Region |
Elternzeit: Aktion fand Resonanz
Die Telefonaktion "Elternzeit" der Arbeitsagentur Neuwied ist auf eine große Resonanz gestoßen. Vier Stunden lan legten die vier Fachfrauen den Hörer kaum einmal aus der Hand.
Region. Vier Stunden legten die vier Fachfrauen den Telefonhörer kaum aus der Hand. Die große Resonanz bestätigte, dass beim Thema "Elternzeit" jede Menge Informations- und Aufklärungsbedarf besteht. Fast 100 Frauen – und einige Männer – nutzten die gemeinsame Aktion von vier Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, um allgemeine Fragen zu stellen und individuelle Probleme zu diskutieren. Das Fazit von Dorothea Samson (Agentur für Arbeit Montabaur), Gisela Kretzer (Neuwied), Gabriele Rummeny (Koblenz) und Birgit Hees (Mayen): Sie konnten viele Anliegen klären, viele Tipps geben – und denken schon jetzt daran, das Angebot zu wiederholen.
In den verschiedenen Themenblöcken kristallisierten sich deutliche Schwerpunkte heraus. Bei Elternzeit/Elterngeld gab es häufige Nachfragen zu den zwei Monaten "Zuschlag", die gewährt werden, wenn beide Partner die berufliche Auszeit nutzen. Wenn Männer den Hauptteil der Elternzeit in Anspruch nehmen, geschieht das meist aus rationalen Gründen, sprich: die Ehefrau hat das höhere Gehalt. Vielen Anruferinnen war unklar, wie das Elterngeld berechnet wird, ob Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit möglich ist und wie ein Minijob sich auswirkt.
Bei den Aktivitäten während der Elternzeit ging es vor allem um die Möglichkeit von Qualifizierungen und die Kostenübernahme. Vielfach wurde kritisiert, dass es zu wenig inhaltliche Information zu den Erziehungszeiten gebe. Etliche Anruferinnen wussten nicht, dass sie frühzeitig und schriftlich zum Arbeitgeber Kontakt aufnehmen müssen, um Termin und Konditionen ihrer Rückkehr in den Beruf zu klären. Dieser Punkt war oft mit dem Thema Teilzeit verknüpft, denn die meisten Mütter können oder wollen keinen Fulltime-Job ausüben. Das bedeutet aber, dass Sie ihrem Betrieb drei Monate vor Ende des Erziehungsurlaubs die mögliche Verteilung der Arbeitszeit bekannt geben müssen.
Auch um (drohende) Arbeitslosigkeit ging es bei der Telefonaktion. Was ist zu tun, wenn der alte Arbeitsplatz zum Beispiel wegen eines Umzugs oder der Umstellung auf Teilzeit zu weit weg liegt? Nicht selten scheitert der Wiedereinstieg auch an der Kinderbetreuung. Hier zeigte es sich, dass alternative Angebote wie ganztägige Kitas oder die Einstellung eines Au pair zu wenig bedacht werden. Auf der anderen Seite stellen sich Betriebe noch nicht ausreichend auf Mütter und Väter ein – auch aus dieser Warte sind die flexiblen Modelle längst nicht ausgereizt.
Wer keine Zeit oder Gelegenheit hatte, die Telefonaktion zu nutzen, kann den Flyer "Elternzeit – aktive Zeit" mit grundlegenden Infos anfordern. Kontakt: Gisela Kretzer, Telefon 02631/891 560, E-Post: Neuwied.BCA@arbeitsagentur.de.