Pressemitteilung vom 12.12.2023
Leserbrief zu den Unstimmigkeiten in der Verwaltung Betzdorf: "Wenn die Schuldigen Schuldige suchen"
LESERMEINUNG | Hoch bezahltes Nichtstun bei der Verwaltung der VG Betzdorf-Gebhardshain? Bürgermeister Bernd Brato hatte sich kürzlich erstmals öffentlich zu den Vorwürfen geäußert, war aber nicht überall auf Verständnis gestoßen. Unter anderem Kuriere-Leser Andreas Weller aus Gebhardshain findet die Bürgermeister-Stellungnahme "schäbig".
Wurde ein hoher Beamter der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain fünf Jahre lang fürs Nichtstun im Homeoffice bezahlt? Die Kuriere hatten über die Unstimmigkeiten in der Verwaltung bereits berichtet und auch die Stellungnahme von Bürgermeister Bernd Brato veröffentlicht.
LESERBRIEF. "Großer Medienrummel um einen Mitarbeiter der VG Betzdorf-Gebhardshain, der von Bürgermeister Brato rund fünf Jahre ohne Aufgaben ins Homeoffice verbannt und kaltgestellt worden ist. Inzwischen wird schon international darüber berichtet. Zu Recht, denn der Schaden für den Steuerzahler dürfte unter Hinzurechnung von Lohnnebenkosten ungefähr dreimal so hoch sein wie die in der Presse genannten 350.000 Euro.
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Die Stabsstelle wurde von Herrn Brato selbst im Jahr 2017 eingerichtet. Der Mitarbeiter sollte auf seine Anweisung hin nur durch ihn mit Aufgaben betraut werden. Aber genau das ist nicht erfolgt. Jetzt, wo der Bürgermeister mit dem Rücken an der Wand steht, versucht er seine Schuld auch auf den 1. Beigeordneten Joachim Brenner, der erst während der Krankheitsphase Bratos in 2020 eine Vertretungsfunktion übernommen hatte, abzuwälzen.
Funktion im Ehrenamt
Herr Brenner hat diese Funktion im Rahmen eines Ehrenamtes ausgeübt, da er ja noch als Referatsleiter bei der Kreisverwaltung Altenkirchen beschäftigt war. Nach Feierabend hat er seine Freizeit aufgewendet, um die laufenden Geschäfte im Rathaus zu verantworten. Während dieser Zeit hat er sich immer loyal gegenüber Herrn Brato verhalten und die Grundstrukturen, die der Bürgermeister in der Verwaltung geschaffen hat, nicht infrage gestellt.
Wie wäre es wohl im umgekehrten Fall gewesen? Den Dank dafür bekommt Joachim Brenner jetzt, indem Brato ihn in seiner Stellungnahme ins Spiel bringt und so eine Teilschuld in den Raum stellt. Es gibt ein treffendes Sprichwort aus Frankreich, das zur Stellungnahme von Bürgermeister Brato hervorragend passt: Wenn die Schuldigen Schuldige suchen, müssen sich die Unschuldigen in Acht nehmen!"
Andreas Weller, Gebhardshain
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