Pressemitteilung vom 22.02.2024
Siegener Institut für Sozialpädagogik gegründet
An der Universität Siegen haben Forschende und Lehrende das Institut für Sozialpädagogik neu gegründet. Es betont die lange Tradition und hohe Bedeutung des Faches am Standort Siegen. Die Sozialpädagogik hat eine lange Tradition an der Universität Siegen, die bis in die 1960er Jahre zurückreicht.
Siegen. Aktuell studieren knapp 1.300 Studierende in Siegen den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit, jährlich beginnen rund 300 neue Studierende. Damit ist der Studiengang einer der größten an der Siegener Universität, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht. Auch der Master-Studiengang Soziale Arbeit sei mit fast 300 Studierenden gefragt. Um der hohen Bedeutung des Faches noch besser gerecht zu werden, hat sich jetzt das "Institut für Sozialpädagogik" gegründet.
Das neue Institut ist an drei Forschungseinrichtungen beteiligt: dem Zentrum zur Planung und Entwicklung sozialer Dienste (ZPE), dem Center for interdisciplinary Crime Studies (CiCS) sowie dem Zentrum für Bildungsräume. Es umfasst insgesamt neun Professuren. Wesentliches inhaltliches Ziel ist es, einen Beitrag zur Analyse und Bearbeitung gesellschaftlicher Transformationen im Zusammenhang mit Bildung, Kriminalität, Armut, Behinderung oder Mobilität zu leisten - gerade in Zeiten gesellschaftlicher Ausschlussprozesse und Polarisierung wichtige und drängende Themen.
Die Studierenden sollen dabei von der Interdisziplinarität des Studienangebots und der engen Vernetzung mit der Praxis profitieren. "Siegen ist einer der bundesweit größten universitären Standorte für Sozialpädagogik mit einer breiten Palette an Ausrichtungen und Professuren", sagt Dr. Birgit Papke, stellvertretende Sprecherin des Instituts. "Die Institutsgründung war da nur logische Konsequenz". Eine Besonderheit sei auch, dass Sozialpädagogik hier als Universitätsstudium angeboten wird und zur staatlichen Anerkennung führt, mit einer großen Themenbreite in Lehre und Forschung. "Die Möglichkeit, im Bereich der Sozialpädagogik zu promovieren, ist bundesweit selten und dementsprechend besonders reizvoll für Studierende und junge Wissenschaftler*innen", ergänzt Prof. Dr. Dörte Negnal, sozialwissenschaftliche Kriminologin und Sprecherin des Instituts. "Wir forschen national und international mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, EU- und Stiftungsbasierten Mitteln und auch mit Mitteln von anderen öffentlichen Stellen in kleinen und großen Formaten. Als ein großer Erfolg kann die Etablierung des Graduiertenkollegs ‚Folgen sozialer Hilfen‘ angesehen werden, das interdisziplinär orientiert ist, aber doch auf Grundfragen der Sozialpädagogik bezogen ist", so Vorstandsmitglied Prof. Dr. Albrecht Rohrmann in seiner Rede zur Institutsgründung.
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Mit der Gründung des Instituts für Sozialpädagogik möchte die Siegener Sozialpädagogik ihre disziplinäre und interdisziplinäre Zusammenarbeit ausbauen und Forschung und Transfer stärken. Hierzu gehört unter anderem die Organisation von Veranstaltungen, um den wissenschaftlichen Austausch zu fördern, etwa mit Werkstätten, Kolloquien, Tagungen und Summer Schools, gerade auch mit Blick auf Wissenschaftler in Qualifizierungsphasen. Ferner soll die Sichtbarkeit von sozialpädagogischen Beiträgen aus empirischer Forschung, Theorieentwicklung und wissenschaftspolitischen Positionen erhöhen und die Lehre als interdisziplinärer Austausch gestärkt werden. Hier bietet das Institut bereits die "C.W. Müller-Lecture", eine Vorlesungsreihe zu sozialpädagogischer Theorieentwicklung, an, sowie eine offene Forschungswerkstatt, die für alle Studierenden der Universität eingerichtet ist, um eigene wissenschaftliche Studienprojekte zu besprechen.
Neben dem Vorstand gehören dem Institut alle Hochschullehrer im Fach Sozialpädagogik, alle hauptberuflichen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Fachs, die mit der Studienkoordination im Fach befassten Mitarbeiter aus Technik und Verwaltung und drei studentische Vertreter aus den dem Fach Sozialpädagogik zugeordneten Studiengängen an. (PM)