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Nachricht vom 04.12.2011    

Festakt zu 100 Jahre Volksbank Daaden im Zeichen des Dankes

Am 3. Dezember 1911 gründeten zwanzig mutige Männer in Daaden eine Genossenschaftsbank, es schlug die Geburtsstunde der heutigen Volksbank Daaden eG. Auf den Jahrestag fiel dann auch der Festakt zum Jubiläum mit vielen geladenen Gästen aus dem Bankenbereich, der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Treue Mitglieder erhielten den Dank für 65 und 50 Jahre Mitgliedschaft. Der Festakt war im Jubiläumsjahr der Bank das Tüpfelchen auf dem i, denn es hatte im Jahresverlauf schon viele Veranstaltungen gegeben.

Der Vorstand der Volksbank Daaden eG bedankte sich bei den langjährigen Mitgliedern für deren Treue im Rahmen des Festaktes zum 100-jährigen Jubiläum. Fotos: anna

Daaden. Ausgehend von dem Grundgedanken der "Hilfe zur Selbsthilfe" gründeten am 3. Dezember 1911 zwanzig Männer die "Spar- und Darlehenskasse, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung zu Daaden".
Daraus wurde am 1. Juli 1939 die "Volksbank Daaden eGmbH", die seit 1973 die Bezeichnung "Volksbank Daaden eG" trägt. Die Begründer der Bank waren damals ein Bürgermeister, Kaufmänner, Handwerksmeister, Bergmänner, Landwirte aber keine Bankkaufleute. Und doch wurde aus diesem Unternehmen ein Erfolg.
Diesen Erfolg feierte am Wochenende die Belegschaft mit Vorstand, Aufsichtsrat, Vertretern von Nachbarbanken, Gästen aus Politik und Wirtschaft. Im Bürgerhaus Daaden kam die Gesellschaft genau am 100. Jahrestag der Gründung zusammen.
Neben Reden und Ehrungen stand auch Unterhaltsames auf der Tagesordnung.

Alle Redner des Festaktes berichteten davon, dass auch die Genossenschaftsbanken unter der überbordenden Regulierung des Staates leiden, die sie ebenso trifft wie die, die Finanzkrise verursachten Großbanken und Globalplayer. Obwohl die Genossenschaftsbanken und Sparkassen an der Misere keine Schuld tragen.
Josef Euteneuer, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, begrüßte unter den Gästen Landrat Michael Lieber, die Bürgermeister Wolfgang Schneider, Günter Knautz und Uwe Erner, sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft.

Von Beginn an habe die Genossenschaftsbank für Stabilität gestanden, sich über die vergangenen 100 Jahre den Erfordernissen des Marktes angepasst und sei heute sowohl ein bedeutender Arbeitgeber, wie auch Auftraggeber in der Region. Auf Grund der guten Eigenkapitalstruktur und Vermögensverhältnisse, gehe man davon aus, noch lange eine eigenständige Bank zu bleiben, so Euteneuer.
Vorstand Heinz Euteneuer begrüßte die Gäste ebenfalls, auch gleich im Namen seiner beiden Vorstandskollegen Dieter Stricker und Hans-Joachim Buchen. Er machte deutlich, das Genossenschaftsbanken heute weltweit erfolgreich seien und derzeit in vielen Ländern als Vorbild gelten. Die Gründung der heutigen Volksbank Daaden wäre eine Bürgerinitiative im besten Sinne gewesen, mit dem Ziel, dass jeder Mensch ein Leben in Selbstbestimmung führen solle.
Die Genossenschaftsbanken stünden für ein Miteinander. "Regional denken und paktieren aber global handeln", so Euteneuer. Dabei stünde die Unabhängigkeit immer im Vordergrund. Er lobte die hoch motivierten Mitarbeiter und beschrieb das Betriebsklima als klasse. Zwischen allen Beteiligten herrsche seit Jahren eine sehr harmonische Zusammenarbeit.
Durch die weitere Veranstaltung führte Vorstandskollege Hans-Joachim Buchen, der die Gäste nochmals darauf hin wies, dass man angesichts des Jubiläums um eine Spende für die Palliativstation des Krankenhauses Kirchen bitte, um dort eine dringend benötigte Anschaffung finanzieren zu können.
Horst Kessel, Vorstandsdirektor des Genossenschaftsverbandes, erinnerte in seiner Ansprache an den gesellschaftlichen Wandel im ausgehenden 19. Jahrhundert, als das industrielle Zeitalter anbrach. Die Menschen mussten täglich um ihr Überleben kämpfen. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Franz Hermann Schulze-Delitzsch einen "Rohstoffverein" als Genossenschaft gegründet, Friedrich-Wilhelm Raiffeisen gründete 1846 einen Konsumverein und drei Jahre später die erste Genossenschaft auf der Grundlage der solidarischen Haftung der Mitglieder. Der Grundgedanke der "Hilfe zur Selbsthilfe" ist also schon älter.
Schnell entstand auch der Genossenschaftsverband, welcher das Ziel hat, seinen Mitgliedern den Rücken zu stärken. Dieser Verband kann im kommenden Jahr schon sein 150-jähriges Bestehen feiern. Die Genossenschaftsbank bezeichnete Kessel als tragende Säulen der Verantwortung für die Region und wichtige Säule der sozialen Marktwirtschaft. Die Pionierarbeit von damals sei es wert, heute gewürdigt zu werden. Er gratulierte der Volksbank Daaden zu ihrer beeindruckenden Chronologie des Institutes und überreichte eine Urkunde des Verbandes.



Hans-Theo Macke, Vorstandsmitglied der DZ Bank AG sieht die 100 Jahre als eine Zeitspanne, die vom Einzelnen nicht überblickt werden kann. Viel habe sich in der Zeit ereignet, zwei Weltkriege, 66 Jahre anhaltenden Frieden, der Mauerfall und vier Währungsreformen. Anfänglich hätten die Gründer der Bank noch die Mark des Kaiserreiches verwendet, ab 1924 dann die Reichsmark, 1948 wurde die D-Mark neues Zahlungsmittel und ab 2002 der Euro.
Macke zog einen Vergleich zwischen den Genossenschaftsbanken und dem Internet, fand, dass auch die Banken ein Netzwerk aufgebaut hätten und zitierte Aristoteles: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile". Die Krise sei an den Genossenschaftsbanken und Sparkassen spurlos vorbeigegangen, doch die Großbanken könnten ihre Aufgaben künftig nur noch bedingt wahrnehmen. "Der Bankensektor wird sich neu erfinden müssen", prophezeite Macke. Die Regionalbanken hätten sich mit ihrem Konzept bestätigt. Bei der Volksbank Daaden sieht Macke ein gutes Fundament für die Zukunft.

Einen detaillierten Rückblick auf die Geschichte der Bank gab Vorstand Dieter Stricker und hatte so manch Erstaunliches dabei entdeckt. So hatte die große Bankenkrise 1932 die Volksbank Daaden nur am Rande berührt. In den Jahren des zweiten Weltkrieges hatte sogar die Aachener Bank bei den Kollegen in Daaden Unterschlupf gefunden und 1961 wurde eine Zweigstelle in Herdorf errichtet. Im Gespräch mit Zeitzeugen erfuhren die Gäste auch noch einige lustige Begebenheiten aus der Vergangenheit. Diese gaben Kurt Strunk, Artur Meyer und Alfred Ermert zum Besten.
Im Anschluss an die Berichte aus der Historie zeichneten die Bankvorstände Heinz Euteneuer, Dieter Stricker und Hans-Joachim Buchen langjährige Mitglieder der Bank aus. Dazu gehörte das ehemalige Vorstandsmitglied Heinrich Zöllner aus Daaden, er ist seit 65 Jahren Mitglied der Bank.
Seit einem halben Jahrhundert sind Eberhard Langenbach aus Weitefeld (ehem. Vorstandsmitglied), Erich Ebener aus Emmerzhausen, Urban Dielmann aus Friedewald, Kurt Strunk aus Daaden, Oswald Fuckert aus Siegen, Artur Meyer aus Herdorf, Rudolf Ermert aus Niederdreisbach, Burkhard Langenbach aus Friedewald und Norbert Schneider aus Weitefeld, Mitglieder der Volksbank Daaden.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Formation „Rennquintett“ einem Blechbläserensemble der besonderen Art. (anna)


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