Unregelmäßigkeiten bei der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain: Kommunalaufsicht ermittelt
Von Jennifer Patt
Wie bereits von verschiedenen Medien vor Kurzem berichtet, steht die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain unter dem Schatten eines schwerwiegenden Verdachts, der an die Handlung eines Krimis erinnert. Ein leitender Beamter der Verwaltung soll fünf Jahre lang volle Bezüge erhalten haben, obwohl er ins Homeoffice versetzt wurde und keine Aufgaben zu erledigen hatte. Die Kommunalaufsicht bei der Kreisverwaltung Altenkirchen prüft derzeit diese brisante Angelegenheit.
Betzdorf. Die Frage, ob der leitende Beamte aufgrund unbekannter Gründe einfach aufs Abstellgleis geschoben wurde und dabei volle Bezüge erhielt, wirft ernste Fragen auf. Diese Situation, falls sie sich bewahrheitet, wäre ein beispielloser Vorfall. Bürgermeister Bernd Brato, der Dienstherr des Beamten, steht im Fokus der Untersuchungen.
Die Verwaltung von Betzdorf kommt nicht zur Ruhe, nach den finanziellen Unregelmäßigkeiten im Molzbergbad und der Razzia der Staatsanwaltschaft Koblenz im Rathaus. Nun steht ein weiterer Verdachtsmoment im Raum, der laut Kommunalaufsicht möglicherweise einen Schaden von 350.000 Euro verursacht haben könnte – sofern sich die Vorwürfe als wahr herausstellen.
Erheblicher finanzieller Schaden
Nach Informationen der Kommunalaufsicht hat Bürgermeister Bernd Brato eine eigene Stabsstelle für den betroffenen Mitarbeiter geschaffen, der für Bau- und Planungsaufgaben verantwortlich gewesen sein soll. Obwohl der Mitarbeiter angeblich die letzten fünf Jahre im Homeoffice war und keine Aufgaben zu erledigen hatte, soll er sein volles Gehalt erhalten haben. Die Hintergründe dieser Entscheidung werden derzeit intensiv geprüft.
Mehrere Mitarbeiter sowie Bürgermeister Bernd Brato werden derzeit zu dem Fall befragt, und erste Ergebnisse könnten im Januar vorliegen, so die Kommunalaufsicht. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden sein. Im Falle einer Verantwortlichkeit von VG-Bürgermeister Bernd Brato müsste er laut Kommunalaufsicht für den entstandenen Schaden aufkommen. Die genaue Höhe und die Tragweite dieser Verantwortlichkeit sind derzeit noch unklar.
Bürgermeister Bernd Brato hat sich Medienberichten zufolge bisher nicht zu dem Vorfall geäußert. Die Entwicklung dieser Angelegenheit bleibt abzuwarten, und wir werden Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden halten. (JP)
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