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Nachricht vom 25.03.2024    

Seniorenleichtathlet Friedhelm Adorf: Trotz Erkältung gelingen drei EM-Titel

Außer starker Erkältung fast nix gewesen: Über ein bisschen Glück im Unglück bei den European Masters Athletics Championchips Indoor freut sich Leichtathletik-Seniorensportler Friedhelm Adorf. Trotz anfänglicher gesundheitlicher Probleme setzte sich der 80-Jährige aus Heupelzen in drei Disziplinen durch.

Der erste Streich in Torun: Friedhelm Adorf freut sich über Gold nach dem Sprint über 60 Meter. (Foto: privat)

Torun/Heupelzen. Wie schnell gesteckte Ziele durchaus in die Binsen gehen können, musste Seniorenleichtathlet Friedhelm Adorf (Heupelzen) bei den 14. European Masters Athletics Championchips Indoor, den Hallen-Europameisterschaften im polnischen Torun, erfahren. Mit einer schweren Erkältung angereist, schien die Teilnahme an diversen Laufkonkurrenzen in der Klasse M 80 in weiter Ferne zu entschwinden. Doch Adorfs Ehrgeiz, den er schon vor der Abreise mit Blick auf mögliche Erfolge geäußert hatte, setzte sich schließlich durch. Drei Titel fügte er seiner immens großen Sammlung von besten Platzierungen auf nationaler und internationaler Ebene hinzu. Der eigentlich geplante vierte Auftritt ging in Schall und Rauch auf, da die deutschen Sportler keine 4x200-Meter-Mixed-Staffel an den Start brachten, und den anvisierten fünften, nämlich über 400 Meter, raubte ihm sein körperliches Manko. Er nahm zwar das Rennen auf, trudelte nach wenigen Metern „elegant“ aus, so dass in der Ergebnisübersicht „dnf“ (did not finished = nicht im Ziel) erschien.

Teils hoch überlegen
Dafür jedoch war Adorf, der für die LG Rhein-Wied startet, über 60 Meter nicht zu schlagen. In 9,28 Sekunden verwies er den Italiener Aldo Sandrin (9,47) und den zeitgleichen Allan Long aus Großbritannien auf die Ränge zwei und drei. Über 200 Meter war die Dominanz noch gravierender. Adorfs 30,43 Sekunden bedeuteten für ihn „Saisonbestleistung“ als auch „Europarekord“ mit „bürokratischem“ Beigeschmack. Denn: Bei der DM in Dortmund hatte Adorf diese Strecke vor wenigen Wochen (3. März) in 29,62 Sekunden absolviert. Da diese Leistung offenbar nicht an übergeordnete Stellen gemeldet wurde, scheint ihr die Anerkennung für die Bestenlisten auch versagt zu bleiben – für Adorf ärgerlich! Zurück nach Torun und die 200 Meter: Long und Sandrin lagen in 31,84 bzw. 34,12 Sekunden deutlich zurück. Schließlich gewann der Westerwälder gemeinsam mit Christian Boysen, Diethart Reichardt und Bernd Krüger locker über 4x200 Meter Gold, der Zweitplatzierte, das Quartett aus Polen, hatte gegenüber den 2:39,78 Minuten beinahe zwei Minuten Rückstand (4:30,73).



Gesundheit spielte nicht mit
Trotz aller nicht gerade optimalen Umstände war Adorf nach Rückkehr in seinen Heimatort „absolut zufrieden, zumal ich über 60 und 200 Meter nur jeweils mit der zweitschnellsten Vorleistung angetreten bin“. Und im Rückblick auf den 400-Meter-Wettbewerb stufte er sein Verhalten als „richtige Entscheidung“ ein. Die Gesundheit habe nicht mitgespielt, „mehrere Bekannte hatten mir von einem Start abgeraten, weil das für den Herzmuskel schlecht gewesen wäre“. Wie stark eine Erkältung Einfluss auf die Leistung nehmen kann, hatte Adorf im Halbfinale über 200 Meter gemerkt. Bis 150 Meter habe er sich gut gefühlt, „dann bin ich eingegangen“. Im Endlauf war das Tief vergessen. „Ich wollte nur auf Sieg laufen und fühlte mich aber so gut, dass die Post richtig abging und der vermeintliche Europarekord raussprang“, blickte er zurück. Nun richtet Adorf, der immer noch ein wenig kränkelt, sein Augenmerk wieder auf die bald beginnende Freiluftsaison: Höhepunkte sind die Teilnahmen an der DM in Erding (13. bis 16. Juni) und an der WM in Göteborg (Schweden/13. bis 25. August). (vh)



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