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Nachricht vom 15.11.2023    

Altenkirchener Fachmarktzentrum: Erteilung der Baugenehmigung steht kurz bevor

Das geplante Fachmarktzentrum auf dem Altenkirchener Weyerdamm kann wohl bald in Angriff genommen werden. Offenbar steht die Erteilung der Baugenehmigung durch die Kreisverwaltung Altenkirchen kurz bevor, wie in einer Ausschusssitzung bekannt wurde. Letzte fehlende Unterlagen, auch von Seiten des Investors, wurden eingereicht.

Vor wenigen Wochen waren die Abrissarbeiten auf dem Altenkirchener Weyerdamm schon weit fortgeschritten. (Foto: vh)

Altenkirchen. Es könnte sich nur noch um wenige Tage drehen, bis die Baugenehmigung für das geplante Altenkirchener Fachmarktzentrum (FMZ) auf dem Weyerdamm erteilt wird. Diese Hoffnung taten am späten Mittwochnachmittag (15. November) in einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und Bau- sowie des Stadtentwicklungsausschusses Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz und Martin Fischbach als stellvertretender Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld fast gleichlautend kund. Letzte erforderliche Unterlagen, auch von Seiten des Investors, der Unternehmensgruppe Widerker, seien eingereicht worden, hieß es im großen Saal des Rathauses Altenkirchen. Ein weiteres Indiz, dass es nach vielen, vielen Monaten mit überbordender bürokratischer Vorarbeit bald „losgehen“ könnte, ist die Sperrung des Dammwegs zwischen der Brücke über den Quengelbach und der Einmündung der Schützenstraße (wenige Schritte vom Bediensteten-Parkplatz des Rathauses entfernt), die vom 27. November an greift. Inzwischen geht der Bauherr von einer Bauzeit bis Mitte des Jahres 2025 aus. Als Ausweichareal für die Stellflächen im hinteren Bereich des Weyerdamms wird der Festplatz dienen, der für die Übergangsphase eine provisorische Beleuchtung erhält. Erste Maßnahme zur Realisierung des FMZ, dort, wo einst die Gebäude von Expert Klein und Rewe-Center heimisch waren, wird das Aufstellen eines Bauzaunes sein.

Neues Kleid für den Schlossplatz
Er ist einer von zwei zentralen Arealen in der Innenstadt Altenkirchens: Neben dem Markt- ist der Schlossplatz ein ideales Veranstaltungs- und Spielareal. Nur: So dolle ist das „Kleid“, in dem der ehemalige Standort des Schlosses daherkommt, nicht unbedingt. Änderungen zeichnen sich ab. Die Information las sich lapidar: Als nächste Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung ist die Gestaltung des Schlossplatzes sowie der Ausbau der Wilhelmstraße (teils auch noch als Schlossplatz ausgewiesen) von der Ecke Frankfurter Straße bis zur Westerwald Bank vorgesehen. Das Gute: Ein Großteil der Kosten wird das Land übernehmen, weil die Stadt Altenkirchen sich ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) zugelegt hat, das als Grundlage für weitere Sanierungen in der City unter dem Dach des Förderprogramms „Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ (WNE) dient. Für Altenkirchen bedeutet dies: In den noch verbleibenden gut rund sieben Jahren (Aufnahme in WNE im September 2020) können im Innenstadtbereich auf einer Fläche von festgelegten rund 30 Hektar Erneuerungen angegangen werden, die nicht in Stein gemeißelt sind, sondern durchaus noch nach Absprache mit der ADD getauscht werden können. Insgesamt sind die Zuschüsse aus Mainz auf 70 Prozent, auf eine Laufzeit von zehn Jahren begrenzt und insgesamt bei zehn Millionen Euro gedeckelt, so dass auf die Kommune drei Millionen Euro (pro Jahr 300.000 Euro) entfallen. Aktuell beläuft sich die Kostenrechnung für alle ins Auge gefassten Maßnahmen auf knapp über 11,5 Millionen Euro. Der neue Citymanager Altenkirchens wird beispielsweise für mindestens zwei Jahre über WNE finanziert.

Grauwacke-Steine über Tiefgarage brüchig
Zur Vorgeschichte: Der Schlossplatz, der Abschnitt der Fußgängerzone von Frankfurter Straße bis zur Westerwald Bank und Teilbereiche der Saynstraße waren bei der Umgestaltung der Wilhelmstraße vor wenigen Jahren ausgespart geblieben, weil sie noch nicht das „Verfallsdatum“ erreicht hatten. Schon viele Jahre wird Klage geführt über die Unebenheit des einstmals verlegten Grauwacke-Pflasters als „Deckel“ für die Tiefgarage (Einweihung im Februar 1996), dessen Steine sich sehr brüchig zeigen. Abplatzungen an den Rändern oder der Verlust ganzer Oberflächen gehören zur Tagesordnung. Hinzu kommt, dass die fast komplett versiegelte Fläche des Schlossplatzes wenig Grün (nur an den Rändern dank einiger Bäume) bietet. Hinter der Überlegung der Überarbeitung steht die Idee, auf den rund 2200 Quadratmetern mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu schaffen und das Stadtklima durch Verschattung und Kühlung zu verbessern. Angedacht ist die Umsetzung der Maßnahme auf insgesamt 3850 Quadratmetern für die Jahre 2025 bis 2027. Momentan belaufen sich die geschätzten Kosten auf circa 1,5 Millionen Euro. Die Einwohner sollen an der Gestaltung beteiligt werden. Deshalb ist vor der eigentlichen Planung ein Workshop vorgesehen. Vorerst nicht ins Gedankenspiel miteinbezogen, ein anderes Erscheinungsbild zu schaffen, sind die ähnlich designten Oberflächen der Sayn- und Marktstraße, die gegenüber des Schlossplatzes jeweils ihren Anfang oder ihr Ende (je nach Betrachtungsweise) haben. Fischbach regte an, die Abdichtung zwischen Oberflächenbelag und Deckenbereich der unterirdischen Stellplätze in einem Aufwasch zu erneuern. Inwieweit wiederkehrende Beiträge erhoben werden (müssen), bedarf noch der Klärung.

Pilotprojekt mit neuem Bindemittel
Jeweils einstimmig plädierten beide Gremien für die Herstellung eines Radweges zwischen Kumpstraße und Parc de Tarbes mit Anbindung ans Wegenetz des Naherholungsgebietes (unter anderem am jüdischen Friedhof vorbei und die Eisenbahnlinie zwischen Altenkirchen und Windeck-Au überquerend). Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, die Strecke zu planen, die Kosten zu schätzen und einen Förderantrag für den Radwegebau zu stellen, wobei der Fördersatz des Programms „Stadt und Land“ bis zu 75 Prozent beträgt. Die Oberfläche soll als Pilotprojekt mit dem Bindemittel „Novo Crete ST 98“ hergestellt werden. Es handelt sich um eine hydraulisch gebundene Tragschicht, die einer Betonoberfläche ähnelt. Vertreter des Bauamtes hatten sich an der Mosel bereits Wege in Weinbergen angeschaut, die auf diese Weise einen 14 Zentimeter starken verfestigten Oberbau erhalten hatten. „Das Material auf dem Weg bleibt auf dem Weg“, charakterisierte Fischbach die Substanz.



„Man merkt, wie die Politik da mitspielt“
„Das Krankenhaus ist für die Stadt Altenkirchen sehr wichtig“, sprach sich Lindenpütz noch einmal in aller Deutlichkeit gegen die Pläne der DRK-Trägergesellschaft Süd-West aus, die Klinik am Leuzbacher erheblich zu verkleinern, in dem ganze Disziplinen ins DRK-Krankenhaus Hachenburg verlagert werden sollen. Dem Sanierungsplan von WMC Helthcare stimme in Altenkirchen niemand zu. Einzig erfreulich sei, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Manuel Gonzáles gesagt habe, dass keinem Mitarbeiter gekündigt werde. Was Lindenpütz regelrecht erzürnte, war ein Bericht in einer lokalen Tageszeitung, nach dem parallel zum Auftritt von Gonzáles vor dem Kreisausschuss des Altenkirchener Kreistages am Dienstagvormittag (14. November) eine Abordnung aus Hachenburg (Hebammen und Krankenschwestern) mit dem aus Hachenburg stammenden Landtagspräsidenten Hendrik Hering (SPD) in Mainz für den Verbleib der Geburtshilfe in Hachenburg, die ans DRK-Krankenhaus Kirchen angedockt werden soll, sich bei Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) stark gemacht hatten. Per Online-Petition waren knapp 20.000 Unterschriften gesammelt worden. „Man merkt, wie da die Politik mitspielt“, stellte Lindenpütz, wie so viele vor ihm, fest, „wenn das Krankenhaus schließt, ist das fatal für die Stadtentwicklung Altenkirchens.“ (vh)


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