Werbung

Pressemitteilung vom 19.01.2024    

Jahresbilanz der Arbeitsagentur Neuwied bleibt hinter den Erwartungen zurück

Das Jahr 2023 war kein goldenes Jahr für den regionalen Arbeitsmarkt. Im Jahresverlauf ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk der Arbeitsagentur Neuwied, der die Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, um 710 auf 8.824 Personen angestiegen. 5.116 Menschen ohne Job können dabei keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen, 3.118 haben eine abgeschlossene Ausbildung und 591 Personen sind Akademiker.

Symbolfoto

Kreis Neuwied/Kreis Altenkirchen. Die Arbeitslosenquote steigt von 4,8 Prozent innerhalb des Jahres auf 5,1 Prozent.
Die Beschäftigung bleibt auf hohem Niveau stabil, weist jedoch ein geringeres Wachstum auf. Aktuell liegen die Zahlen zum 30. Juni 2023 vor. Hier zeigt sich zwar ein Zuwachs von 0,8 Prozent innerhalb von einem Jahr. Im Vorjahreszeitraum waren es jedoch immerhin 1,6 Prozent. Insgesamt sind 105.197 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
"Der Arbeitsmarkt hat sich lange recht erfolgreich gegen die anhaltenden konjunkturdämpfenden Einflüsse gewehrt", sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuwied. "Allerdings ist die schwächelnde Wirtschaft in Folge der multiplen globalen Krisenfaktoren nun sichtbar in der Region angekommen." Eine Prognose für das Jahr 2024 zu treffen, sei aufgrund der vielfältigen Variablen schwierig. "Es ist davon auszugehen, dass sich die aktuelle Lage etwas verstärkt, dennoch erwarten wir keine extremen Veränderungen", so Adam.

"Auch wenn wir aktuell eine steigende Erwerbslosigkeit verzeichnen, sind wir noch nicht bei den Zahlen zu Zeiten der Corona-Krise angekommen", ergänzt die Agenturchefin. Ende 2020 betrug die Arbeitslosenquote 5,3 Prozent bei 9.131 Arbeitslosen. Auch sei zu berücksichtigen, dass die Flüchtlingswelle ab 2022 für eine deutliche Steigerung gesorgt hat. Diese These verifiziert ein Blick auf die Personengruppe der arbeitslosen Ausländer. Deren Zahl ist um 377 auf 2.959 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Ausländer stieg im Jahresverlauf um 0,3 Prozent auf 16,4 Prozent. Ende 2021 lag die Quote bei 11,7 Prozent.

"Wir haben in den vergangenen Monaten viel unternommen, um für Menschen mit Fluchthintergrund den Weg hin zu einer Beschäftigungsaufnahme zu ebnen. Allerdings benötigt der Prozess Zeit und auch noch weitere, intensive Arbeit und Begleitung, die wir auch in 2024 kontinuierlich betreiben werden", sagt die Agenturchefin.

Hinzu kommt, dass Unternehmen zwar einerseits nach wie vor Arbeits- und Fachkräfte suchen, andererseits deutlich verhaltender offene Stellen bei der Agentur für Arbeit melden. Im Jahr 2023 wurden 4.995 Arbeitsstellen an den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldet. Das sind 1.146 oder 18,7 Prozent weniger als in 2022. Nach Angaben der Arbeitsagentur macht sich hier vor allem bemerkbar, dass das Qualifikationsniveau der Bewerber und das Anforderungsprofil der offenen Stellen nicht zusammenpassen. Die Betriebe der Region suchen vorrangig Fachkräfte, Experten oder Spezialisten. 79 Prozent der zu besetzenden Stellenmeldungen richten sich an Personen mit diesen Anforderungen, hingegen verfügen 58 Prozent der Arbeitslosen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Hier liege die Kernaufgabe der Arbeitsagentur und der Jobcenter. So finden arbeitslose Menschen häufig über einen längeren Zeitraum keine Arbeit und werden langzeitarbeitslos. Nachdem innerhalb des Vorjahres 480 Menschen weniger langzeitarbeitslos waren, sind mit Ablauf des Jahres 2023 wieder 201 Personen mehr zu verzeichnen. Insgesamt gelten aktuell 2.852 Personen als langzeitarbeitslos, somit ist etwa jede dritte Person ohne Arbeit davon betroffen.



"Wir haben hier ein intensives Jahr hinter uns, in dem wir viele Menschen und Betriebe unserer Region mit Qualifizierung und beruflicher Weiterbildung unterstützt haben und werden diesen Kurs konsequent beibehalten. Eine fundierte Ausbildung ist und bleibt der beste Schutz gegen eine langfristige Arbeitslosigkeit", sagt die Agenturchefin. Sie blickt trotz der angespannten Lage am Arbeitsmarkt zuversichtlich in das kommende Jahr: "Es gibt viel zu tun. Wir möchten Unternehmen helfen, ihren Arbeits- und Fachkräftebedarf zu decken, indem wir über eine individuelle Arbeitsmarktberatung verschiedene Lösungsoptionen aufzeigen. Die Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungs- und des Qualifizierungschancengesetzes sind an dieser Stelle nicht zu vernachlässigen. Aber auch ein beharrliches Informations- und Beratungsangebot am Übergang von Schule und Beruf soll den Fachkräftenachwuchs sichern. Mit unserer Arbeit unterstützen wir - insbesondere im Netzwerk mit unseren regionalen Partnern - alle Akteure am Arbeitsmarkt und helfen so maßgeblich dabei, eine stabile Situation am Arbeitsmarkt zu erhalten." (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Klimaschutz mit starken Wurzeln: VR-Banken setzen auf nachhaltiges Engagement

Dattenberg. Mit der bundesweiten Klima-Initiative "Morgen kann kommen" bündeln die Genossenschaftsbanken ihre Klimaschutzaktivitäten ...

Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster 10-Jähriger aus Bad Neuenahr

Bonn/Bad Neuenahr. Die Bonner Polizei ist auf der Suche nach einem vermissten 10-jährigen Jungen aus Bad Neuenahr, der seit ...

Kinderklinik Siegen ehrt langjährige Mitarbeiter

Siegen. Dagmar Klingauf, Martina Muesse und Antina Ohrendorf wurden für beeindruckende 45 Jahren Dienstzeit prämiert, acht ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Altenkirchener Schlossplatz: Erste Eckpunkte der neuen Ausgestaltung festgelegt

Altenkirchen. „Du bist keine Schönheit“ lautet einen Zeile aus Herbert Grönemeyers ewig jungem Gassenhauer „Bochum“. Ohne ...

Diakonie Klinikum Siegen setzt ein starkes Zeichen zum Weltpankreaskrebstag

Siegen. Am heutigen Weltpankreaskrebstag zeigt das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen starke Solidarität mit den Betroffenen. ...

Weitere Artikel


Westerwaldwetter: Wechsel zu Sturm, Regen und Tauwetter

Region. Nach einer kalten Nacht ist es am Freitag, dem 19. Januar wechselnd bewölkt. Vereinzelt kann noch ein Schneeschauer ...

SSV95 Wissen bringt weibliche C-Handballjugend an den Start

Wissen. Neben der nun neu aufgestellten weiblichen C-Jugend nimmt eine männliche C-Jugend bereits an der aktuellen Meisterschaftsrunde ...

Pracht: Herausnehmbare Absperrpfosten sorgen für Zufahrt im Notfall

Pracht. Durch die herausnehmbaren Absperrpfosten wird sichergestellt, dass Rettungskräfte über den Wirtschaftsweg direkten ...

Betzdorf: Personenkontrollen führten zum Fund von Drogen und Waffen

Betzdorf. An dem Abend wurden gegen 19.30 Uhr zwei junge Männer von der Polizei kontrolliert. Bei einem der beiden, einem ...

Elben: Verkehrsunfall wegen Verstoß gegen Einbahnstraßenregelung

Elben. Der 33-Jährige befuhr mit seinem Pkw am Donnerstag (18. Januar) um 16.15 Uhr die K118 aus Richtung Elben kommend in ...

"IT-Café" sammelt 1.000 Euro für die Kinderkrebshilfe Gieleroth

Betzdorf. Die Mitglieder des "IT-Cafés" setzen sich auf rein ehrenamtlicher Basis ein und haben beschlossen, mit einer Spende ...

Werbung