Altenkirchener Ausschüsse: Radweg zwischen Kumpstraße und Parc de Tarbes geplant
So nach und nach möchte die Stadt Altenkirchen ihr Radwegenetz ausbauen: Grundsatzbeschlüsse sind gefasst, mit einem Antrag auf Zuwendung aus einem Sonderförderprogramm wurde ein Projekt angestoßen, das den Lückenschluss zwischen Kumpstraße und Parc de Tarbes zum Ziel hat.
Altenkirchen. Radfahrern möchte die Stadt Altenkirchen mehr Verkehrsflächen widmen. Pläne sind geschmiedet, welche Strecken infrage kommen. Die Umsetzung wird nach und nach erfolgen. In einer gemeinsamen Sitzung am späten Dienstagnachmittag (6. Februar) sprachen sich die Mitglieder des Stadtentwicklungs- als auch des Umwelt- und Bauausschusses per Grundsatzbeschluss einmütig dafür aus, die Verbindung (Fußweg) zwischen Kumpstraße und Parc de Tarbes (unter anderem entlang des jüdischen Friedhofs und bis zum Wegenetz im Park) für Radler fit zu machen. Die beiden Gremien erteilten der Verbandsgemeindeverwaltung den Auftrag, einen Antrag auf Zuwendung aus dem Sonderförderprogramm „Stadt und Land“ für die Befestigung der rund 300 Meter langen Strecke, die eine Breite von zweieinhalb Meter erhalten soll, zu stellen. Der Topf ist Bestandteil des Klimaschutzprogrammes 2030 der Bundesregierung. Über die Förderwürdigkeit der Projekte entscheidet das Land in Abstimmung mit dem Bundesamt für Güterverkehr. Erfolgt ein „Ja“, ist mit einem Fördersatz von 75 Prozent zu rechnen, so dass die Stadt rund 25.500 Euro zu den geplanten Kosten in Höhe von 105.000 Euro beisteuern müsste. Der Ausbau soll mit einer hydraulisch gebundenen Tragschicht abschließen, deren Einbau fast ein Novum darstellt und die Vertreter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung schon an der Mosel in Augenschein nahmen und für gut befanden. „Parallel wird sich die Zufahrt zu den drei Häusern, die da stehen, verbessern“, merkte Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz an. Der neue Belag werde gleichfalls keine Hürde für Rollstuhlfahrer und Gehhilfenutzer darstellen.
Ein Überblick über die Stadtsanierung
49 Einzelpositionen umfasst die Liste, in der dargestellt wird, welche Maßnahmen im Rahmen der Stadtsanierung „angepackt“ werden sollen. Derzeit sind neun erledigt und 16 begonnen worden. Bei 22 ist jeweils noch kein Handgriff erfolgt, zwei haben sich erledigt, wie dem Gremium zur Information vorgestellt wurde. Unter anderem sind diverse Straßensanierungen (auch vor dem Hintergrund des Baus des Fachmarktzentrums im Weyerdamm) geplant und Ansätze für Ausgaben rund um die Stadthalle niedergeschrieben, wobei deren Zukunft in den Sternen steht, bis die ADD die weitere Vorgehensweise deklariert hat. „Wir werden die Liste jedes Jahr fortschreiben und den Gremien vorlegen, damit wir wissen, wo wir stehen“, betonte Martin Fischbach (Fachbereich Infrastruktur, Umwelt und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung). Grundlage für alle Überlegungen ist die Teilnahme der Stadt am Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ (WNE), das seit September 2020 greift und das auf zehn Jahre befristet ist. In dieser Zeit können maximal zehn Millionen Euro investiert werden, die vom Land mit bis zu 70 Prozent unterstützt werden, so dass Altenkirchen pro Jahr nur 300.000 Euro beisteuern muss. Basis für die verschiedenen Maßnahmen bildet das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), das für die weiteren Sanierungen in der City eine Fläche von festgelegten rund 30 Hektar beschreibt.
Geänderte Planung für Quengelbach-Umfeld
Als Projekt, das auch mit Geld aus Mainz unterstützt werden soll, zählt die Umgestaltung des Bereichs des linken Quengelbachufers (Fließrichtung) zwischen der Überführung der Innerortsumgehung (B 8) und de Brücke über den Quengelbach im Parc de Tarbes (Nähe Vogelschießstand der Schützen) sowie dem irgendwann einmal parallel zum Gewässer gebauten Fachmarktzentrum. Jan Thiel (Fachbereich Infrastruktur, Umwelt und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung) stellte die geänderten Ideen vor, die das Planungsbüro Stadt-Land-plus aus Boppard vorgelegt hatte. Vorausgegangen war am 19. Juli des zurückliegenden Jahres ein Ortstermin, bei dem die ersten Überlegungen präsentiert worden waren. Die Änderungen beruhen auf der Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutz- und der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung.
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Genügend Retensionsraum erforderlich
Über allen steht, dass Hochwasser sich nicht stauen darf, vernünftig abfließen kann und dass das Gewässer über genügend Retensionsraum verfügt. Beide Gremien hatten keine Einwände gegen die neue Konzeption mit vor allen Dingen verschieden gestalteten Aufenthaltsbereichen – auch für Rollifahrer und Kinderwagen schiebende Erziehungsberechtigte. Highlight soll die Bachaue mit Promenade werden, die in nächster Nähe zum ehemaligen Brunnen am Eingang zum Parc de Tarbes mit unter anderem Wassertretmöglichkeit, Barfußpfad und speziell ausgewiesenem Lebensraum für Fauna und Flora entstehen soll. Bis zur finalen Entscheidung im Stadtrat am 20. März wird geklärt, ob eine Fußgängerbrücke (an der geplanten Stelle stand bereits vor vielen Jahren eine Querung, die wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste) kostengünstig und als barrierefreie Version gebaut werden sowie einem Hochwasser der Kategorie „HQ100“ (Flutereignis einmal in 100 Jahren) trotzen kann. (vh)
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