Pressemitteilung vom 02.01.2024
Nach 19 Jahren: Chefarzt der Gynäkologie am "Stilling" in den Ruhestand verabschiedet
Am Diakonie Klinikum in Siegen endet eine Ära: Nach fast zwei Jahrzehnten als Chefarzt der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie ist Dr. Volker Müller in den Ruhestand verabschiedet worden. In einer emotionalen Feierstunde sprachen ihm Klinikleitung sowie langjährige Weggefährten und Kollegen Dank und beste Wünsche aus.
Siegen. Geschäftsführer Dr. Josef Rosenbauer würdigte die Verdienste des scheidenden Chefarztes um die Frauenklinik im "Stilling", die weit über das Siegerland einen herausragenden Ruf besitzt: "Was Sie bis zum letzten Tag für die Fachabteilung geleistet haben, verdient höchsten Respekt."
Von Dr. Müllers profunder Expertise hätten vor allem unzählige Patientinnen profitiert, aber auch all diejenigen, die mit ihm in den vergangenen 19 Jahren zusammenarbeiten durften. Eine Wegbegleiterin seit der ersten Stunde ist Dr. Flutura Dede. Die Chefärztin der Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Diakonie Klinikum bedankte sich bei ihrem Mentor, der mit seinem umfangreichen Fachwissen und seiner Hilfsbereitschaft, wann immer es nötig war, zur Stelle gewesen sei: "Mit Ihnen, Dr. Müller, verlieren wir nicht nur einen großartigen Kollegen und Operateur, sondern auch einen wundervollen Menschen, der in diesem Haus bleibende Spuren hinterlassen hat."
In der Tat trieb Dr. Volker Müller gleich nach seinem Dienstantritt am 1. Januar 2005 den Ausbau Frauenklinik im "Stilling" voran. Bereits im ersten Jahr unter seiner Ägide wurde das Diakonie Klinikum operativer Standort des vom Land NRW ernannten und von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierten Brustzentrums Siegen-Olpe. Kurz darauf erfolgte eine erste Zertifizierung als Gynäkologisches Onkologisches Zentrum - eine Auszeichnung, die erst vor Jahresfrist durch die Deutsche Krebsgesellschaft erneut bestätigt wurde. Heute werden am Diakonie Klinikum jährlich rund 400 Frauen behandelt, die an Brustkrebs oder einer bösartigen Tumorerkrankung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane leiden. Neben einer optimalen diagnostischen, operativen und medikamentösen Versorgung stellt das Gynäkologische Krebszentrum mit einem Netzwerk aus internen und externen Behandlungspartnern auch eine psychologische Betreuung, Reha-Maßnahmen sowie eine Palliativ- oder Hospizbetreuung der Patientinnen sicher.
In seiner Abschiedsrede richtete Dr. Müller denn auch das Augenmerk auf die enormen medizinischen Fortschritte in den zurückliegenden Jahrzehnten. So seien, vor allem dank verbesserter diagnostischer Bildgebung, bei der Therapie von Brustkrebs heute immer mehr brusterhaltende Eingriffe möglich: "Wir arbeiten immer weniger invasiv." An dieser Entwicklung teilhaben zu dürfen, dafür sei er sehr dankbar und gehe nun "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Die Disziplin, die Dr. Müller als Chef an den Tag legte, forderte er stets auch von seinem Team ein. Und auch mit klaren Worten hielt er nicht hinter dem Berg, wenn es ihm angebracht schien - immer zum Wohl der Patientinnen, wie er betont: "Den Menschen, die sich uns im Krankenhaus anvertrauen, bestmöglich zu versorgen, diesen Anspruch sollten wir nicht aufgeben."
Vom Klinikum gab es für Dr. Müller zum Abschied einen Präsentkorb mit kulinarischen Köstlichkeiten. Das Team der Gynäkologie hatte sich für "seinen" Chef ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht: einen Hubschrauber-Rundflug über Hildesheim, seine neue, alte Heimat, in die er nach zwei Jahrzehnten im Siegerland nun zurückkehrt. Nachfolger von Dr. Müller als Chefarzt der Fachabteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie wird Privatdozent Dr. Marco Johannes Battista, der zum 1. Januar 2024 seinen Dienst antritt. (PM)