Pressemitteilung vom 10.04.2024
Neue Fachberatung Wohnraumsicherung im Kreis Altenkirchen stellt sich SPD vor
Vertreter der Caritas Rhein-Sieg haben in der SPD-Kreistagsfraktion ihr Projekt zur Unterstützung von wohnungslosen Menschen und zur Prävention von Wohnungslosigkeit vorgestellt. Bei einem Besuch in der Kreistagsfraktion der SPD stellte Vorstand Harald Klippel aber klar: "Wir haben keine eigenen Wohnungen im Portfolio".
Altenkirchen. Es geht in dem seit dem,1. Januar laufenden und auf fünf Jahre durch die "Aktion Mensch" finanzierten Projekt um die Beratung von Menschen, denen der Verlust ihres Wohnraums droht und Menschen, die bereits wohnungslos sind. . Eine Zielsetzung der Fachberatung liegt in der Bildung eines Netzwerkes zur Wohnraumsicherung. Hierin sollen alle Akteure, die mit dem Klientel Schnittstellen haben, wie beispielsweise Ordnungs- und Sozialämter, Jobcenter, Beratungsstellen und Sozialdienste zusammenwirken.
Tatjana Bär-Otto ist für Betroffene in der Caritas-Geschäftsstelle in Altenkirchen die Ansprechpartnerin und zurzeit stark damit befasst, sich zu vernetzen und einen Überblick zu verschaffen. Sie berichtete den interessierten Fraktionsmitgliedern über die ersten Monate ihrer Tätigkeit. Es gehe ihr darum - so die Sozialpädagogin - möglichst früh von drohenden Fällen der Wohnungslosigkeit zu erfahren, um diese nach Möglichkeit noch verhindern zu können oder gemeinsam mit den Betroffenen Alternativen zu erarbeiten.
Nach offizieller Statistik gab es zum Stichtag im Januar 2023 im Kreis Altenkirchen lediglich zehn Wohnungslose, nach ihren ersten Eindrücken sei die Dunkelziffer der verdeckten Wohnungslosigkeit höher. Es seien deutlich mehr Menschen in allen Alterskohorten, die Unterstützung benötigen. Nach ihren ersten Erfahrungen bildet das "Schlüssige Konzept" des Kreises die tatsächlichen Mietkosten in ihrer dynamischen Entwicklung nicht mehr ab. Wahrscheinlich würde eine aktualisierte Marktanalyse auch zu anderen Zahlen führen. Die Beschwerdemacht vieler Mieter gegenüber Vermietern lasse oft zu wünschen übrig, beispielsweise, wenn es um Mängel der Wohnung gehe.
Bär-Otto betont allerdings, dass sie auch Ansprechpartnerin für Vermieter sei und appelliert an Immobilieneigentümer, vorhandenen Wohnraum verfügbar zu machen. Hier bietet sich Bär-Otto für Vermieter bei neu einzugehenden Mietverhältnissen sowohl vorab als auch währenddessen als Ansprechpartnerin an. Einigkeit herrschte in der Diskussion, dass die Kommunen auch in der Verantwortung sind, wenn es um die Schaffung von marktgerechtem Wohnraum geht. Fraktionssprecher Bernd Becker: "Bei der Entwicklung von Baugebieten darf der Fokus nicht ausschließlich auf Ein- und Zweifamilienhäusern liegen". In einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion heißt es weiter: "Gut, dass es dieses Projekt gibt. Wir bleiben im Kontakt und würden uns einen engen Austausch mit den Verwaltungen und dem Jobcenter wünschen". (PM)
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