Pressemitteilung vom 04.01.2024
"Muslime schützen die Kirche": Junge Muslime aus Betzdorf beteiligen sich an Aktion vor dem Kölner Dom
Eine symbolische menschliche Barriere vor dem Kölner Dom, um ein Zeichen gegen potenzielle Anschlagspläne zu setzen: Junge Muslime aus Betzdorf haben sich kurz vor dem Jahreswechsel an der Aktion beteiligt, die nach Nachrichten von Anschlagsplänen auf das Gotteshaus ins Leben gerufen worden war.
Köln / Betzdorf. "Ich bin Muslim und stehe ein für den Schutz der Kirche", so stand es unter anderem auf den Schildern zu lesen, die die jungen Muslime hochhielten. In Reaktion auf Alarmmeldungen bezüglich möglicher Anschläge auf den Kölner Dom initiierte Imam Mahmood Ahmad Malhi die Aktion. Gemeinsam mit der Ahmadiyya Jugend und Mitgliedern aus lokalen Gemeinden wie Betzdorf standen die Muslime als symbolische Barriere vor dem Dom.
Die Aktion erreichte im Laufe des Tages etwa 10.000 Menschen und wurde äußerst positiv aufgenommen. Athar Iqbal aus Betzdorf, zuständig für den interreligiösen Dialog, erklärte: "Es ist die Pflicht eines Muslims, Gotteshäuser zu schützen, besonders wenn sie bedroht sind. Selbst in Kriegszeiten dürfen sie nicht beschädigt werden. Daher schützen wir die Kirche aufgrund der aktuellen Bedrohung nicht nur theoretisch, sondern stellen uns in dieser beunruhigenden Zeit physisch davor. Das ist islamisch und das Gegenteil von dem, was die Angreifer tun würden."
Die Aktion "Muslime schützen die Kirche" erhielt bereits Millionen Aufrufe in den sozialen Medien und löste bewegende Reaktionen unter den Passanten aus. Die Aktion ermöglichte Gespräche, veränderte anfängliche Meinungen und verbreitete eine spürbare Freude unter den Teilnehmern.
Auch Domdechant Robert Kleine zeigte sich dankbar für die "stille, aber bedeutsame Kundgebung" und lobte im Gespräch mit Imam Mahmood Ahmad Malhi das "Zeichen des interreligiösen Respekts und der Solidarität". Der Ahmadiyya-Gelehrte und -Prediger zeigte sich seinerseits besorgt über die schockierenden Enthüllungen über Anschlagspläne von Islamisten auf den Dom und andere Kirchen und bekundete die Solidarität seiner Gemeinde mit allen christlichen Gemeinden und Kirchen. (PM)
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