Pressemitteilung vom 20.03.2024
Verein "Westerwälder Landwirte für Naturschutz" gegründet
Ein neuer Akteur für den Naturschutz in der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft des Westerwalds tritt auf den Plan: In Waigandshain wurde im Dezember 2023 der Verein "Westerwälder Landwirte für Naturschutz e.V." gegründet und kürzlich im Vereinsregister des Amtsgerichts Montabaur eingetragen.
Waigandshain. Ziel des landwirtschaftlichen Naturschutzvereins ist es, die Arten- und Biotopvielfalt im Westerwald durch die Umsetzung eines modernen, nachhaltigen Flächenmanagements im Sinne von "Naturschutz durch Nutzung" zu unterstützen.
Neun Westerwälder Landwirte beschlossen als Gründungsmitglieder die Gründung dieses Naturschutzvereins, der satzungsgemäß die Planung, Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen zur Förderung von Flora und Fauna sowie Entwicklung und Unterhaltung von regional- und landschaftstypischen Lebensräumen verfolgt. Darüber haben sich die im Verein organisierten Landwirte die Aufwertung und Vernetzung bestehender Biotope sowie die Neuschaffung und den Erhalt von Nahrungs- und Lebensraumhabitaten zum Ziel gesetzt.
Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Jörn Milnikel, Landwirt aus Emmerichenhain, gewählt, der über umfangreiche Erfahrung im landwirtschaftlichen Naturschutz durch die langjährige Teilnahme an Agrarumweltprogrammen verfügt. Milnikel ist zudem Teil des von der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführten europäischen Innovationsprojekt "Antago Senecio" zur Eindämmung des giftigen Jakobskreuzkrauts. Zu seinem Stellvertreter wurde Martin Jung aus Neunkhausen gewählt, der ebenfalls seit vielen Jahren im landwirtschaftlichen Naturschutz aktiv ist.
Die Gründung des Vereins erfolgte im Rahmen des Projekts Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen (MoNaKo), welches für drei Jahre von der Landwirtschaftlichen Rentenbank und in Rheinland-Pfalz außerdem von dem Landwirtschaftsministerium gefördert wird. Das vom Deutschen Bauernverband geleitete Projekt wird neben Rheinland-Pfalz noch in drei weiteren Bundesländern durchgeführt und von dem Thünen-Institut wissenschaftlich begleitet.
Neben der Verwirklichung der Vereinszwecke durch die Koordinierung und Teilnahme an AUKM-Programmen des Landes Rheinland-Pfalz kann der Verein zusätzlich auch Maßnahmen Dritter zur Umsetzung von Kompensationsverpflichtungen der Kommunen oder anderer Eingreifer in Natur und Landschaft durchführen, planen und vermitteln. Dabei kommen insbesondere sogenannte produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahme in den Einsatz, die auch in der Landwirtschaft hohe Akzeptanz erfahren.
"Dahinter steht die Idee, dass vorwiegend die Verbindung von Naturschutz und landwirtschaftlicher Nutzung bei den Landwirten auf große Akzeptanz stößt und Naturschutzmaßnahmen gerade dann dauerhaft Bestand haben, wenn sie auch ökonomisch tragfähig sind", fasst Jörn Milnikel die Grundidee des Vereins zusammen. Zum Satzungszweck zählen laut Milnikel auch Maßnahmen der Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit, die die sinnvolle Verbindung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz in die Öffentlichkeit tragen.
Fachliche Beratung erfährt der Verein durch die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz, die 2006 von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. und dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz e.V. gegründet wurde.
Ziel dieser Stiftung ist, die durch Siedlung und Verkehr verursachten Veränderungen in der typischen Kulturlandschaft in einer Art zu kompensieren, die sowohl den Interessen der Landwirtschaft als auch des Naturschutzes und des Landschaftsbildes Rechnung trägt.
Der Verein ist seit seiner Gründung bereits auf knapp 20 Mitglieder angewachsen. Landwirte, die Interesse an einer Mitgliedschaft im Verein "Westerwälder Landwirte für Naturschutz e.V." haben, wenden sich bitte an Kim.Ehringhausen@kula-rlp.de oder telefonisch 0178/3092353. (PM)
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