Pressemitteilung vom 15.03.2024
Digitalisierung der Kinderklinik-Intensivstation Siegen durch Spende finanziert
Große Freude und ein Stück weit Sprachlosigkeit herrschte bei der DRK-Kinderklinik Siegen. Das Krankenhaus wurde vom Verein Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth/Unnauer Paten mit sage und schreibe 475.000 Euro bedacht. Von dem Geld wird die Digitalisierung der Intensivstationen der DRK-Kinderklinik in großen Teilen finanziert.
Siegen. Das Projekt liegt dem Krankenhaus schon länger am Herzen. Ohne die Hilfe der Gielerother hätte das Ganze allerdings nicht so zügig umgesetzt werden können. "Die Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth zählen seit vielen Jahren zu unseren treuen Begleitern und regelmäßigen Unterstützern", erläuterte Klinikgeschäftsführer Carsten Jochum. "Mit einer solch hohen Summe haben wir nicht gerechnet."
Schon im Sommer soll das Projekt zur Digitalisierung der Intensivmedizinischen Versorgung in der Kinderklinik starten. Vital- und Beatmungsparameter, die Medikamenten-Dosierung, Flüssigkeitszufuhr über Infusionen sowie viele andere Parameter sollen dann komplett über das System der Firma Philips geregelt und digital erfasst werden. Dadurch wird die Versorgung von schwerstkranken Kindern noch weiter verbessert. Eine komplette digitale Patienten-Akte quasi. "Ein großer Schritt zu noch mehr Sicherheit in der Versorgung unserer mitunter kleinsten Patienten", erläuterte der Chefarzt und Ärztliche Direktor Markus Pingel. "Aber natürlich auch ein enormer Zeitgewinn für unsere Mitarbeiter. Sie müssen nicht mehr alle Parameter händisch erfassen, sondern haben letztendlich mehr Zeit für die Patientenversorgung. Dieses kommt natürlich unseren kleinen Patienten, aber auch deren Eltern zugute und trägt zur Entlastung unseres Personals bei. Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels für uns ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung."
Rund ein Jahr wird die Einführung des neuen Systems in Anspruch nehmen. So umfangreich und komplex ist das Ganze. "Wir freuen uns, die DRK-Kinderklinik Siegen bei so einem Mammut-Projekt begleiten und unterstützen zu dürfen", erläuterte Jutta Fischer. Als erste Vorsitzende der Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth hält sie mit ihrer Familie seit vielen Jahren zu der Kinderklinik engen Kontakt und arbeitet mit deren Mitarbeitern vertrauensvoll zusammen. "Die Vorstände der Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth und der Unnauer Patenschaft haben sich zu der Spende entschlossen, um einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern mit schwersten Erkrankungen zu leisten. Die Digitalisierung der Intensivstationen wird es den Ärzten und Pflegekräften ermöglichen, noch effizienter und präziser auf die individuellen Bedürfnisse der kleinen Patienten einzugehen. Auf dieses gemeinsame Projekt sind wir sehr stolz."
Die Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth setzen sich seit Jahren für die Unterstützung von Kindern mit Krebserkrankungen sowie anderen schweren Krankheiten ein. Die Spende an die Kinderklinik ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg und zeigt das ehrenamtliche Engagement des Vereins, die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern in der Region zu fördern. Möglich wurde die Höhe der Spende durch den Zusammenschluss beider Vereine, das gestiegene Spendenaufkommen sowie eine größere erhaltene Erbschaft.
Weitere 25.000 Euro gehen zusätzlich an die Siegener Kinderklinik. Von dem Geld sollen Elternbetten angeschafft werden. Sie spielen gerade in einer Kinderklinik eine besondere Rolle. "Wenn ein Kind ins Krankenhaus muss - sei es für eine Routineuntersuchung, eine Operation oder eine längere Behandlung - ist das eine Situation, die für die gesamte Familie belastend ist", so Carsten Jochum. "Mütter wie Väter machen sich Sorgen um das Wohlergehen ihres Kindes und möchten in dieser schwierigen Zeit so nah wie möglich bei ihm sein. Die Betten bieten den Eltern die Möglichkeit, in der Nähe ihres Kindes zu bleiben und dennoch einen gewissen Komfort zu genießen." Weitere 10.000 Euro nahm Marcus Linke, Oberarzt an der DRK-Kinderklinik und Leiter des Kinder-Palliativteams Siegen, in Empfang. Das Geld soll dem KiPS-Team zugutekommen. Seine Mitarbeiter leisten rund um die Uhr die ambulante- und stationäre Kinder-Palliativversorgung in einem Umkreis von rund 100 Kilometern. Die Palliativmedizin konzentriert sich auf die bestmögliche medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Behandlung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen.
"Ziel ist es, eine größtmögliche Linderung leidvoller Symptome zu erreichen, um so die Lebensqualität des Patienten und ihrer Familien zu verbessern", so Marcus Linke. "Ambulant bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Patienten alle Hilfen auch zuhause erfahren sollen. Das Ziel ist die Verkürzung und Vermeidung von Krankenhausaufenthalten sowie die Optimierung der Betreuung zu Hause." (PM)