Konrad Adenauer, die Nistermühle und Hachenburg
Die Ausstellung der Hachenburger Geschichtswerkstatt zur 777-jährigen Geschichte der Nistermühle fand mit einem fundierten Fachvortrag von Regina Klinkhammer über Konrad Adenauer, der sich vor den Nazis auf der Nistermühle versteckte, ihren Höhepunkt.
Hachenburg. Zum Abschluß der Ausstellung „777 Jahre Nistermühle“ referierte Regina Klinkhammer (Historikerin, 2. Vorsitzende der GeschichtsWerkstatt Hachenburg und Mitglied des Stadtrates) am 12. und 13. November zum Thema „Konrad Adenauer, die Nistermühle und Hachenburg“.
In der Ausstellung wurden in 12 der 30 großformatigen Informationsrahmen die Ursachen und Hintergründe des Aufenthalts Konrad Adenauers in der Nistermühle, seine Festnahme durch die Gestapo, sein Gefängnisaufenthalt in Brauweiler bis hin zur Einweihung der Gedenktafel an der Nistermühle behandelt.
Regina Klinkhammer berichtete in ihren Vorträgen von den Ergebnissen ihrer Untersuchungen, die sie für den Beitrag „Konrad Adenauer in der Nistermühle“ für die Chronik der Stadt Hachenburg durchgeführt hat. Die von Stadtarchivar Dr. Stefan Grathoff als Hauptautor verfasste Chronik wird am 27. November der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als Quelle ihrer Arbeit führte Regina Klinkhammer Gespräche mit Adenauers Tochter Lotte und der damals fünfjährigen Ruth, die mit ihrer Mutter auf dem Fußweg von Kundert nach Hachenburg einen fremden Mann entdeckte, den man nach dem Krieg in der Zeitung wiedererkannte.
Der damalige Mühlenbesitzer Josef Roedig half Adenauer, obwohl dies während des Nazi-Regimes sehr gefährlich war und ging damit ein hohes Risiko ein. Das freundschaftliche Verhältnis zum Ehepaar Roedig, die Adenauer in brisanter Lage geholfen hatten, blieb auch nach dem Krieg bestehen. Konrad Adenauer stand den Menschen bei, die ihn versteckt hatten.
Zu den zahlreichen Zuhörern der Vorträge zählte neben Mitgliedern der Familie Victor, den heutigen Besitzern der Nistermühle, Dr. Corinna Franz, die Geschäftsführerin der „Stiftung Bundeskanzler Adenauer Haus“.
Insgesamt fanden Ausstellung und Vorträge reges Interesse. Karl-Wilhelm Breidenstein las zwei Altstädter Schulklassen, die zur Ausstellung gekommen waren, Mühlenmärchen vor. Über reichlich Lob und anerkennende Worte zahlreicher Besucher freuten sich alle Mitwirkenden. Eine besondere Ehre war der Besuch von zwei Enkeln Adenauers, die sich ebenfalls beeindruckt zeigten.
Auch das zur Ausstellung erschienene Buch mit der Dokumentation über die 777-jährige Geschichte der Nistermühle (144 Seiten, 138 Abbildungen) findet großen Anklang und ist noch im Hachenburger Buchhandel, bei der Tourist-Information und im Online Shop der GWH für 12 Euro erhältlich.
Weitere Infos unter www.geschichtswerkstatt-hachenburg.de
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