Noch keine Winterstimmung am Arbeitsmarkt
Seit Wochen kein Regen und schon gar keinen Schnee oder Frost. Mag der Regen auch fehlen, positiv wirkt sich der milde Herbst auf die Arbeitszahlen in den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied aus. Von Winterflaute ist derzeit noch nichts zu spüren.
Region. Die Agentur für Arbeit im Bezirk der Landkreise Altenkirchen und Neuwied legte die November-Statistik vor: Milde Temperaturen sorgen für niedrige Arbeitslosenzahlen. Der Winter lässt auch auf dem Arbeitsmarkt auf sich warten: Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied in den letzten vier Wochen leicht angestiegen, doch von der üblichen Winterflaute ist bislang kaum etwas zu spüren.
2737 Männer und Frauen aus den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen haben sich im November arbeitslos gemeldet. Weil im gleichen Zeitraum aber auch viele ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, stieg die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk insgesamt nur um 59 auf jetzt 8.275 an. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 5,1 Prozent stabil. „Für einen November ist das ein außergewöhnlich geringer Zuwachs“, erklärt Agenturleiterin Ulrike Mohrs. „Allerdings ist es in den letzten Wochen ja auch ungewöhnlich mild und trocken gewesen.“ Das habe dazu geführt, dass viele wetterabhängige Betriebe ihre Saison deutlich ausdehnen konnten. „Die Tische vor Cafés und Eisdielen sind nach wie vor gefragt und auch auf den Baustellen in der Region herrscht noch reger Betrieb. Das schlägt sich in den Arbeitslosenzahlen nieder.“
Sobald Schnee und Frost kommen, fällt aber auch der Arbeitsmarkt ins gewohnte Winterloch, kündigt die Expertin an. Grund zur Sorge bestehe allerdings nicht. „Das sind rein saisonbedingte Schwankungen. Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt momentan stabil.“ Ablesen lässt sich dies etwa am langfristigen Vergleich. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen immerhin um 435. Aber auch der Stellenmarkt zeigt sich derzeit von seiner besten Seite: 563 unbesetzte Arbeitsplätze wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen gemeldet – 71 mehr als im Oktober. Insgesamt betreut die Agentur damit derzeit 1.075 offene Stellen.
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Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit spielt sich diesmal ausschließlich in der von den Jobcentern betreuten Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II ab. Dort steigt die Zahl der Arbeitslosen um 73 auf 5.411 an. In der Arbeitslosenversicherung nach SGB III sinkt sie hingegen um 14 auf 2.864. Im Jahresvergleich sieht es allerdings für beide Rechtskreise gut aus. Im SGB III gab es damals 259 und im SGB II 176 arbeitslose Männer und Frauen mehr als heute.
Ähnlich fällt der Vergleich der beiden von der Neuwieder Agentur betreuten Landkreise aus. Während die Arbeitslosigkeit in Altenkirchen sogar um 60 auf 3.378 zurück geht, steigt sie in Neuwied um 119 auf 4.897 an. Die Arbeitslosenquote sinkt in Altenkirchen auf 4,9 Prozent, während sie in Neuwied auf 5,3 Prozent steigt. Günstig fällt in beiden Landkreisen der Jahresvergleich aus. So sind in Altenkirchen derzeit 176 Menschen weniger arbeitslos als vor einem Jahr, in Neuwied sind es 259 weniger.
„Alles in allem ist der Arbeitsmarkt in unserem Bezirk weiter auf Entspannungskurs“, wertet Ulrike Mohrs das aktuelle Zahlenwerk ihrer Statistiker. Zwar sei in den nächsten Wochen mit der üblichen Winterflaute zu rechnen. „Im langfristigen Vergleich ist die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgegangen und auch die Lage am Stellenmarkt ist günstig. Bislang deutet nichts darauf hin, dass uns eine neue Krise bevorstehen könnte.“
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