Werbung

Pressemitteilung vom 19.12.2023    

Westerwälder Landwirte protestieren gegen Steuererhöhungspläne der Bundesregierung

Die geplante Abschaffung der Agrardieselbeihilfe und der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge führt auch bei den Bauern im Westerwald zu Unmut und Existenzängsten. 50 schockierte Landwirte beteiligten sich an dem Großaufgebot in Berlin.

Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Matthias Müller protestierte mit Westerwälder Bauern in Berlin gegen die Steuererhöhungspläne der Bundesregierung. (Foto: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.)

Hachenburg. Unter den tausenden Landwirten aus ganz Deutschland, die am Montag vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen die landwirtschaftsfeindlichen Sparpläne der Bundesregierung demonstrierten, waren auch etliche Bauern aus dem Westerwald. Die geplanten Streichungen von Steuervergünstigungen beim Agrardiesel und der Kfz-Steuer würden die Landwirtschaft in der Mittelgebirgsregion Westerwald ganz massiv treffen, deshalb hatten die Kreisbauernverbände Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis zur Teilnahme an der zentralen Kundgebung des Deutschen Bauernverbandes in Berlin aufgerufen.

Mit einem Bus machten sich fünfzig Landwirte auf den Weg zu der Demonstration unter dem Motto "Zu viel ist zu viel"
"Die Bundesregierung nimmt den deutschen Landwirten mit den geplanten Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit und setzt die Selbstversorgung unseres Landes aufs Spiel. Das ist verantwortungslos gegenüber den Bauern und den Bürgern", betonte Matthias Müller, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Westerwald. "Mit unserer Fassungslosigkeit und Wut über das kopflose Handeln der Regierung stehen wir Bauern keineswegs alleine da", ergänzte Müller. Aber die Bauern seien ganz besonders von der Bundesregierung herausgefordert worden, da die Pläne regelrecht ein "Sonderopfer Landwirtschaft" darstellen würden, welches bäuerliche Existenzen koste.

Die Wut war auch bei den Teilnehmern in dem Bus nach Berlin spürbar. "Wir Bauern arbeiten jeden Tag hart für die Ernährung unserer Bevölkerung, auch während Corona und im Ukrainekrieg haben wir die Lebensmittelversorgung aufrechterhalten. Wenn die Bewirtschaftung der Flächen nun weiter verteuert wird, ist dies das falsche Signal für eine gesicherte regionale Lebensmittelproduktion, die im europäischen wie weltweiten Wettbewerb steht", konstatierte Demonstrationsteilnehmer Jens Runkler aus Woldert.



Proteste sollen noch ausgeweitet werden
Josef Schwan, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Altenkirchen, bezeichnete die geplanten Steuererhöhungen als völlig unverständlich. Mit den landwirtschaftlichen Fahrzeugen würden hauptsächlich Felder und Wiesen befahren und nicht etwa öffentliche Straßen, für deren Instandhaltung diese Steuern ja vorgesehen seien. "Es ist darüber hinaus töricht, wenn die Bundesregierung den Sparmaßnahmen das Deckmäntelchen des Klimaschutzes umhängt", ergänzte Schwan. Zu Verbrennungsmotoren gebe es für schwere landwirtschaftliche Arbeiten derzeit keine Alternativen. Die Landwirte könnten daher nicht auf Maschinen ausweichen, die ohne fossile Energieträger arbeiten.

Volle Rückendeckung gaben die Demonstranten aus dem Westerwald auch der Ankündigung von Bauernpräsident Joachim Rukwied, die Proteste ab dem 8. Januar 2024 auszuweiten, wenn die Pläne bis dahin nicht zurückgenommen werden: "Beide Vorschläge müssen vom Tisch, denn Sie sind himmelschreiend ungerecht und schädlich für Deutschland und die Landwirtschaft". Einen ersten Vorgeschmack auf mögliche weitere Proteste gab es am Sonntag und Montag bereits bei mehreren regionalen Protestaktionen im Westerwald. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke   Wirtschaft  

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Entscheidung über Siegwehr in Euteneuen steht bevor

Kirchen (Sieg). Michael Wäschenbach, der heimische CDU-Landtagsabgeordnete, identifiziert eine finale Möglichkeit für den ...

Weeser lädt ein: Politik hautnah in Berlin erleben

Region. Im Zentrum steht der Besuch im Deutschen Bundestag und das Gespräch mit der Betzdorfer Abgeordneten. "Es freut mich ...

Diedenhofen (SPD) kandidiert mit viel Rückenwind erneut für Bundestag

Region. In seiner Rede schwor der Abgeordnete seine Partei auf den anstehenden Wahlkampf ein und nahm Stellung zum Aus der ...

Neue Sicherheitsberater für Senioren im Kreis Altenkirchen

Kreis Altenkirchen. Wichtige Arbeit bei der Prävention leistet die Polizei - doch ist sie hierbei nicht allein. Seit vielen ...

Neuer Vorstand des SPD-Kreisverbands Altenkirchen gewählt

Neitersen/Kreisgebiet. Die bisherige Co-Kreisvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler trat nach ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Weitere Artikel


Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain: Bürgermeister Brato will Gespräch suchen

VG Betzdorf-Gebhardshain. Die Kuriere hatten über die Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain bereits mehrfach berichtet. ...

Leserbrief zur Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain: "Zum Scholzen zu spät"

Die Kuriere hatten über die Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain bereits berichtet.

LESERBRIEF. "Wären die aktuellen ...

Agentur für Arbeit Neuwied lud Unternehmer und Bildungsträger anlässlich Bildungszielplanung ein

Neuwied/Betzdorf. "Mit unserer jährlichen Veranstaltung zur Bildungszielplanung möchten wir konkret die Weiterbildungsbedarfe ...

L 267 zwischen Bitzen und Forst wieder für den Verkehr freigegeben

Bitzen/Forst. Auf einer Länge von circa 825 Metern wurde der marode und schadhafte Asphaltoberbau komplett erneuert. Die ...

Leserbrief zur Beamtenaffäre bei der VG Betzdorf-Gebhardshain: "Herr Brato, Sie tragen die Verantwortung!"

Die Kuriere hatten über die Beamtenäffare bei der VG Betzdorf-Gebhardshain bereits mehrfach berichtet. Bürgermeister Brend ...

Zweiter Weihnachtsmarkt in Schönstein - Schützenbruderschaft freute sich über den Zuspruch

Wissen/Schönstein. Das Vereinsgelände wurde durch die Schützen in ein weihnachtliches Ambiente verwandelt. Die Verantwortlichen ...

Werbung