Pressemitteilung vom 27.11.2023
Schüler der August-Sander-Schule Altenkirchen gedachten 9. November
An der Mahnwache am 9. November in der Frankfurter Straße und an der anschließenden Gedenkstunde in der evangelischen Christuskirche in Altenkirchen beteiligten sich Schüler der Klassen 9.3 und der Jahrgangstufe 12 FOS der August-Sander-Schule mit Texten, Musik und einer Performance.
Altenkirchen. Nach dem stillen Gedenken am ehemaligen Synagogenplatz in der Frankfurter Straße wurde die Veranstaltung unter Leitung von Martin Autschbach in der Konzertkirche am Schlossplatz fortgesetzt. Die Band, geleitet von Martin Schmidt-Leibrock, rahmte die Gedenkstunde musikalisch ein. René Wall, Mia Radtke, Collin Stoye, Esther Keller, Jotam Kliewer und Elias Ankerstein (Klasse 9/3 von Carolin van Heesen) lasen bewegende Texte über das Leben der gleichaltrigen Lotti Wolf nebst ihrer Familie.
Außerdem formulierten sie - wie die Schule berichtet - an Lotti gerichtete persönliche, zu Herzen gehende Briefe. Alle Mitglieder der Familie Wolf konnten 1941 in die USA emigrierten und sich dort ein Leben aufbauen. Die Eltern Wolf arbeiteten zuvor im Textilgeschäft von Familie Aron in der Koblenzer Straße. Von 1921 gibt es ein Foto der Familie Aron, das vermutlich August Sander aufnahm, welches in der filmischen Projektion von Martin Autschbach zu sehen war. Nach einem Friedenslied von Esther Keller und Tabea Leder an Klavier und Querflöte (Klasse 9.3) zeigte die FOS 12 (Klassenlehrerin Katharina Otte-Varolgil) eine Kurz- Performance zum Thema. Tänzerin Eva Maria Kagermann hatte mit dem Kurs performativ Gedanken zum Thema Frieden erarbeitet: Phasen der Unbeschwertheit, schleichende Bedrohung, Ausgrenzung, bis zu Widerstand und Hilfeleistung prägten die bewegende Aufführung. "Nie wieder!" und Friedenswünsche in verschiedenen Sprachen tönten mahnend. Gefördert wurde die Performancearbeit von "Jedem Kind seine Kunst" des Landes.
"Ausdrucksstark und authentisch!" sagte Besucherin Susanne Knobloch-Ulrich zur Gestaltung der Gedenkveranstaltung. "So können junge Menschen nachempfinden, ich bin tief bewegt von Lesungen und Performance, ich hatte Tränen in den Augen und bin sehr dankbar", meinte der Enkel von Pfarrer Theodor Maas. Zum Schluss trug Martin Autschbach einen Gruß von Ilan Cohn aus Israel vor, der vergangenes Jahr mit seiner Familie zur Verlegung der Stolpersteine nach Altenkirchen gekommen war. "Der Abend wirkte wie ein starker Ruf in die Welt: Wir wünschen uns Frieden für alle!" (PM)
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