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Nachricht vom 17.12.2023    

Klinikreform: Kundgebung am Donnerstag, 21. Dezember, auf Altenkirchens Marktplatz

Den Menschen rund um Altenkirchen herum liegt „ihr“ Krankenhaus wahrlich am Herzen! Das bewiesen sie bereits bei einer Demonstration für den Erhalt der DRK-Klinik am 27. Oktober mit rund 700 Teilnehmern. Eine Kundgebung am Donnerstag, 21. Dezember, unter der Überschrift „Krankenhaus muss bleiben“ soll den Druck auf die Entscheider erhöhen.

Mit diesem Flyer wird für die Kundgebung geworben.

Altenkirchen. Erst war es eine Demonstration, bei der rund 700 Teilnehmer ihren Unmut gegenüber den Plänen der DRK-Trägergesellschaft Süd-West, das DRK-Krankenhaus Altenkirchen erheblich zu verkleinern, teils lautstark kundtaten. Nunmehr soll am Donnerstag, 21. Dezember, 17 Uhr, auf dem Marktplatz der Kreisstadt mit einer Kundgebung nachgelegt werden. „Krankenhaus muss bleiben“ steht als Motto über der Zusammenkunft, mit der erneut deutlich gemacht werden soll, dass das Vorhaben des Trägers nicht ohne Protest hingenommen wird. „Wir erfahren eine breite Unterstützung vom Altenkirchener Aktionskreis, der Geschäfts- und Arbeitswelt, den Vereinen und der Politik sowie der gesamten Bevölkerung“, lässt der Betriebsrat des Altenkirchener Hospitals als Organisator verlauten. Unter der Moderation von Ralf Käppele sowie von Andrei Badiu und Isabella Jung-Schwandt, den beiden Spitzen der Arbeitnehmervertretung, sprechen: Altenkirchens Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz, Dr. Andreas Vidal, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Alexandra Müller, Oberärztin der Unfall-, Hand-, plastischen - und Wiederherstellungschirurgie, D-Arztvertreter und ATLS zertifiziert, Professor Dr. Helmut Schuldes, Belegarzt Urologie sowie Thomas Wunder, Vorsitzender des Aktionskreises Altenkirchen. Dr. Thomas Pfeifer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Altenkirchen und leitender Oberarzt Anästhesie, und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Fred Jüngerich, konnten aus terminlichen Gründen jeweils ihre Teilnahme noch nicht final zusagen. Es besteht die Möglichkeit, im Verlauf der Veranstaltung der neugegründeten Bürgerinitiative „Gute Gesundheitsversorgung im Raiffeisenland“ beizutreten.

Hauptlast in Altenkirchen
Die Hauptlast des Umstrukturierungsprozesses mit der Degradierung von einem Hospital zu einem inzwischen definierten Krankenhaus der Kategorie „Level-1i“ nach der Lesart der „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ muss nach derzeitigem Stand die Klinik in Altenkirchen tragen. Bekanntlich hatte die DRK-Trägergesellschaft Süd-West ein Konzept zur Sicherung der stationären ärztlichen Versorgung vorgestellt, nachdem die ihr untergeordnete DRK Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz jeweils Insolvenz für die Hospitäler in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen und Neuwied angemeldet und die Durchführung in Eigenverantwortung beschlossen hatte. So sollen von Altenkirchen die Disziplinen Chirurgie, Innere Medizin und Urologie gen Hachenburg wandern (beide Standorte werden als Verbundkrankenhaus geführt), am Leuzbacher Weg im Großen und Ganzen nur die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Möglichkeit ambulanter Operationen verbleiben, ein „Zwischending zwischen Krankenhaus und Altenheim“ entstehen, wie es vielfach schon bezeichnet wurde.



WMC Healthcare entwickelte Konzept
Das neue Konzept für das Quintett, also auch fürs DRK-Verbundkrankenhaus (auf diese Bezeichnung legt das DRK immer größten Wert) Altenkirchen-Hachenburg, hatte die Beraterfirma WMC Healtcare entwickelt und es unter anderem in einer Sondersitzung des Kreisausschusses des Kreistages Altenkirchen vorgestellt. WMC-Geschäftsführer Christian Eckert analysierte die Gründe, warum sich das Hospital in Altenkirchen auf die wohl massivsten Änderungen einstellen muss. Aus seiner Sicht liegen die Versorgungsschwerpunkte im Osten und Nordosten der Kreisstadt, wogegen der Westen aufgrund der Nähe zu Hennef, Siegburg und Bonn eine geringe Falldichte aufweise. Von allen Fällen der drei Krankenhäuser decke Altenkirchen nur 20, Hachenburg 30 und Kirchen 50 Prozent ab und stelle somit den kleinsten Versorger dar. Unerwähnt blieb, dass bei der Besetzung der Chefarztposition in der Altenkirchener Inneren Medizin seit 2011 nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen wurde und womöglich ein Grund für die Orientierung der Patienten Richtung Rhein-Sieg-Großraum sein könnte.

Eckert: Zukunft spricht auch für die Reform
Auch der Blick in die Zukunft ins Jahr 2030 spreche für die Eckpunkte der Reform: In Altenkirchen, so prognostizierte Eckert, gingen die Fallzahlen von 5347 im Jahr 2022 um 18 Prozent auf 4384 in sieben Jahren zurück. Der Bettenbedarf (Normalstation) verringere sich ebenfalls in dem berechneten Zeitraum um 45,8 Prozent von 91 auf 49. Ein Krankenhaus, das stationär ausgerichtet sei, werde sich kaum aufrecht erhalten lassen können. Nach seiner Darstellung werde Altenkirchen zu einem ambulant-stationären Gesundheitszentrum umgestaltet mit: ambulantem Operieren (Bündelung des OP-Geschehens aus dem Westerwald und Teilen aus Neuwied), mit Medizinischem Versorgungszentrum, Notfall-Ambulanz mit 24/7-Anlaufstelle (Abdeckung durch Kassenärztliche Vereinigung und Krankenhaus am Wochenende/Ausgestaltung muss noch erfolgen), Schmerz-Tagesklinik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eckert sprach von einem „gravierenden Einschnitt“, verhehlte aber auch nicht, dass die bauliche Struktur auf Altenkirchener Seite Vorteile habe. (vh)


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