Altenkirchener Kita "Arche": Erweiterung um 70 Quadratmeter erforderlich
Das Land bestellt, und viele Träger von Kindertagesstätten kommen ins Rödeln. Das verbriefte Recht, niedergeschrieben im Kita-Zukunftsgesetz, jedem Jungen und Mädchen spätestens 2028 eine warme Mittagsverpflegung anzubieten, löst Betriebsamkeit aus. Viele Einrichtungen müssen jeweils ihr Raumangebot nachbessern – auch die "Arche" in Altenkirchen.
Altenkirchen. Es ist eigentlich die klassische Lehre von Befehl und Gehorsam. Das Land gibt die Marschrichtung ohne Wenn und Aber vor, und viele Träger von Kindertagesstätten (Kita) müssen folgen und zuweilen tief in die Tasche greifen, weil sich der Auftraggeber finanziell nicht gerade üppig beteiligt. Auch die Verantwortlichen der evangelischen Kita „Arche“ in Altenkirchen sehen sich zum Handeln gezwungen. Wie in so vielen anderen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz auch, muss Geld in die Hand genommen werden. Denn das Kita-Zukunftsgesetz sieht vor, dass spätestens 2028 für alle Kinder eine warme Mittagsverpflegung angeboten und Ruhen möglich werden. Ohne bauliche Veränderungen können diese Vorgaben für 96 Kita-Plätze nicht erfüllt werden. „Der evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen und dem evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen als Träger der Kita ist es ein großes Anliegen, dass die bestehenden Kita-Plätze erhalten bleiben können“, erläutert Heike Koch vom Verwaltungsamt des evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen (Geschäftsführung Fachbereich Kitas). Würde der Forderung aus Mainz nicht nachgekommen, müsste die Zahl der Plätze auf 70 reduziert werden. Deswegen wird der bestehende Komplex am Kiefernweg um eine große Küche, in der Frischkost für alle Kinder zubereitet werden kann, und Ruhemöglichkeiten erweitert. Der Zuwachs beträgt rund 70 Quadratmeter und ist in Massivbauweise geplant.
Anträge auf Finanzierung in Vorbereitung
Der Bauantrag ist gestellt, starten könnten die Bauarbeiten im September diesen Jahres, sie sollen, wenn alles so wie geplant abläuft, bis Juli 2025 abgeschlossen sein. Das Gute: Die Auswirkungen auf den laufenden Betrieb werden als gering eingeschätzt, so dass keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden müssen, also Ausweichräume in Containern überflüssig sind. Die aktuellen Planungen weisen ein Kostenvolumen in Höhe von rund 350.000 Euro aus. „Wir hoffen, dass wir Zuschüsse aus dem Sonderförderprogramm des Landes erhalten und sich auch der Kreis und die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an den Kosten beteiligen. Entsprechende Anträge werden derzeit vorbereitet. Der verbleibende Eigenanteil wird von der evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen getragen“, legt Koch dar und ergänzt: „Wir haben von Anfang an das Gespräch mit der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, dem Jugendamt und dem Landesjugendamt gesucht.“
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„Arche“ wurde im Juli 1992 eröffnet
Die Arche ist eine von vier Kitas in Altenkirchen. Zu dem Quartett zählen noch die Einrichtungen auf der Glockenspitze und „Traumland“ im Stadtteil Honneroth (beide in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld) sowie St. Jacobus als katholisches Pendant. Die Arche wurde nach dem Umzug des damaligen Kindergartens (unter der evangelischen Kirche, wo heute die evangelische öffentliche Bücherei ihre Heimstatt hat) am 19. Juli 1992 als Neubau eröffnet. Derzeit nutzen bereits 44 der 96 Kinder jeweils das Ganztagsangebot. 18 Vollzeit- und Teilzeitkräfte sind beschäftigt und garantieren, so Leiterin Diana Wendt, eine Betreuung von 6.45 bis 16.45 Uhr (montags bis freitags). Die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld unterhält ihrerseits parallel weitere 16 Kitas zwischen Willroth und Helmeroth. (vh)
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