So lassen sich Pickel vor der Periode verhindern
RATGEBER | Eine unangenehme Gemeinsamkeit, die viele Frauen teilen, sind Zyklusbeschwerden. Die Rede ist dabei nicht von Regelschmerzen, sondern von Hautunreinheiten. Pickel vor der Periode sind weitverbreitet und ein besonders lästiges Problem. Denn als hätte man mit der monatlichen Blutung nicht schon genug zu tun, sind die Pickel im Gesicht oft der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wenn man aber weiß, warum die Pusteln jedes Mal aufs Neue entstehen, dann kann man auch rechtzeitig handeln und ihnen vorbeugen.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Hormonen und der Haut?
Die Haut und der Hormonhaushalt stehen in einem sehr engen Zusammenhang. Die Auswirkungen von hormonellen Schwankungen auf den Hautzustand erleben viele Menschen bereits in der Pubertät. Hier fangen die ersten Pickel an zu sprießen und es scheinen immer mehr zu werden.
Hormonelle Schwankungen spielen im Leben einer Frau eine wesentliche Rolle. Neben größeren Hormonveränderungen während der Pubertät, einer Schwangerschaft und den Wechseljahren schwankt der Hormonspiegel auch monatlich.
Während des Zyklus steigen und fallen die Hormone Östrogen und Progesteron, um entweder den Eisprung oder die Menstruation auszulösen. Im Kontext der Haut hat die prämenstruelle Phase einen großen Einfluss, in der der Hautzustand sich meist schnell verschlechtert und Periodenpickel entstehen. Während der fruchtbaren Phase hingegen bemerken viele Frauen, dass sich ihr Hautbild verbessert. Und auch das männliche Hormon Testosteron wirkt sich auf die Haut aus. Häufig ist ein Überschuss dieses Hormons der Auslöser für hormonelle Akne.
Wie beeinflusst der Zyklus die Haut?
Der weibliche Zyklus ist wahrlich ein Wunder der Natur. Monat für Monat durchläuft er verschiedene Phasen, bei denen jeweils unterschiedliche Hormone das Ruder übernehmen. Mit den Hormonschwankungen gehen auch unterschiedliche Prozesse und Veränderungen einher, die sich auch sichtbar auf die Haut auswirken.
1. Menstruationsphase (Tag 1-5):
Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode. Die Frage nach diesem Tag kennen die meisten Frauen sicher vom letzten Besuch beim Frauenarzt. Die Menstruationsphase startet mit dem Abfall der Östrogen- und Progesteronspiegel. In dieser Zeit kann die Haut trockener sein als sonst, da der Östrogenspiegel niedrig ist. Östrogen gilt als Schönheitshormon und beeinflusst die Kollagenbildung und die Hautfeuchtigkeit.
2. Follikelphase (Tag 6-14):
Auf die Menstruationsphase folgt die Follikelphase. Der Östrogenspiegel steigt langsam an und erreicht seinen Höhepunkt kurz vor dem Eisprung. Das führt zu einer verbesserten Hautfeuchtigkeit, mehr Geschmeidigkeit und einem gleichmäßigen Teint. Die Haut strahlt und es gibt wenig oder gar keine Unreinheiten.
3. Ovulationsphase (Tag 15-16):
Den Abschluss der Follikelphase bildet die Ovulation (Eisprung). Der Eisprung erfolgt, begleitet von einem kurzen Anstieg des Östrogens. Auch jetzt noch ist der Teint strahlend und rein.
4. Lutealphase (Tag 17-28):
Auf den Eisprung folgt die Lutealphase. Der Progesteronspiegel steigt an, während der Östrogenspiegel allmählich abnimmt. Progesteron stimuliert die Talgproduktion, wodurch die Haut öliger wird und immer stärker zu Unreinheiten neigt. Insbesondere entlang des Kiefers bilden sich dabei häufig die sogenannten Hormonpickel.
Gegen Ende dieser Phase, besonders kurz vor der Menstruation, sinken die Östrogen- und Progesteronspiegel dramatisch.
Das verursacht Hautunreinheiten, eine verstärkte Hautempfindlichkeit und Entzündungen.
Und auch die Hautfeuchtigkeit und Spannkraft wird in diesem Zeitraum negativ beeinflusst.
Pickel vor der Periode vermeiden mit diesen Tipps
Nun ist allmählich klarer, weshalb jeden Monat wiederholt Pickel und Pusteln im Gesicht entstehen. Jetzt geht es darum, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. In den hormonellen Haushalt kann man zwar nicht so einfach eingreifen, dafür gibt es aber andere Tipps und Mittel, die hilfreich sind.
Die richtige Hautpflege
Einen wesentlichen Einfluss hat die Hautpflege. Mit einer abgestimmten Routine und den richtigen Produkten lassen sich Pickel vor der Periode erfolgreich vorbeugen.
* Vor der Periode ist die Haut oft sehr ölig. Verwenden Sie daher morgens eine milde, nicht austrocknende Gesichtsreinigung, um Schmutz und Talg zu entfernen.
* Mit einem Toner lassen sich im Anschluss der pH-Wert der Haut ausgleichen und die Haut befeuchten, ohne sie zu beschweren. Das bereitet die Haut auf die nächsten Schritte vor.
* Um überschüssigen Talg porentief zu beseitigen, bieten sich im nächsten Schritt Seren mit Salicylsäure oder Azelainsäure an. Ist schon ein Pickel ausgebrochen, kann stellenweise Zinksalbe oder eine Creme mit Benzoylperoxid verwendet werden.
* Wählen Sie danach eine nicht komedogene Feuchtigkeitscreme, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Hierfür eignen sich wirkstoffhaltige Cremes wie die Aktiv Harzsalbe, die einen talgregulierenden und entzündungshemmenden Effekt hat.
* Am Abend ist es angebracht, Make-up und andere Rückstände sehr gründlich zu entfernen. Hierfür ist das Double Cleansing mit Öl und Reinigungsschaum oder -gel die beste Wahl.
* 1-2 Mal wöchentlich helfen AHA- und BHA-Peeling, abgestorbene Hautschüppchen und Mitesser zu lösen und so Pickel vor der Periode zu verhindern.
Die richtige Ernährung
Auch die Ernährung hat einen enormen Einfluss auf die Hautgesundheit. Viele verspüren Gelüste auf Süßes oder Fettiges vor und während der Periode, was die Bildung von Pickeln begünstigt. Mit folgenden Ernährungstipps lässt sich das vermeiden.
- Essen Sie Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, wie Beeren, grünes Blattgemüse, Karotten und Tomaten. Antioxidantien helfen, Entzündungen zu reduzieren. Grüner Tee ist ein hervorragendes, antioxidatives Getränk.
- Integrieren Sie Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren in Ihre Ernährung, wie zum Beispiel fetter Fisch (Lachs, Makrele), Leinsamen, Walnüsse und Chiasamen. Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften.
- Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Vitamin A, C, E und Zink. Diese Nährstoffe unterstützen die Hautgesundheit.
- Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Entgiftung zu unterstützen. Dehydrierte Haut neigt eher zu Unreinheiten.
- Reduzieren Sie den Konsum von zuckerreichen Lebensmitteln vor der Periode, da sie den Blutzucker stark beeinflussen und entzündliche Prozesse in der Haut fördern.
- Greifen Sie zu fermentierten Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut, um eine gesunde Darmflora zu fördern. Ein ausgeglichener Darm kann sich positiv auf die Haut auswirken.
Der richtige Lebensstil
Unser Lebensstil hat ebenfalls Einfluss auf die Hormone. In stressigen Zeiten bekommen viele Menschen deshalb eine unreine Haut. Aus diesem Grund sollte man darauf ebenfalls ein besonderes Augenmerk legen, um Periodenpickel zu vermeiden.
Regelmäßige, sportliche Betätigung fördert die Durchblutung und trägt dazu bei, Stress abzubauen. Das kann auch den Hautzustand positiv beeinflussen.
Ausreichend erholsamer Schlaf ist entscheidend für die Hautregeneration. Zu wenig Schlaf erhöht den Stresspegel und begünstigt Hautprobleme wie Unreinheiten, Trockenheit und Stumpfheit.
Praktiken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können Stress reduzieren und damit auch hormonelle Schwankungen minimieren, die häufig Pickel verursachen.
Übermäßiger Konsum von Alkohol und Rauchen beeinflussen den Hormonspiegel und belasten die Haut zusätzlich. Daher ist es ratsam, gänzlich darauf zu verzichten - auch der Gesundheit zuliebe.
Die richtigen Hausmittel
Natürlich kann man auch zu Hausmitteln greifen, insbesondere dann, wenn sich doch ein Pickel ankündigt. Aber auch vorbeugend sind bestimmte Hausmittel eine gute Wahl.
Mischen Sie Honig und Zimt zu einer Paste und tragen Sie sie auf die betroffenen Stellen auf. Beide Hausmittel haben antimikrobielle Eigenschaften und können bei der Bekämpfung von Pickeln helfen.
Das Gel aus Aloe Vera Blättern hat feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Es lindert Irritationen und pflegt die trockene Haut vor der Periode, ohne sie zu verstopfen.
Teebaumöl hat antimikrobielle Eigenschaften. Verdünnt und stellenweise aufgetragen, kann es dicke Pusteln über Nacht schrumpfen lassen und ist somit das ideale “Notfall-Hausmittel”.
Heilerde absorbiert, überschüssiges Öl absorbieren und die Haut klären. Mischen Sie Heilerde mit Wasser zu einer Paste und tragen Sie das als Maske auf.
Perioden-Pickel oder doch schwanger?
Wenn plötzlich viele Pickel vor der Periode entstehen, kommen oft Zweifel auf, ob es sich nicht vielleicht doch um ein erstes Anzeichen einer Schwangerschaft handeln könnte. Voreilige Schlüsse sollte man aber nicht ziehen, denn Hautunreinheiten allein sind noch lange kein sicheres Zeichen für eine Schwangerschaft. Sowohl hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus als auch Schwangerschaft können zu Hautveränderungen führen, aber sie sind unterschiedliche Prozesse.
Hormonschwankungen vor der Menstruation können zu vermehrter Talgproduktion und damit zu Pickeln führen. In der Frühschwangerschaft können ebenfalls hormonelle Veränderungen auftreten, die die Haut beeinflussen, aber es gibt auch viele andere Anzeichen und Symptome einer Schwangerschaft. Auch hier kann man nicht pauschalisieren. Jeder Körper reagiert anders und es gibt Frauen, die in der Frühschwangerschaft dieselben Symptome haben wie Frauen mit PMS.
Wenn man sich unsicher über eine mögliche Schwangerschaft ist, sollte man zunächst den Tag der Fälligkeit der Periode abwarten. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Schwangerschaftstest - ob beim Arzt oder aus der Drogerie - aussagekräftig.
Fazit
Pickel vor der Periode sind ein Problem, von dem viele Frauen regelmäßig geplagt sind. Durch die hormonellen Veränderungen im Laufe des Zyklus bildet die Haut vor der Menstruation mehr Talg und wird anfälliger für Entzündungen, sodass plötzlich dicke Pusteln entstehen. Mithilfe einer abgestimmten Hautpflege, einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil lassen sich die Unreinheiten vorbeugen und der Ärger darüber hält sich in Grenzen. (prm)