Stadt Wissen erhält Förderzusage von 1 Million Euro
Ein schöneres Geschenk hätte es für die Stadt Wissen wohl kaum geben können: Innenminister Roger Lewentz gab der Stadt eine Förderzusage in Höhe von einer Million Euro. Wissen hatte sich um die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm "Aktive Stadtzentren" beworben. Freude darüber bei Bürgermeister Michael Wagener und MdL Thorsten Wehner.
Wissen. Einen schöneren Weihnachtsbrief hätte die Verwaltung im Wissener Rathaus nicht bekommen können. Innenminister Roger Lewentz teilte der Stadt Wissen mit, dass sie ins Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ aufgenommen wurde und eine Million Euro bereitgestellt sind. Jetzt kann die Stadt Wissen für das Jahr 2011 den ersten Förderantrag vorlegen.
Die Freude darüber ist bei Bürgermeister Michael Wagener deutlich spürbar. Denn jetzt kann in den kommenden 12 Jahren aktiv mit finanzieller Hilfe die Innenstadt ein neues Gesicht erhalten.
Für die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“ hatte sich das Mittelzentrum Wissen beworben. Denn die Situation in der Innenstadt ist desolat, Leerstände und sanierungsbedürftige Häuser gibt es in großer Zahl. Seit Jahren ist die Stadtkernsanierung ein Thema für Rat und Verwaltung sowie für die Bürgerschaft. Der Weg wurde frei, als die Rathausstraße, bis 2010 Bundesstraße, umgewidmet wurde und jetzt Gemeindestraße ist.
Damit kann der Rückbau der Rathausstraße erfolgen. Der Bereich soll verkehrsberuhigt umgebaut werden, es soll eine Straße mit angenehmer Aufenthaltsqualität werden.
Eine Verbesserung des Wohnumfeldes und der Einzelhandelssituation ist dringend geboten. Das Förderprogramm ist auf Mittelzentren wie Wissen zugeschnitten, es soll eine drohende Verödung der Stadtkerne verhindern und auch die Versorgungsstrukturen stärken.
Eine wichtige Komponente ist auch die Möglichkeit der Förderung privater Investitionen. Das Wohnen in der Stadt soll und muss attraktiver werden. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist das „Wohnen mit kurzen Wegen“, ebenso dringend geboten, wie die Möglichkeit Wohnen in der Stadt jungen Familien zu ermöglichen. Rund 30 Wohnungen stehen leer.
Der Modernisierungsbedarf an den Innenstadthäusern wurde erfasst, so sind 37 Gebäude sanierungsbedürftig, 16 Gebäude haben einen erhöhten Sanierungsbedarf und 17 Häuser einen grundlegenden Sanierungsbedarf.
Das Kerngebiet wurde von der Stadt festgelegt, es umfasst die Bereiche Rathausstraße, die Bereiche Markt- und Mittelstraße und das Altstadtquartier rund um den Wissener Halbmond sowie das Areal der ehemaligen Kistenfabrik.
Ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch der Einzelhandel in der Stadt. Auch hier greift das Förderprogramm. Mit rund 17 leeren Ladenlokalen ist dies eine große Herausforderung. Die Stadt hat hier bereits mit dem Einzelhandelskonzept eine wichtige Vorarbeit geleistet.
Die Fördermittel, die jetzt bewilligt wurden, sind befristet. Darauf weist Lewentz hin. Gebietsbezogene Maßnahmen werden längstens 12 Jahre gefördert und müssen nach 15 Jahren abgeschlossen sein. Lewentz bescheinigt der Stadt Wissen, dass sie mit den Bewerbungsunterlagen für das Programm „Aktive Stadtzentren“ ins Programmprofil passt. Jetzt müssen auch die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot der weiteren Planungen, denn Bürgerbeteiligung ist ein Kriterium für die Fördervoraussetzung. (hws)
In einer Pressemitteilung (Auszüge) drückt MdL Thorsten Wehner seine Freude über den Bescheid aus. Wie der SPD-Politiker mitteilt, zielt das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadtzentren“ auf die Sicherung und Stärkung der Innenstädte ab. Dabei werden städtebauliche Maßnahmen in von Funktionsverlusten bedrohten zentralen Versorgungsbereichen unterstützt. Diese Bereiche sollen als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben erhalten und entwickelt werden. „Die Aufnahme in das Förderprogramm zeigt, dass das Mittelzentrum Wissen mit seiner Innenstadt genau in das erforderliche Profil passt“, freut sich Wehner.
Er erinnert daran, dass sich der Wissener Stadtrat aktuell wieder mit dem Thema Stadtkernsanierung befasst. Bereits in den 1990er Jahren waren mit Unterstützung von Bundes- und Landesmitteln in Höhe von 3,8 Mio. Euro umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Innenstadtbereich durchgeführt worden. Schon damals sei geplant gewesen, die Rathausstraße in das Sanierungskonzept mit einzubeziehen und in eine Einkaufsstraße umzugestalten. Die Aktivitäten seien jedoch weitgehend eingestellt worden, weil zuvor eine Herabstufung der Rathausstraße von einer Bundes- zu einer Gemeindestraße erforderlich war. Diese Herabstufung sei jetzt erfolgt.
Nachdem der Vorschlag für eine Bewerbung der Stadt Wissen im Rat auf breite Zustimmung gestoßen war, habe er beim Ministerium intensiv um eine Aufnahme in das Förderprogramm geworben, so Wehner, auch Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion.
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