Wissen: Kunstrasenplatz im Dr. Grosse-Sieg-Stadion soll auf Prio-Liste
Von Katharina Behner
Die Weiterentwicklung der Zentralen Sportanlage in Wissen ist nicht erst seit gestern Thema. Schon lange geht es insbesondere darum, ein Kunstrasenfeld zu realisieren. Das wird allerdings nicht ohne Eigenleistung und Fördermittel gelingen. Die Chance auf Fördermittel ist abhängig davon, ob das Projekt auf der Prio-Liste des Kreises landet.
Wissen. Einstimmig entschied sich der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Wissen auf seiner Sitzung am Montag (29. Januar) einen Antrag zur Aufnahme in die Prioritätenliste des Kreises Altenkirchen zur Beantragung öffentlicher Fördermittel zu stellen. Mit den Fördermitteln will die Verbandsgemeinde den Bau eines Kunstrasenfeldes im Dr. Grosse-Sieg-Stadion, allgemein Zentrale Sportlanlage (ZSPA) genannt, realisieren. Ebenfalls soll die Erneuerung der Laufbahnen mit aufgenommen werden.
Bereits vor rund zwei Jahren hatte die Verbandsgemeinde in ihrer Sportstättenplanung zentral für die Vereine ein Kunstrasenfeld in der ZSPA vorgesehen. Denn unabhängig der Planungen, wie die ZSPA unter anderem mit Multifunktionsbereichen für den Breiten- und Schulsport und viele Zielgruppen umgestaltet werden könne, stand außer Frage, dass der überalterte Tennenplatz schlicht nicht gut sei. Hierüber und das Konzept vom Institut für Sportstättenentwicklung in Trier (ISE) hatten die Kuriere bereits berichtet.
Wissen stellt sich im weiten Rund als einzige VG ohne Kunstrasen dar. Zudem galt zu bedenken, dass sowohl die Jugendspielgemeinschaft Wisserland (JSG) und auch alle anderen Vereine ein solches Feld benötigen, um in den Wintermonaten trainieren zu können. Daneben ist ein Kunstrasenfeld auch für insgesamt sechs Schulen am Standort Wissen und damit für den Schulsport von sehr hoher Bedeutung.
Kunstrasenfeld von Fördergeldern und Eigenmitteln abhängig
Wie Bürgermeister Berno Neuhoff in der Sitzung hervorhob, "wird sich allerdings nur etwas bewegen, wenn wir uns alle bewegen." Die Realisierung eines Kunstrasenfeldes hänge maßgeblich von Zuschussmitteln und auch zu erbringenden Eigenmitteln sowie weiteren Finanzierungsmöglichkeiten (etwa Sponsorenmittel und Eigenleistung) ab. Denn die VG sei aus eigener Kraft finanziell nicht in der Lage, die Kosten in Höhe von schätzungsweise 600.000 bis 800.000 Euro zu tragen.
Derweil hatte der VFB Wissen bereits angekündigt, an Eigenmitteln rund 200.000 Euro zur Realisierung des Kunstrasenplatzes einzubringen. Sollte die Aufnahme in die Prioritätenliste auf Rang 1 oder 2 für Fördermittel des Kreises Altenkirchen gelingen, wäre eine öffentliche Förderung, genehmigt durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD), möglich. Insoweit die ADD positiv über eine Förderung entscheidet, kann eine weitere Förderung durch den Landkreis Altenkirchen erfolgen.
Pauschal beträgt die Fördersumme zur Herstellung eines Kunstrasenplatzes 100.000 Euro. Der Landkreis würde im Falle eines positiven Entscheides der ADD das Vorhaben mit weiteren 12,5 Prozent der Bewilligungssumme (in diesem Fall 12.500 Euro) fördern. Ebenso bezuschusst werden notwendige Geräte zur Unterhaltung sowie die Beleuchtungsanlage des neuen Platzes.
Gleichzeitig soll in den Antrag auf Aufnahme in die Prioritätenliste die Umwandlung der vorhandenen Tennen- in Tartanbahnen aufgenommen werden. Hier beläuft sich der Zuschuss auf 29,80 Euro pro Quadratmeter. Die Gesamtkosten werden derzeit ermittelt.
Prio-Listen-Entscheidung fällt Kreissportausschuss im Mai
Bei einstimmigen Beschluss für den Antrag auf Aufnahme in die Prioritätenliste hob Bernhard Klappert (SPD) nochmals deutlich hervor, dass es wichtig sei, beim Kreis eindringlich zu verdeutlichen, dass insbesondere auch die Schulen betroffen seien und hier eine besondere Verpflichtung des Landkreises zur Förderung bestehe. Neuhoff schloss sich der Sichtweise mit "ich hoffe auf politisches Gewicht" an.
Hubert Wagner (FWG) als auch Hubert Becher (CDU) machten nochmals deutlich, dass es für die Zukunft wichtig sei, die Nutzungszeiten für "Außenvereine" klar zu definieren. Nicht zuletzt um die erforderliche Auslastungszeit des Spielfeldes (1.800 Stunden im Jahr) im Antrag zu definieren. Es sei an der Zeit, sich nun auf den Weg zu machen. Zumal die Zeit der Tennenplätze abgelaufen sei, wie Becher sagte.
Die Antragstellung zur Aufnahme auf die Prioritätenliste erfolgt nun noch kurzfristig bis zum Zieltermin 31. Januar. Im Mai wird der Sportausschuss des Kreises tagen und entscheiden, ob sich das Wissener ZSPA-Projekt "Kunstrasenplatz und Laufbahnerneuerung" auf der Prioritätenliste wiederfinden wird.
Über die weiteren Tagesordnungspunkte zur Anlage eines Kleinspielfeldes wird in Kürze berichtet. (KathaBe)
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