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Synode: Kraft des Evangeliums
Über eins waren sich die Synodalen aus 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen einig: Die bereits angefangenen Projekte müssen vorangetrieben werden. Gleichzeitig will der Kirchenkreis diszipliniert die Konsolidierung der Finanzen fortsetzen und den Menschen ein anziehendes und überzeugendes Zeugnis von der Kraft des Evangeliums abgeben.
Kreis Altenkirchen. Trotz positiver Rahmendaten – 2007 stiegen bereits im zweiten Jahr die Kirchensteuer-Einnahmen – will der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen diszipliniert die Konsolidierung der Finanzen fortsetzen und entschlossen den Umbauprozess der Kirche vorantreiben, so dass diese "zunehmend ein die Menschen anziehendes und überzeugendes Zeugnis von der Kraft des Evangeliums abgeben kann". Wie in ihrem Votum zur Finanzlage – der 6,7 Millionen Euro-Etat (nur ausgeglichen durch Rücklagen-Entnahme) wurde einstimmig von der Herbstsynode, die am Freitag und Samstag in Altenkirchen tagte, verabschiedet – zeigten die Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden Beständigkeit, ihre in der Vergangenheit bereits angefangenen Projekte voranzutreiben, um den Spielraum zu nutzen, in dem noch aktiv Zukunftsperspektiven entwickelt werden können. Neben den finanziellen und personellen Weichenstellungen gehören für die rund 70 Synodalen zu ihrer "Zukunftsarbeit" auch die Weiterarbeit am "Projekt Regionenbildung". Die Kreissynode wurde von Superintendent Eckhard Dierig (Kirchen) darüber informiert, dass sich derzeit im Kirchenkreis vier Regionen gebildet haben, die sich gemeinsam auf die Suche nach Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Synergieeffekten und Einsparungsmöglichkeiten machen wollen. Die Region A wird dabei aus den Kirchengemeinden Daaden, Friedewald, Gebhardshain und Herdorf gebildet, die Region B besteht aus Betzdorf, Freusburg, Kirchen und Wissen, die Region C bilden Almersbach, Altenkirchen und Hilgenroth, die Region D vereint Birnbach, Flammersfeld, Mehren und Schöneberg. Die Synode bat mit großer Mehrheit, die Regionalisierungsarbeit fortzusetzen.
Auf der Herbstsynode 2008 in Daaden sollen die Regionen über die konkreten Planungen – auch zur Pfarrstellen-Situation – berichten. Alle Entscheidungen im Kirchenkreis sollen künftig die Regionen im Blick haben – so das Votum der Synode.
Doch diejenigen, die künftig den Regionen-Prozes vorantreiben, müssen zunächst bei den am 24. Februar anstehenden Presbyteriumswahlen noch in den Kirchengemeinden gewählt werden. Erstmals werden zu diesem Termin alle Mitglieder eines Presbyteriums für eine vierjährige Amtszeit neu gewählt. Die von der Landessynode beschlossene Änderung des Presbyter-Wahlgesetzes mit der auf vier Jahre verkürzten Amtszeit soll eigentlich den Effekt haben, das sich mehr Menschen für das kirchliche Leitungs-Ehrenamt begeistern lassen. "Ob dieser Effekt allerdings eintritt, zeichnet sich derzeit noch nicht ab", gab Superintendent Eckhard Dierig in seinem Bericht an die Synode zweifelnd zu. Eine Blitzumfrage in den Gemeinden – derzeit läuft noch die Aufstellung der Kandidatenlisten – ergab für den Superintendenten, dass es in vielen Gemeinden noch nicht sicher ist, ob es ausreichend Kandidaten für Wahlverfahren geben wird. Dierig erinnerte daran, dass in keiner anderen Landeskirche die Bedeutung der Presbyterien so hoch sei wie in der Evangelischen Kirche im Rheinland und dass man nicht auf eine Legitimation des Leitungsgremiums durch die Gemeinden verzichten dürfe.
Im Anschluss an die Presbyteriumswahlen wird im Frühjahr auch eine neukonstituierte Kreissynode ihre Arbeit aufnehmen. Damit die erforderlichen Wahlen zu Ämtern und Ausschüssen in der Synode erfolgen können, muss bereits bei der Frühjahrssynode (30./31. Mai in Wissen) ein Nominierungsausschuss gewählt werden, der der Herbstsynode entsprechende Vorschläge unterbreitet. Doch auch dafür gibt es bereits Vorarbeiten. So entschied man nun in Altenkirchen, dass dem Nominierungsausschuss der Status eines Fachausschusses zugebilligt wird, so dass der jeweilige Vorsitzende (derzeit ist es Ingeborg Bauch aus Wissen), Sitz und Stimme in der Synode hat.
Im Leitungsgremium des Kirchenkreises, dem Kreissynodalvorstand (KSV), wird es im kommenden Jahr durch Wahlen eventuell Veränderungen geben; eine Position musste allerdings bereits jetzt durch Wahl ergänzt werden. KSV-Mitglied Holger Schneider (Daaden) verzog aus dem Kirchenkreis und musste damit nach siebenjähriger Amtszeit sein Mandat niederlegen. Ulrike Thiel-Schmidt aus Altenkirchen wurde mehrheitlich in das vakante Amt als Synodalälteste gewählt. In eine Stellvertreter-Position des KSV wählte die Synode Hildegard Stein (Daaden).
Da Holger Schneider neben den Aktivitäten im KSV zusätzlich eine herausragende Rolle als Vorsitzender des Jugendausschusses im Kirchenkreis hatte (seit 1988 war er Mitglied des Ausschusses und seit 2000 dessen Vorsitzender) gab es hier auch Nachwahlen. Annette Uebach aus Niederfischbach wurde als Vorsitzende mit großer Mehrheit gewählt und wird künftig ebenfalls der Synode angehören.
Superintendent Eckhard Dierig dankte Holger Schneider für sein langjähriges, vielfältiges Engagement in Kirchenkreis und Synode und hob in seiner Dankesrede noch einmal das "Abschiedsgeschenk" Schneiders für den Kirchenkreis hervor: Der versierte Fachmann hat jüngst eine Software entwickelt, die eine Neugestaltung der Notfallseelsorger-Alarmierung im Kreis Altenkirchen überhaupt erst möglich macht.
Abschied nehmen hieß es in der Kreissynode auch von zwei weiteren langjährigen Aktiven. Superintendent Eckhard Dierig dankte seinen ehemaligen Pfarrerkollegen Ulrich Dietrich (früher Wissen) und Jürgen Schaal (Hamm), die in den Ruhestand verabschiedet wurden. Neben ihrer Tätigkeit als Gemeindepfarrer waren sie auch mit synodalen Aufgaben betraut gewesen. Während sich Pfarrer Schaal für die Kindergottesdienst-Arbeit engagierte, hatte Pfarrer Dietrich Ämter im KSV, aber vor allem als Diakoniepfarrer, in der Altenhilfe und im Betreuungsverein inne.
Die "Globalisierung" war Schwerpunktthema der Frühjahrssynode 2007 in Friedewald, und dieses Thema wird auch die Landessynode 2008 beschäftigen. Arbeitsergebnisse der Frühjahrssynode hat der Kreismissionsausschuss in den vergangenen Monaten zusammengetragen, aufbereitet und Empfehlungsbeschlüsse für die Landessynode vorbereitet. So konnte nun die Synode unter anderem entscheiden, dass für den Kirchenkreis fünf "Mini-Weltläden" angeschafft werden, die über das Schulreferat und die vier Regionen die Ideen des weltweiten fairen Handels noch stärker in das Bewusstsein vor Ort rücken sollen.
Zukunftsfähige Wege will der Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen nicht nur mit der Regionenbildung beschreiten, sondern auch mit synodalen Struktur-Veränderungen. Parallelstrukturen sollen möglichst vermieden und Synergieeffekte ausgenutzt werden. Wie das aussehen könnte, wurde in den vergangenen Monaten in einem Beispiel-Bereich getestet. Alle kirchlich Aktiven, die mit "Bildungsarbeit" zu tun haben, setzten sich zusammen und erarbeiteten die "qualitätsfördernde Bündelung von Kompetenzen". Pfarrerin Andrea Aufderheide, Berufsschulpfarrerin in Wissen und auch Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland, berichtete der Kreissynode von Kooperationsmodellen und Vernetzungen, aber auch von Einspar-Potentialen.
Diese positiven Erfahrungen des Arbeitsbereiches Bildung vor Augen, werden – so der Beschluss der Synode – nun auch die übrigen Fachbereiche gemeinsam tagen und ihre Arbeitsergebnisse schnell weiterleiten, damit zur Frühjahrssynode ein endgültiger Beschluss zur künftigen Struktur der Ausschussarbeit abgestimmt werden kann.
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Superintendent Eckhard Dierig (links stehend) verabschiedete bei der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen am Wochenende in Altenkirchen auch langjährige Mitglieder und Amtsträger der Synode. Künftig nicht mehr dabei sind (von links) der ehemalige Gemeindepfarrer Ulrich Dietrich (vormals Wissen), KSV-Mitglied und langjähriger Vorsitzender des Jugendausschausses Holger Schneider (Daaden) und der ehemalige Gemeindepfarrer in Hamm, Jürgen Schaal. Fotos: Petra Stroh
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