Mördersuche im Westerwald-Gymnasium Altenkirchen
Von Wolfgang Rabsch
Eine Leiche, die einen Salto schlägt? Das klingt zunächst skurril und makaber, ist aber Bestandteil der Varieté-Show, der 12. Klasse vom Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen. Außerdem wird neben Tanz- und Musikeinlagen auch noch ein Kriminal-Fall aufgeklärt. Eine abwechslungsreiche Show haben die Schüler für ihre Zuschauer also zusammengestellt. Die Varieté-Show wurde am Freitag und Samstag (26. April und 27. April) aufgeführt.
Altenkirchen. Helle Aufregung herrschte am Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen, als eines Morgens im Februar über die Lautsprecher in den Klassen- und Lehrerzimmern eine unfassbare Nachrichtendurchsage über die Lautsprecher erfolgte. Die Nachricht hatte es in sich, denn sie bekundete, dass am Westerwald-Gymnasium ein Mord geschehen wäre. Kurze Zeit später war die Kriminalinspektion Altenkirchen vor Ort und beorderte alle Schüler und Lehrer zu ihrer eigenen Sicherheit erst einmal auf den Schulhof.
Nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, konnten Schüler und Lehrer beruhigt werden, denn es wurde bekannt gegeben, dass kein echter Mord stattgefunden hatte. Stattdessen sollte das Thema des diesjährigen Varietés der 12. Klasse präsentiert werden. Es lautet "VarieCrime" - findet den Mörder. Dramatischer hätte das Motto nicht ausgewählt werden können. Das weitere Geschehen um die Ermittlungen schilderte das Drehbuch zum Variété: Vom Schulhof aus begaben sich Kriminalbeamte und Männer der Spurensicherung zum Tatort und sicherten die Leiche und die vorhandenen Spuren.
Mordermittlungen und Varieté im Wechsel
Soweit die Vorgeschichte, die ihre Fortsetzung in der Aula der Realschule plus in Altenkirchen fand. Dort wurden Ermittlungen und Vernehmungen der Kriminalpolizei einem neugierigen Publikum vorgeführt, abwechselnd mit musikalischen, artistischen und tänzerischen Elementen. So wurde der Spannungsbogen aufrechterhalten, nachdem Zeugen bei den Vernehmungen teilweise in Tränen ausgebrochen waren, weil sie noch nie eine Leiche gesehen hatten, wurde anschließend ein Sketch aus einem Unterricht gespielt.
Die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt, das Ambiente in der Aula einem Kriminalfilm angeglichen. Überdimensionierte Bilder, die von Schülern eigenhändig auf Leinen gezeichnet und gemalt wurden, dekorierten die ansonsten kargen Hallenwände. Dazu ertönten aus den Lautsprechern Lieder, die in jedem Krimi das dramatische Geschehen steigern und das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Ermittlungen der Kripo wurden gelegentlich von Tänzen unterbrochen, zum Beispiel bei dem Welthit "Staying alive" von den Bee Gees, als die Polizisten plötzlich hemmungslos uniformiert den Discosound abfeierten. Da die Kripo durch das Tanzen abgelenkt war, konnte sich der Mörder klammheimlich entfernen.
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Musikalische und tänzerische Einlagen vom Feinsten
Das Publikum feierte Schüler und Lehrer gleichermaßen, die mit vollem Einsatz bei der Sache waren, und für allerbeste Unterhaltung sorgten. Bei einer Tanzeinlage schlug zum Beispiel eine "Leiche" einen Salto und brach dann wieder leblos zusammen. Wie erwähnt, die Krimiszenen wechselten sich mit Gesang und Musik regelmäßig ab. Mal rockig, als die Schulband, bestehend aus Schülern und Lehrern, von Journey deren Welthit "Don´t stop believin´" spielte. Wahre Beifallsstürme schallten durch die Aula, als Moderator Justin Kechter, mit rauchiger Stimme, den Hit von Radiohead "Creep" zum Besten gab. Ebenfalls begeistert gefeiert wurden "Back to lack", mit dem Song wurde die zu früh verstorbene Amy Winehouse geehrt und von den Scorpions "Still loving you".
Auf der Empore der Aula hatten sich viele Schüler versammelt, die lautstark die Protagonisten auf der Bühne unterstützten und dabei von Trommeln unterstützt wurden. Dabei wurde immer wieder der folgende Schlachtruf laut in den Saal geschrien: "Zicke, Zacke, heu, heu, heu, heu. Prost ihr Säcke, Prost du Sack". Ein Lehrerquiz und ein Quiz, bei dem Schüler anhand von Kinderbildern einige Lehrer erkennen sollten, waren weitere Höhepunkte der Show. Eine Taekwondo-Show, die von Mitgliedern eines Taekwondo-Vereins vorgeführt wurde, wurde mit viel Beifall belohnt.
Eine tolle Show, die mit viel Beifall gefeiert wurde
Nachdem der Mord an der Schülerin sich aufgeklärt hatte, kam es zum großen Showdown beim Finale des Variétés, als nacheinander die Tanzgruppen auf der Bühne ihre Performances zum Besten gaben. Die Moderatoren Burcin Emin, Justin Kechter und Fabio Lindscheid führten abwechslungsreich und unterhaltsam durch das Programm und begeisterten sogar mit einigen Soloeinlagen. Das dankbare Publikum würdigte alle Darsteller, die auf der Bühne ihr Bestes gaben, mit lang anhaltendem Applaus. Die Schüler und Lehrer konnten sich leider nicht lange auf ihren Lorbeeren ausruhen, denn am nächsten Tag (27. April) wartete eine weitere Aufführung des Krimi-Varietés auf sie. Durch die äußerst gelungene Premiere kann davon ausgegangen werden, dass auch die weitere Vorstellung ein großer Erfolg werden wird. (Wolfgang Rabsch)
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