Agentur: Der Arbeitsmarkt bereitet sich auf den Winter vor
Arbeitslosenzahl geht nur noch leicht zurück – Saisonbedingte Entwicklung
Neuwied. Nach einer deutlichen Erholung in den Monaten zuvor, sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit im Oktober nur noch leicht ab. Die Statistiker zählten in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen 8.216 arbeitslose Männer und Frauen – 52 weniger als im September.
Die Arbeitslosenquote bleibt bei 5,1 Prozent. Eine Entwicklung, die für die Jahreszeit durchaus normal ist, meint Agenturleiterin Ulrike Mohrs. „Der Arbeitsmarkt bereitet sich auf den Winter vor. Da sind viele Betriebe mit Einstellungen etwas zurückhaltender.“
Das zeigt sich auch an den gemeldeten offenen Stellen: Deren Zahl lag mit 492 im Oktober deutlich niedriger als im September, als noch 637 Offerten beim Arbeitgeberservice eingingen. Insgesamt liegen der Arbeitsagentur derzeit 1.207 Stellenangebote vor.
Bedeutsamer als der kurzfristige ist Ulrike Mohrs aber ohnehin der langfristige Vergleich, der weniger stark von saisonalen Einflüssen geprägt ist. Verglichen mit dem Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit immerhin um 525 zurück. Damals lag die Arbeitslosigkeit noch bei 5,4 Prozent.
„Das sind nicht mehr die ganz großen Sprünge, die wir vom Jahresbeginn gewohnt waren. Aber das liegt einfach daran, dass unser Bezirk die Folgen der Wirtschaftskrise nun endlich auch weitestgehend überwunden hat“, freut sich die Agenturleiterin.
In dieser langfristigen Betrachtung verteilt sich die Entspannung gleichmäßig auf die beiden Rechtskreise der Sozialgesetzbücher (SGB) II und III. Vom kurzfristigen Rückgang der letzten vier Wochen profitierte hingegen ausschließlich die Versichertengemeinschaft der Arbeitslosenversicherung nach SGB III, während die Situation bei den so genannten Harz IV-Empfängern des SGB II stagnierte.
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„Allerdings betrachten diese Werte nur das Ergebnis. Tatsächlich hat sich auf dem Arbeitsmarkt trotz mehr oder weniger gleichbleibender Werte natürlich viel getan: Menschen sind arbeitslos geworden, andere haben eine Stelle gefunden – beides hält sich jedoch in etwa die Waage“, erklärt Mohrs. „Deshalb sind zwar fast genauso viele Menschen im Bezirk arbeitslos wie vor vier Wochen, aber betroffen sind nicht unbedingt die gleichen Leute wie damals.“
Betrachtet man die beiden von der Agentur betreuten Landkreise separat fällt auf, dass die kurzfristige Verbesserung der Arbeitsmarktsituation diesmal allein dem Landkreis Altenkirchen zugute kommt, wo die Zahl mit 3.438 um 51 niedriger liegt als im September.
Dagegen gibt es im Landkreis Neuwied mit 4.776 gerade mal einen Arbeitslosen weniger als vor vier Wochen. Während die Quote damit in Neuwied bei 5,1 stabil bleibt, sinkt sie in Altenkirchen geringfügig um 0,1 auf 5,0 Prozent ab.
Anders sieht es im Jahresvergleich aus: Da kann der Landkreis Neuwied ein Minus von 478 und der Landkreis Altenkirchen „nur“ eines von 47 verzeichnen. Allerdings seien die Werte insgesamt so niedrig, dass nicht von einem Auseinanderdriften der Landkreise gesprochen werden kann, meint Ulrike Mohrs.
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