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Pressemitteilung vom 12.12.2023    

SPD besuchte Rettungswache in Kirchen und lud zum gemeinsamen Austausch

Auf Einladung des SPD-Kreisvorstandes konnten Kommunalpolitiker kürzlich einen Blick hinter die Kulissen der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Kirchen (Sieg) werfen. Dort wurden sie von DRK-Kreisgeschäftsführer Marcell Brenner, dem Leiter des Rettungsdienstes Mike Matuschewski und Wachenleiter Wolfgang Wäschenbach empfangen.

Wachenleiter Wolfang Wäschenbach, Leiter Rettungsdienst Mike Matuschewski und DRK-Kreisgeschäftsführer Marcell Brenner informierten die SPD-Politiker über die Arbeit in der DRK-Rettungswache. (Foto: privat)

Kirchen. Der SPD-Kreisvorsitzende Jan Hellinghausen dankte dem SPD-Ortsverein Kirchen mit seiner Vorsitzenden Carmen Kreuzer für die Organisation des Vor-Ort-Termins und zeigte sich überaus beeindruckt von der Arbeit in der Rettungswache, die pro Jahr rund 24.000 Einsätze verzeichne. Zeitgleich leiste man eine engagierte Ausbildungsarbeit, erläuterte DRK-Kreisgeschäftsführer Brenner beim Rundgang durch die Wache.

Fünf Auszubildende absolvierten eine Ausbildung zum Notfallsanitäter. Darüber hinaus engagierten sich zwischen sechs und acht Rettungssanitäter im Freiwilligendienst, was nicht nur eine Bereicherung für die Wache darstelle, sondern auch die Hoffnung auf künftige Notfallsanitäter nähre. Nichtsdestotrotz sei der Fachkräftemangel auch im Rettungsdienst ein nicht zu unterschätzender Faktor. "Dies wirft die Frage auf, ob eine Dienstpflicht, wie sie seit Ende der Wehrpflicht immer wieder diskutiert wird, hier eine praktikable Lösung darstellen kann", gab SPD-Kreisvorsitzender Jan Hellinghausen zu bedenken.

Hier fiel die Bewertung des DRK geteilt aus: Aus Sicht der Geschäftsführung sei der Faktor Motivation nicht zu unterschätzen, die unter Zwang leide. Aus Sicht der Praxis hingegen sei für viele der Zivildienst die erste Erfahrung und damit der Einstieg in das Rettungswesen gewesen. Die Idee, dass pro Schicht jemand zusätzlich mitfahre, wurde somit als interessanter Ansatz zur Stärkung des Rettungsdienstes gesehen.

Auf Nachfrage von Angelika Buske, Fraktionschefin der SPD im Verbandsgemeinderat, lobte man vor Ort die sehr positive Zusammenarbeit mit den First Respondern in Friesenhagen. Generell trage die schnelle Reaktionszeit, bei der innerhalb von einer Minute nach Alarmierung ausgerückt werde und eine 15-minütige Einsatzgrundzeit gewährleistet sei, wesentlich zur Lebensrettung bei, so der Leiter des Rettungsdienstes Mike Matuschewski. Aber auch vor Experimenten scheue man sich auf der Rettungswache nicht. So seien versuchsweise Krankenwagen auch im Nachteinsatz bereitgestellt worden, was sehr positive Folgen hatte: auch nicht kritische Einsätze konnten so bewältigt werden und die Besatzungen der Rettungswagen entlastet werden.



Die Führung mit anschließender Diskussionsrunde schloss mit dem Appell des DRK, den Freiwilligendienst im Rettungswesen attraktiver zu gestalten, sei es finanziell oder durch andere Anreize. So wurde die Idee einer Prämie des Kreises ins Gespräch gebracht.

Außerdem wurde angeregt, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bei der Vergabe von Studienplätzen im Gesundheits- beziehungsweise Rettungsdienstbereich höher zu gewichten als eine etwaige Ausbildung. "Diese Vorschläge der erfahrenen Praktiker aus dem Rettungsdienstbereich zeigen, dass alle politischen Ebenen gefordert sind, wenn es um die konkrete Unterstützung vor Ort geht. Ob eine Reform des Freiwilligendienstes auf Bundesebene oder der Einführung einer Prämie auf Kreisebene analog des bereits bestehenden Ärztestipendiums - wir nehmen diese Anregungen auf und bringen diese in den zuständigen Gremien ein", so Kreisvorsitzender Jan Hellinghausen abschließend.
Im Anschluss an den Besuch hatten die Sozialdemokraten unter dem Motto "Wo drückt der Schuh? - Wir hören zu!" zum Bürgerdialog ins Casa eingeladen.

In gemütlicher Runde wurde diskutiert, was in Kirchen und Umgebung gut läuft und wo der Schuh drückt. Zur Sprache kam dabei beispielsweise die Reinigung der K90 in Niederfischbach, bei der die Abstimmung zwischen Bauhof und LBM problematisch sei, wie ein Bürger zu verstehen gab.

Einig war man sich hingegen beim großen Thema Nahostkonflikt: "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson", wie es Bundeskanzler Olaf Scholz ausgedrückt hat. Und dies gelte, so die Teilnehmenden, auch hier im AK-Land. Zur Sprache kamen auch die Ergebnisse der zurückliegenden Landtagswahlen in Hessen und Bayern sowie die Frage der Zuständigkeit bei Problemen im Themenbereich Bebauungspläne. "Erneut zeigt sich, dass der Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern wichtige Anregungen aus der Praxis für die kommunalpolitische Arbeit bereithält", zeigte sich der Kreisvorsitzende Jan Hellinghausen am Ende der Veranstaltung zufrieden. (PM)


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