Westerwald Bank blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2023 zurück
Von Wolfgang Tischler
Das abgelaufene Geschäftsjahr der Westerwald Bank war geprägt von wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen. „Die Menschen und die Unternehmen leiden unter Belastungen wie einer nach wie vor hohen Inflationsrate, steigenden Kreditzinsen und einer anhaltenden Wirtschaftsschwäche“, erklärte der Vorstandssprecher Dr. Ralf Kölbach bei der Bilanzpressekonferenz.
Hachenburg. Die Westerwald Bank konnte im abgelaufenen Jahr trotz schwierigem Umfeld ihr Kundenkreditvolumen um 5,4 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro steigern und lag damit deutlich über dem Schnitt der Genossenschaftsbanken. Rückläufig waren die Baufinanzierungen und sehr deutlich der Rückgang im Firmenkundengeschäft. „Infolge gestiegener Zinsen und der Unberechenbarkeit politischer Entscheidungen sind viele Firmenkunden derzeit zurückhaltender“, erläuterte Kölbach.
Das Einlagenvolumen entwickelte sich gegenüber 2022 positiv und erhöhte sich um drei Prozent auf 3,23 Milliarden Euro. „Dieser Anstieg war aufgrund einer frühzeitigen und fairen Konditionspolitik möglich“, erklärte Ralf Kölbach. Das Wachstum war im Wesentlichen durch die befristeten Einlagen gegeben. Sie verdreifachten sich in 2023.
Ertragslage
Durch die positiven Entwicklungen konnte die Bilanzsumme auf rund 3,94 Milliarden Euro gesteigert werden. Durch die Rückkehr der Haben-Zinsen und des Kreditwachstums konnte der Zinsüberschuss deutlich gesteigert werden. Ebenso erfreulich entwickelten sich das Vermittlungsgeschäft und die Einnahmen hieraus. Auf der Ausgabenseite schlugen die Aufwendungen der Fusion mit der Raiffeisenbank Unterwesterwald zu Buche. Die Personalkosten stiegen um rund fünf Millionen. Hier machte sich die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro bemerkbar.
Vorstandsmitglied Kurtseifer beschrieb die Risikolage im Kreditgeschäft weiterhin als unauffällig, obwohl die Firmeninsolvenzen in allen drei vertretenen Landkreisen angestiegen sind. Das gute Ergebnis soll primär genutzt werden, um zusätzliches Eigenkapital aufzubauen. „Ein starkes Eigenkapital ist die Voraussetzung für eine verlässliche Kreditvergabefähigkeit unserer Bank“, sagte Kurtseifer. Wenn die Vertreterversammlung zustimmt, soll die Dividende auf 4,5 Prozent ansteigen, um die Mitglieder am Jahreserfolg teilhaben zu lassen. Gleichzeitig soll das Eigenkapital weiter auf 372,9 Millionen steigen.
Strategie bis 2027
Neben der Nachhaltigkeit spielt auch die Zukunftsfähigkeit der Bank eine große Rolle. Hier sind Robotic Process Automation und Künstliche Intelligenz große Themen. Vorstandsmitglied Andreas Tillmanns hob in diesem Zusammenhang die neu eröffnete Filiale in Höhr-Grenzhausen hervor. Wir berichteten. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr agierte die Bank als starker Unterstützer im Westerwald. Übe 316.000 Euro wurden zur Förderung von Jugend, sozialen Projekten, Bildung, sowie Kunst und Kultur gespendet. Daneben wurde über Crowdfunding ein Spendenvolumen von 79.000 Euro generiert. Zu erwähnen sind auch die Unterstützungen durch die Stiftung der Bank.
Optimistischer Ausblick nach vorn
Insbesondere die schwache Binnenkonjunktur sowie die rückläufige, aber weiterhin hohe Inflation sorgen weiterhin für komplexe Rahmenbedingungen für das laufende Jahr. „Mit dem Zuspruch unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden werden wir unseren eingeschlagenen Kurs fortsetzen; Tradition und Moderne, Heimat und Hightech. Morgen kann kommen“, fasste Dr. Ralf Kölbach zusammen. woti
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