Aktualisiert - Großeinsatz in Wissen: Brand in einer Unterkunft für Geflüchtete
Von Klaus Köhnen
Am Montag (20. November) wurde die Freiwillige Feuerwehr Wissen gegen 20.10 Uhr zu einer unklaren Rauchmeldung alarmiert. Einsatzort war das ehemalige Christliche Jugenddorf (CJD). Bereits auf der Anfahrt wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte zur Einsatzstelle entsandt.
Wissen. Die in den Räumen untergebrachten ukrainischen Flüchtlinge konnten bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr die Räumlichkeiten verlassen. Die ersten eintreffenden Kräfte konnten einen Brand bestätigen und führten erste Maßnahmen durch. Mehrere Kräfte der Feuerwehr kümmerten sich zunächst um die betroffenen Bewohner und erfragten, ob sich weitere Personen im Gebäude befinden würden. Nachdem feststand, dass alle das Gebäude verlassen konnten, wurden die Löschmaßnahmen erweitert.
Die Anfahrt zur Einsatzstelle ist derzeit durch Baumaßnahmen sehr schwierig und die Aufstellfläche für Großfahrzeuge am Objekt ist sehr begrenzt. Daher mussten zunächst Schlauchleitungen verlegt werden. Parallel wurden Kräfte der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung des Landkreises zur Einsatzstelle beordert. Zusätzlich war ein sogenannter Transportzug des Katastrophenschutzes alarmiert worden. Die Kräfte des Sanitätsdienstes sichteten die Betroffenen und mussten eine Person, die einen Schock erlitten hatte, vor Ort behandeln. Den Brand konnten die Feuerwehrleute schnell unter Kontrolle bringen und ablöschen. Ein Gefahrenpunkt, den es zu beachten galt, war die Gasversorgung des Objektes. Die Stadtwerke stellten für den betroffenen Gebäudeteil Gas- und Stromversorgung ab.
Der Brand- und Katastrophenschutz Inspekteur des Kreises, Ralf Schwarzbach, unterstützte die Einsatzleitung logistisch. Schwarzbach informierte die zuständigen Stellen wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und den Landrat. Die Einsatzleitung lag in den Händen des Wehrleiters der Verbandsgemeinde Wissen, Stefan Deipenbrock.
Der Bürgermeister der VG Wissen, Berno Neuhoff, war ebenfalls zur Einsatzstelle geeilt. Er lobte das hochprofessionelle Vorgehen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Besonders beeindruckt habe ihn aber auch die Ruhe, mit der die betroffenen Menschen auf das Ereignis reagierten. Ein Teil der Wohnungen ist nicht mehr bewohnbar, so die Feuerwehr. Die Nacht konnten die Flüchtlinge in der Einrichtung bei Verwandten und Bekannten verbringen. Im Verlaufe des heutigen Tages (21. November) sollen Gespräche geführt werden, um die Personen anderweitig unterbringen zu können.
Die Freiwilligen Feuerwehren waren mit rund 55 Kräften vor Ort. Im Gerätehaus Wissen war, wie bei jedem Einsatz, die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) besetzt. Der Löschzug "Bockwurst", bestehend aus Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung, kümmerte sich um die Versorgung mit Getränken und Verpflegung. Das DRK war mit rund 30 Kräften, hierunter auch ein Leitender Notarzt und ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst, im Einsatz. Die Polizei war mit Kräften aus Betzdorf und Wissen vor Ort. Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschadens liegen keine Informationen vor. (kkö)
Nachtragsmeldung der Polizei: Die Kriminalpolizei Betzdorf hat die Ermittlungen übernommen. Der Brandort wurde durch Brandermittler untersucht. Als Brandursache kommt ein technischer Defekt in einem Elektrogerät in Betracht. Hinweise auf vorsätzliche Brandlegung liegen nicht vor. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 100.000 EUR. Die Ermittlungen dauern an.
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