Pressemitteilung vom 02.04.2024
Neue Robotik-Chirurgin am Diakonie Klinikum in Siegen
Auch bei umfangreichen Operationen steht die Robotik für Präzision und ermöglicht, dass Patienten schneller in den Alltag zurückkehren können: Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ist der OP-Roboter Da Vinci im Einsatz, an dem nun auch das Know-how von Dr. Katharina Gillen zum Einsatz kommt.
Siegen. Die leitende Oberärztin der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie hat eine umfangreiche technische Ausbildung absolviert, um robotisch-gestützt in der Frauenheilkunde zu operieren. Das Verfahren macht es möglich, unter anderem Endometriose sowie auch Krebsarten der Gebärmutter, der Eierstöcke und der Eileiter schonender zu behandeln.
Doch was steckt hinter den Hightech-Armen, die im Operationssaal surren und scheinbar autonom im schlafenden Körper eines Patienten schneiden, reparieren und nähen? Dahinter stehen stets erfahrene Chirurgen, die sich die Vorteile der innovativen Technik für komplexe operative Eingriffe zunutze machen. Sie sitzen im OP-Saal an einer Art Konsole und bedienen sich der ruhigen Hände ihres vierarmigen robotischen Assistenten. Dieser ermöglicht es, besonders präzise zu operieren. Über eine hochauflösende 3-D-Kamera können Operateure die Instrumente millimetergenau im zu operierenden Bereich steuern, mit einer acht Millimeter großen "robotischen Hand" filigranste Schnitte sicher und zitterfrei setzen und somit patientenschonendere, risikoärmere Eingriffe durchführen.
Hinter der hochmodernen Technologie steht gleichzeitig eine umfängliche, spezielle Ausbildung für Chirurgen, um das System sicher an Patienten anwenden zu können. Dr. Katharina Gillen hat die ´komplexe Ausbildung absolviert. Ihr Know-how erweiterte sie in einem eigens dafür ausgerüsteten Trainingszentrum in Kiel. In Siegen vor Ort wurde sie unter anderem von Dr. Dirk Brinkmann aus dem Sire Portsmouth Hospital in Havant, Großbritannien, unterstützt - ein Experte auf dem Gebiet der robotergestützten gynäkologischen Onkologie. "Der da Vinci ist eine Weiterentwicklung in der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie und ermöglicht uns exzellente Sicht auf das zu behandelnde Operationsfeld. Dabei steuern wir als Operateure jeden einzelnen Schritt des Robotik-Systems", sagt Dr. Katharina Gillen.
Mithilfe der Technik sind auch anspruchsvolle Eingriffe schonender und funktionell erfolgreicher für die Patientinnen realisierbar. So zählen die Gebärmutterentfernung (Hysterektomie), die Entfernung von Myomen sowie die Therapie von Endometriose (versprengte Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter im Unterbauch) zu den Einsatzbereichen. Ferner werden auch Krebsarten der Gebärmutter, der Eierstöcke und der Eileiter behandelt. "Wir sind sehr stolz, dass wir mit der Ausbildung von Frau Dr. Gillen weitere wichtige und schonende Therapietechniken für unsere gynäkologischen Patientinnen im Diakonie Klinikum anbieten können", sagt Privatdozent Dr. Marco Battista, Chefarzt der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie. Patienten profitieren von weniger Komplikationen, kleineren Schnittwunden, geringerem Blutverlust, weniger Schmerzen und einer schnelleren Heilung. Dank des schonenden Verfahrens reduziert sich für Patienten zudem die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus.
Neben der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie kommt der OP-Roboter im Diakonie Klinikum Jung-Stilling auch in der Urologie bei Eingriffen an Prostata, Nieren, Harnwegen und Blase zum Einsatz. Zudem nutzt die Allgemein- und Viszeralchirurgie die Technik bei beispielsweise Eingriffen am Magen-Darm-Trakt.
Dr. Dirk Brinkmann aus Großbritannien war im Siegener Diakonie Klinikum vor Ort und schulte Dr. Katharina Gillen für robotische Operationen in der Gynäkologie. (PM)
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