Kampagne "Anschluss Zukunft" macht in Kircheib auf sich aufmerksam
Neue Wege zu einer besseren Anbindung für die Region Westerwald-Sieg fordert die Kampagne „Anschluss Zukunft“. Rund 70 Unternehmen, Institutionen und Persönlichkeiten setzen sich mit der 2012 gegründeten Kampagne für die verkehrsinfrastrukturelle Verbesserung des Gesamtkorridors zwischen den Autobahnen A3 und A45 ein. Seit Mittwoch (22. November) macht ein großes Plakat am Ortseingang von Kircheib auf die Kampagne aufmerksam.
Kircheib. Hinter der Kampagne "Anschluss Zukunft“ stehen Industrie- und Handelskammer, Handwerkerschaft, Wirtschaftsförderer, Kommunalpolitiker und Unternehmer. Auf Einladung der IHK Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen kamen elf Interessensvertreter am 22. November an der B8 in Weyerbusch zusammen, um gemeinsam auf das Plakat und auf die Initiative aufmerksam zu machen. Es war gegen Mittag, der Autoverkehr auf der Bundesstraße war um diese Uhrzeit erträglich. Aber anders sieht es morgens und abends aus, wenn alle zur Arbeit oder nach Hause wollen. Unter Umständen braucht es viel Geduld.
Es gehe nicht darum, unbedingt an alten Plänen festzuhalten, sondern vielmehr um einen zeitgemäßen, "sinnvollen“ Straßenausbau, sagte IHK-Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting. Aller Voraussicht nach werde der Straßenverkehr laut statistischer Prognosen in den kommenden Jahren um 30 Prozent zunehmen. Man wolle die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Kreis Altenkirchen und Kreis Westerwald vorantreiben, um als Region für Unternehmen und Arbeitgeber, die auf den Güterverkehr angewiesen sind, attraktiv zu bleiben beziehungsweise attraktiver zu werden.
Die Pläne für die Ortsumgehungen Kircheib, Weyerbusch und Helmenzen liegen schon lange in der Schublade. Sie sind 2014 in den Bundesverkehrswegeplan mit "vordringlichem Bedarf“ aufgenommen worden. Doch in der Vergangenheit haben verschiedene Gruppierungen Kritik an den Plänen geäußert. In dem Zusammenhang betonten nicht nur die IHK-Vertreter in Kircheib, dass unter "sinnvoll“ durchaus adäquate Alternativen zur geplanten Ortsumgehung in Betracht kämen, solange sie den Verkehrsfluss deutlich verbesserten.
Jetzt gehe es darum, die verschiedenen Interessensgruppen zusammenzubringen, und ohne "Aufschrei“ an möglichen Lösungen zu arbeiten, plädierte Landrat Dr. Peter Enders angesichts der bestehenden Einwände für "gemeinsame Gespräche“ und "ergebnisoffene Prüfung“. "Wenn die bestehenden Pläne nicht mehr up to date sind, dann kann auch ein Kompromiss möglich sein“, sagte Enders.
Über mögliche Alternativen sprach Fred Jüngerich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld. Eine Möglichkeit wäre der dreispurige Ausbau. Für die Strecke zwischen Helmenzen und Uckerath wäre dies eine Option. "Mit guten alternativen Lösungen kann man beide Seiten bedienen.“
Die Wirtschaft warte schon lange auf verkehrsinfrastrukturelle Verbesserung, sagte IHK- Hauptgeschäftsführer Arne Rössel. Er hofft, dass sich endlich etwas bewege. Dem pflichtete auch Wolfgang Becker von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald bei, denn: "B8 und B414 sind die ‚Hauptschlagader‘ wischen den Autobahnen“. Von den Wirtschaftsjunioren Sieg Westerwald war Dominik Lukas in Kircheib dabei. Er und weitere Anwesende machten auch auf das "Nadelöhr“ Uckerath aufmerksam. In der Hoffnung, dass auf nordrhein-westfälischer und rheinland-pfälzischer Seite endlich etwas passiere, gruppierten sich die Kampagnenbefürworter mit klarer Botschaft vor das Plakat am Ortseingang von Kircheib. (sol)
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