Umsetzung verantwortlich zeichnet sich für alle Schulen im Kreis Altenkirchen das Kreisjugendamt, das derzeit in Abstimmung mit den Schulträgern für eine entsprechende Bedarfsplanung auf Kreisebene begonnen hat.

"Das Programm wird uns vor gewaltige Probleme stellen", prognostizierte Ullrich Jung, Beigeordneter der VG. Genau genommen bezog er sich hierbei auf die nicht ganz einfache Abschätzbarkeit, wie sich die Zahl derer über die Jahre entwickelt, die das Angebot in Anspruch nehmen werden. Da ab 2026 jedes Jahr ein weiteres Schuljahr dazu komme, werde die Zahl kontinuierlich steigen. Orientierend an der Inanspruchnahme der Ganztagsangebote in den Kindertagesstätten prognostiziere das Kreisjugendamt etwa eine Quote von 50 Prozent der Grundschulkinder, erläuterte Würthen.

Ein weiteres Problem sieht nicht nur Lukas Fuchs, Schulleiter der Franziskus-Grundschule in Wissen: fehlendes Personal und Fachkräfte. Denn der Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung besteht zudem während der Ferienzeiten. Zwar bestehe die Möglichkeit einer vierwöchigen Schließzeit, jedoch hat das Land Rheinland-Pfalz bisher hierzu noch keine Entscheidung getroffen.

Die Franziskus-Grundschule selbst bietet bereits seit Jahren ein Ganztagsangebot mit der Möglichkeit eines Mittagessens und ist damit an sich gut aufgestellt. Ebenfalls gibt es in der Barbara-Grundschule in Katzwinkel als auch in der Christophorus-Grundschule in Birken-Honigsessen Betreuungsangebote, die über die üblichen Schulzeiten hinausreichen.

Maßnahmen müssen bis März 2024 beim Kreisjugendamt vorliegen
Eine Umsetzung des Ganztagsanspruches ist zwar auch in den Kindertagesstätten möglich, scheidet jedoch aufgrund der bereits jetzt fehlenden Betreuungsplätze für Kindergartenkinder in der VG Wissen aus. Damit ist Wissen allerdings nicht alleine. Im gesamten Kreis scheidet diese Möglichkeit aus. Weiter machte Würthen deutlich, dass nicht an jedem Schulstandort ein Ganztagsangebot bereitgestellt werden müsse. Dies insoweit jedes Kind im Rahmen einer zumutbaren Fahrzeit (30 Minuten) eine andere Ganztagsschule erreichen kann.



Auch in der Ortsgemeinde Birken-Honigsessen, in dessen Trägerschaft sich die Christophorus-Grundschule befindet, wird das Thema auf der Ortsgemeinderatssitzung Mitte November behandelt.

Insgesamt stehen dem Landkreis Altenkirchen aus dem Förderprogramm des Bundes für Investitionen in ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote 3,7 Millionen Euro zur Verfügung. Einen Maßnahmenkatalog muss das Kreisjugendamt bis Juli 2024 dem Bildungsministerium über die geplante Verwendung der Mittel vorlegen. Zuerst allerdings sind nun die Kommunen gefragt, mögliche Maßnahmen zur Umsetzung bis Ende März 2024 nach Altenkirchen zu melden. Gefördert werden 70 Prozent der Investitionen.

Haushaltsplanung 2024 für die Grundschulen Wissen und Katzwinkel
Unter anderem empfahl der Schulträgerausschuss dem Verbandsgemeinderat Haushaltsmittel für die beiden Grundschulen in Trägerschaft der VG im Haushaltsplan bereitzustellen.

Für die Franziskus Grundschule Wissen insgesamt rund 2,2 Millionen Euro, wobei der Großteil mit 2 Millionen für die energetische Sanierung der Sporthalle zu Buche schlägt. Davon 800.000 Euro für die Ausführungsplanung 2024 und weitere 1,2 Millionen Euro als Verpflichtungsermächtigung zur eigentlichen Sanierung 2025. Daneben steht als weiterer großer Posten die Dachsanierung am Altbau der Schule und die Umrüstung auf LED Beleuchtung an. Diese allerdings, genauso wie die Planungskosten zur Dachsanierung, gefördert über das kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (Kipki).

Zu Kipki berichteten wir hier.

Ebenso wurde für die Barbara Grundschule Katzwinkel bereits ein energetischer Sanierungsplan erstellt. Wie in Wissen steht auch hier die Dachsanierung an, die mit 110.000 Euro veranschlagt ist. Aktuell geplant ist, hier eine PV-Anlage (60.000 Euro) ebenfalls mit Mitteln aus dem Kipki-Programm zu installieren, wofür die statische Ertüchtigung des Daches notwendig ist. Gesamt sieht die Haushaltsplanung der Barbara-Grundschule eine Summe von 210.000 Euro für 2024 vor. (KathaBe)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
Lokales: Wissen & Umgebung

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