Wissensaustausch im Kulturwerk Wissen: Wie gelingt die Transformation in der Wirtschaft?
„Die Zukunft der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen“ – unter diesem Titel haben sich auf Einladung des Transformationsnetzwerkes Altenkirchen/Westerwald (TraForce) und dessen Kooperationspartner rund 90 Unternehmer im Kulturwerk Wissen getroffen. Mit Vorträgen und Diskussionen gab die Veranstaltung Impulse für die zukünftige Ausrichtung von Unternehmen.
Kreis Altenkirchen. "Als Team haben wir die Veranstaltung in den vergangenen Wochen vorbereitet. Die Themen, mit denen wir uns heute beschäftigen, sind spannend. Interessante Keynotes sollen zum Nachdenken und Nachmachen anregen. Dafür haben wir erfahrene Redner eingeladen, auf die ich mich sehr freue“, begrüßte TraForce-Projektleiter Jörg Ditthardt auch in Namen der mitveranstaltenden IHK Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen und Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen die aus der Region stammende Unternehmerschaft.
TraForce wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Bundesweit gibt es 27 Transformationsnetzwerke; das TraForce Altenkirchen/Westerwald ist laut Ditthardt das einzige in Rheinland-Pfalz. Dessen Team besteht aus sechs Mitarbeitern und wird in den kommenden zwei Jahren ein Netzwerk aufbauen, das „wichtige Fragen der modernen Wirtschaftsgesellschaft aufgreifen und hierzu Antworten finden wird".
Für TraForce, IHK und Wirtschaftsförderung sei bedeutend, miteinander ins Gespräch zu kommen. Diese Gelegenheit bot sich bei der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Vorträge, die sich den Themen Transformationsstrategie, Digitalisierung, Energie und Ressourcen sowie Fachkräftemangel widmeten.
Bevor die Vorträge starteten, richtete sich Landrat Dr. Peter Enders an die Zuhörer. „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein“, zitierte der Landrat den Griechen Perikles. „Das ist genau unser Ziel.“ Aus diesem Grund habe man das TraForce-Netzwerk vor einem knappen Jahr ins Leben gerufen. Mittels Förderung stünden mehr als zwei Millionen Euro zur Verfügung, „damit wir Sie bei der Transformation vor allem in der Automobilindustrie begleiten und Hilfestellung geben können“. Enders lud ein, Teil des Netzwerkes zu werden. Bezüglich Automobilbranche gehöre der Landkreis aufgrund der hier beheimateten Automobil-Zulieferer zu den Top 40 Landkreisen Deutschlands. Vor allem die Automobilbranche stehe vor großen Herausforderungen.
Ideenaktivist und Keynote-Speaker Stephan Mallmann vom Protransform-Institut eröffnete die Vortragsreihe mit dem Thema Transformationsstrategie. Sogenannte „Kipppunkte“ wie beispielsweise Corona, Friday for Future oder Aufkommen der Künstlichen Intelligenz zeichneten sich durch eine plötzliche Zustandsveränderung aus. Unternehmen hätten es selbst in der Hand, Chancen und Risiken rechtzeitig zu nutzen beziehungsweise abzuschwächen. Er nannte einige Beispiele für zukunftsträchtige Formate, darunter „open innovation“: der Zusammenschluss von Unternehmen zur Zielerreichung, auch über Branchen hinweg. Journalist Dr. Holger Schmidt von der F.A.Z. griff das Thema Künstliche Intelligenz auf stellte als zukunftsträchtige Technologie unter anderem den displaylosen „Al Pin“ als Ersatz für das heutige Smartphone vor. Die KI werde sich in den nächsten Jahren rasant entwickeln, prognostizierte Schmidt und nannte deren Einsatzgebiete: Softwareentwicklung, Marketing, Kundenservice und andere. Sebastian Pattberg von der MaxWäll Energie-Genossenschaft referierte über den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Lars Kober von der Wirtschaftsförderung Altenkirchen über den Fachkräftemangel und dessen mögliche Lösungswege. (sol)
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