AKTUALISIERT: Eine Person verstarb bei Brand in Betzdorf - Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehren
Von Klaus Köhnen
Am Samstag (13. Januar) wurde die Freiwillige Feuerwehr Betzdorf gegen 4 Uhr zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus alarmiert. Aufgrund weiterer Meldungen wurde die Alarmstufe bereits auf der Anfahrt erhöht. Das Brandobjekt befand sich unweit des Busbahnhofes in der Innenstadt von Betzdorf. Inzwischen hat die Polizei weitere Informationen veröffentlicht.
Betzdorf. Am 13. Januar gegen 4 Uhr morgens ist in Betzdorf ein Mehrfamilienhaus in Flammen aufgegangen. Die Einsatzleitung ließ, nachdem deutlich wurde, dass eine Vielzahl von Bewohnern betroffen waren, weitere Kräfte nachalarmieren. Bei dem Haus handelt es sich um einen Altbau, der zudem über zwei Eingänge verfügt. Die Situation vor Ort stellte sich durch die zunächst unklaren Angaben über die Zahl der Betroffenen schwierig dar. Der Zugang zum Gebäude befindet sich in einem verschachtelten Areal im hinteren Bereich. Feuerwehrleute unter Atemschutz gingen im ersten Angriff zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor.
Wie die Einsatzleitung vor Ort mitteilte, wurden mehrere Personen durch die Feuerwehr gerettet. Weitere Bewohner konnten sich selbstständig ins Freie begeben. Um die Vielzahl der Personen betreuen zu können, wurden Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes alarmiert. Der leitende Notarzt (LNA), unterstützt durch einen organisatorischen Leiter Rettungsdienst (Orgl), sichtete die vom Brand Betroffenen und ließ zwei Personen nach der ersten Untersuchung in das Krankenhaus Kirchen bringen. Sie wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Krankenhaus eingeliefert, konnten jedoch nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden.
Für die Feuerwehren war nach kurzer Zeit klar, dass der Schutz der umliegenden Gebäude ein weiterer Schwerpunkt war. Im Verlaufe des Einsatzes wurden auch Fachleute des THW aus Siegen (Fachberater Bau) angefordert.
Bei den weiteren Löschmaßnahmen wurde im Obergeschoss unter den Trümmern tragischerweise ein menschlicher Leichnam gefunden. Es könnte sich dabei um eine 88-jährige Bewohnerin des Hauses handeln. Um die Identität zweifelsfrei zu klären und die genaue Todesursache zu ermitteln, wurde eine Obduktion angeordnet.
Das Feuer hat das Anwesen erheblich beschädigt, es muss von einem Totalschaden ausgegangen werden. Die Schadenshöhe wird auf einen mittleren, sechsstelligen Bereich geschätzt. Die Brandursache ist derzeit noch unklar und bedarf weiterer Untersuchungen. Das Haus gilt nach Informationen der Polizei als einsturzgefährdet und ist nicht mehr bewohnbar. Jetzt müssen zunächst die Statik des Gebäudes geprüft und notwendige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, bevor eine Begutachtung des Brandortes erfolgen kann. Die Kriminalpolizei Betzdorf hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Der erste Beigeordnete der VG Betzdorf-Gebhardshain machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes konnten vielen der Betroffenen andere Unterkünfte anbieten.
Die Rettungskräfte waren unter der Leitung des Wehrleiters der Verbandsgemeinde Markus Beichler mit rund 120 Kräften vor Ort. Die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) unterstützte den Einsatz logistisch. Vor Ort war die Führungsstaffel der VG-Feuerwehr, die erst mit Beginn des Jahres ihre Tätigkeit aufgenommen hat, als Unterstützung des Einsatzleiters tätig. Neben den Freiwilligen Feuerwehren aus Alsdorf, Betzdorf, Dauersberg und Wallmenroth war der Gerätewagen Atemschutz (Landkreis) aus Wissen, die aus Kirchen sowie die Drohnengruppe Rosenheim an der Einsatzstelle. Die Feuerwehr Kirchen baute sogenannte Wärmezelte für die Atemschutzgeräteträger auf. Die Feuerwehr Steinebach war zur Sicherstellung des Grundschutzes im Gerätehaus Betzdorf präsent. Der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Florian Jendrock machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschadens liegen derzeit keine Informationen vor. (kkö)
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