Leserbrief zur Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain: "Herr Brato, Sie tragen die Verantwortung!"
LESERMEINUNG | Wird es nun eng für Bernd Brato als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain? Inzwischen hat die Kommunalaufsicht des Kreises Altenkirchen die Vorwürfe bestätigt, dass ein leitender Beamter fünf Jahre lang mit vollen Bezügen im Home-Office kaltgestellt wurde. Kuriere-Leserin Dagmar Hassel aus Weyerbusch findet wenig Gutes an der Stellungnahme des Bürgermeisters zu der Affäre.
Die Kuriere hatten über die Beamtenäffare bei der VG Betzdorf-Gebhardshain bereits mehrfach berichtet. Bürgermeister Brend Brato hatte dazu auch in einer Pressemitteilung Stellung genommen.
LESERBRIEF. Bürgermeister Brato hätte besser daran getan, bei seinem bisherigen Schweigen zu bleiben. Mit seinen nun getätigten Äußerungen hat er mehr von dem bisher in Betzdorf vorherrschenden Stil des Täuschens und Vertuschens kundgetan, als ihm selber lieb und von Nutzen sein kann. Der geneigte Leser kann durchaus feststellen, dass diese von Herrn Brato eingerichtete Stabsstelle bereits drei Jahre existierte, ehe er krankheitsbedingt sein Amt nicht ausüben konnte. Drei Jahre, in denen er selbst die Verantwortung hatte und als Behördenleiter zusammen mit seinem Büroleiter für einen ordnungsgemäßen Einsatz des mundtot gestellten Beamten hätte sorgen müssen.
Es scheint ihm eher daran gelegen gewesen zu sein, eine ihm unbequeme Person, welche vielleicht auch mal unbequeme Wahrheiten ausgesprochen hat, kaltzustellen. Insoweit hat Herr Brato persönlich eindeutig die Pflicht und Verantwortung des Handels in der Hand gehabt und muss auch wie jeder andere für sein eigenes Versagen, sei es nunmehr bewusst oder unbewusst erfolgt, gerade stehen.
"In der Folge gestaltete sich der ohnehin grundsätzlich schon schwierige Prozess der Zusammenführung deutlich anspruchsvoller und insbesondere zeitintensiver als erwartet." Auch dieses Argument kann bei der Fusion einer neuen VG aus nunmehr 17 Ortsgemeinden nicht ziehen, während ein wenig weiter im Umkreis die Fusion einer neuen VG mit 67 Verwaltungseinheiten auf sehr guten Wegen ist.
Nun aber den Versuch zu unternehmen, sein eigenes Fehlverhalten jemand anderem unterzuschieben, der insoweit mit keinerlei Entscheidungskompetenz ausgestattet war, ist schon recht ordentlich unverschämt. Wenn man dann aber noch bedenkt, dass hier maßgeblich handelnde Personen in Form des Herrn Brato und seines Büroleiters auch mit erheblichen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf das Molzbergbad belastet sind, dann Frage ich mich, was mag da noch im Verborgenen liegt."
Dagmar Hassel, Weyerbusch
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