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Nachricht vom 26.01.2024    

Mittelhof: Projekt von "Hands of Hope" in Steckenstein scheint aussichtslos

Von Katharina Behner

Lange haben die Mittelhofer Bürger auf eine Infoveranstaltung mit "Hands of Hope" (HoH) zu deren Planungen für die Alte Dorfschule in Steckenstein gewartet. Hinsichtlich eines Konzeptes sind sie auch diesmal nicht schlauer geworden. Deutlich wurde aber eines: Die Chancen für HoH in Steckenstein sehen bei so viel Ablehnung nicht gut aus.

Die Alte Dorfschule in Steckenstein. (Fotos: KathaBe)

Mittelhof/Hövels. Das Bürgerhaus in Hövels war am Donnerstag (25. Januar) während der Infoveranstaltung zur weiteren Nutzung der alten Dorfschule in Steckenstein mehr als bis auf den letzten Stuhl besetzt. Das, was sich die Bürger der kleinen Ortsgemeinde Mittelhof schon längst gewünscht hatten, nämlich konkrete Informationen seitens der Hands of Hope (HoH) aus dem Siegerland zu deren geplanten Projekt eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in der alten Dorfschule einzurichten, wurde allerdings auch bei dieser Veranstaltung nicht wirklich erfüllt.

Der Einladung der Ortsgemeinde Mittelhof mit Ortsbürgermeister Franz Cordes waren neben dem Präsidenten des Landesjugendamtes, Detlef Placzek, und dem Leiter des Kreisjugendamtes, Mark Schneider, sowie seitens der Hands of Hope (HoH) deren vertretender Eigentümer Ciprian Mihai und ihm zur Seite Beraterin Dunja Hennecke vom P.E.B. e.V. gefolgt. Bürgermeister Berno Neuhoff moderierte die Veranstaltung.

Ablehnung konnte nicht abgebaut werden
Wenngleich Ciprian Mihai sich für die vorangegangene "Verwirrung, die entstand" bei den Mittelhofer Bürgern entschuldigte und darzulegen versuchte, wie es dazu kommen konnte, wurden die Bürger auch diesmal hinsichtlich eines konkreten Konzeptes nicht wirklich schlauer. Gab es schon bisher größtmögliche Ablehnung gegen das Projekt in der Ortsgemeinde, wurde es damit sichtlich und hörbar nicht besser.

Zu lange schon fühlten sich die Mittelhofer im "Dunklen" gelassen und nicht informiert, woraus sich über die mehr als zwei Jahre nicht nur Skepsis, sondern Ablehnung und Ängste entwickelten. Die mündeten über die Zeit unter anderem in der Gründung einer Interessengemeinschaft (IG), die sich zum Ziel machte, die Bürger über das Vorhaben seitens der HoH zu informieren. Es folgten Unterschriftensammlungen gegen das Projekt. Rund 490 kamen in dem kleinen Dorf zusammen. Daneben gab es eine Demonstration, bei der Andreas Klein (Sprecher der IG) damals darlegte, dass man das "Rosinenpicken" von HoH satthabe. Gemeint war eine fehlende klare Kommunikation seitens der HoH. Und wenn es eine Kommunikation seitens HoH gäbe, werde diese immer nur in kleine Gruppen verlagert, wo ebenfalls keine Klarheit, etwa über das Konzept erlangt werden konnte. Die Kuriere berichteten.

Integration überhaupt noch möglich?
Das Konfliktpotenzial ("… solch eine Unruhe habe ich hier noch nie erlebt") sehend, machte nicht zuletzt Franz Cordes deutlich: "Wir brauchen Sie hier nicht und wir wollen Sie hier auch nicht." Bekräftigt wurde er durch eine Vielzahl Rednern, die mehr oder weniger von emotional bis sachlich die gleichen Aussagen trafen. Deutlich wurde zudem, dass man in Mittelhof grundsätzlich nichts gegen soziale Einrichtungen habe, allerdings eine weitere - insbesondere, "nach all der Geheimniskrämerei" - nicht gewollt ist und damit auch eine Integration der Kinder unter diesen Umständen nicht funktionieren könne, wie Beigeordneter Bernhard Klein sagte. Fürsprecher für die Einrichtung der HoH aus den Reihen der Bürger, von Vereinsvorständen oder des Ortsgemeiderates gab es keine.



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Die, die es dennoch versuchten und augenscheinlich aus dem Umfeld der HoH als Fürsprecher auftraten, stießen auf Ablehnung, die nicht zuletzt Annika Rolland (Mitglied der IG) verdeutlichte. Der Widerstand müsse doch spürbar sein, das Misstrauen sei da und das ließe sich nicht mehr ändern. Gleichzeitig machte sie deutlich: "Sie haben das Pferd von hinten aufgezäumt."

Kein Antrag auf Betriebserlaubnis
Dies nicht zuletzt in der Form, dass sich scheinbar auch die beteiligten Behörden (Landes- und Kreisjugendamt) über die Herangehensweise zum Erlangen der erforderlichen Betriebserlaubnis wunderten. Denn bis dato liegt nach wie vor kein Antrag auf Erteilung einer solchen vor, wenngleich mittlerweile ein Konzept eingereicht wurde. Begonnen hatte HoH unüberlicherweise mit einem Bauantrag. Deutlich gab daher Detlef Placzek, Leiter des Landesjugendamtes, zu verstehen: Für die Behörde gäbe es damit keinen Handlungsauftrag, da nicht abgelehnt, aber auch nicht genehmigt werden könne, was nicht vorläge.

Zur Genehmigung allerdings gelte es eine Vielzahl von Aspekten zu prüfen, legte er sachlich dar. Unter anderem die, ob eine Integration der dort betreuten Kinder in die Gesellschaft überhaupt möglich sei. Dies sei wegen weiterer Auswirkungen auf die Entwicklung unabdingbar. Selbst bei einem vorliegenden noch so guten Konzept, könnte über diesen Punkt nicht hinweggesehen werden.

Daher fiel sein Plädoyer nicht zuletzt zum Abschluss - soweit es Placzeks Möglichkeiten erlaubten - für die Zuhörer recht klar aus: Er nähme den Eindruck mit, den er schon gehabt habe. Es sei nicht gelungen, deutlich zu machen, dass diese Einrichtung in die Mittelhofer Gesellschaft integriert werden könne. Ähnlich schloss sich auch Mark Schneider an: "Sollte es nicht gelingen ein wohlwollendes Umfeld zu schaffen, dann lässt man das."

Mihai indes ließ durchblicken, dass man die klare Haltung aus dem Umfeld mitnähme, dass die Einrichtung nicht gewollt sei. Die Frage einer Bürgerin, ob er eine gesunde Grundlage für die Einrichtung an diesem Standort sehe, beantwortete der HoH-Mann eindeutig: "Aktuell sehe ich das als keine gute Grundlage". (KathaBe)


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