"Women Empowerment": Grenzübergreifender Austausch für Gleichstellung, Familie und Beruf
Von Wolfgang Rabsch
Der Verein "Neue Kompetenz - Familie & Beruf e.V." in Altenkirchen empfing kürzlich einen besonderen Besuch. Kolleginnen aus Österreich reisten an, um gemeinsam über das wichtige Thema der Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu diskutieren.
Altenkirchen. Das Zauberwortwort heißt WE – "Women Empowerment". Zu diesem Stichwort besuchte der AK-Kurier Altenkirchen, um im Kreishaus Kontakt mit dem Verein "Neue Kompetenz - Familie & Beruf e.V." aufzunehmen, da im Kreishaus von Altenkirchen der Besuch der österreichischen Kolleginnen stattfand. Thematisiert wurden bei diesem Austausch wichtige Vorhaben im Bezug auf Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auch auf europäischer Ebene.
Was bedeutet "Women Empowerment"?
Mit dem WE-Projekt sollen die Gender-Kompetenz grenzübergreifend und die EU-Priorität "Inklusion und Vielfalt" gemeinsam gestärkt werden. Mit gegenseitigen Besuchen und virtuellem Austausch sollen transnationale Synergien im Bereich der Frauenförderung geschaffen werden. Ein Gefühl der "europäischen Schwesternschaft" unter den Teams und Teilnehmerinnen soll erzeugt sowie ein demokratischer Diskurs über gemeinsame Werte und Partizipation angestoßen werden.
Länderspezifische und grenzüberschreitende, strukturell bedingte Benachteiligungen sollen analysiert und Lösungen zusammengebracht oder neue entwickelt werden. Mit WE werden die Zielgruppen angesprochen, um digitale Technologie als wichtige Voraussetzung für gemeinsame Projektkommunikation zu nutzen. Damit wird die "digitale Lernfreude" gestärkt und verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, den digitalen Wandel im Interesse der Gleichstellung aktiv zu gestalten, um den bestehenden "Gender Data Gap" zu verringern. In einer Welt, die zunehmend auf Daten basiert, ist es entscheidend, weibliche Bedürfnisse und Perspektiven zu erkennen und zu kommunizieren, die in Algorithmen berücksichtigt werden müssen. Bei WE stehen die Bedürfnisse der weiblichen Zielgruppen im Vordergrund und werden dokumentiert.
Teilnehmerinnen des Projekts
Beraterinnen des "femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg" in Feldkirch, Österreich, sowie der Frauen-Bildungs- und Beratungseinrichtung "Neue Kompetenz - Familie & Beruf e.V." in Altenkirchen, Deutschland gehören dem WE-Projekt an. Die Mitarbeiterinnen beider Einrichtungen bilden jeweils ein interdisziplinäres Team und sind erfahrene Genderexpertinnen in ihrer jeweiligen Region.
Ziel des Projektes
Das Ziel ist es, Offenheit und gegenseitiges Lernen durch die Reflexion über mentale Bilder in Bezug auf Medienkanäle zu fördern. Es geht darum, das Bewusstsein für das Thema Desinformation in antidemokratischen Bewegungen und Diskriminierung zu schärfen. Die Teilnehmerinnen sollen von einer individualisierten Problemwahrnehmung zu einer strukturbewussten Haltung übergehen und das Potenzial für eine lösungsorientierte europäische Zusammenarbeit erkennen. Es ist das Ziel, eine solide Grundlage für zukünftige gemeinsame, transnationale Bildungsprojekte im Bereich der Gleichstellung zu schaffen.
Mehrere Projekte wurden bereits erfolgreich beendet, so besuchten die Mitglieder des Vereins aus Altenkirchen ihre Kolleginnen zu einem Lernformat und persönlichen Austausch in Feldkirch. Das Treffen beider Organisationen in Österreich konzentrierte sich auf das Kennenlernen von femail, persönlichen Austausch und die Diskussion der Teilnehmerinnenbedürfnisse. Aktuelle Frauenförderangebote wurden vorgestellt, die Strukturen von femail nähergebracht, regionale Gegebenheiten besprochen und die Motivation der Teilnehmerinnen für das Projekt erkundet.
Ein moderierter Workshop behandelte Projektziele, analysierte die Situation und ermittelte Bedarfe. Weitere Schritte wurden gemeinsam vorbereitet. Zum Gegenbesuch weilten die Kolleginnen aus Österreich dann Anfang Mai in Altenkirchen zum "Lernformat 'persönlicher Fachaustausch II' in Deutschland". Aus diesem Anlass hatte die Kreisverwaltung Altenkirchen beide Vereine im Kreishaus empfangen, um damit die Unterstützung für das WE-Projekt zu dokumentieren. Beide Abordnungen wurden vom Kreisbeigeordneten Klaus Schneider begrüßt, der den dienstlich verhinderten Landrat Dr. Enders vertrat. Klaus Schneider bekundete reges Interesse am Meinungsaustausch auf internationaler Ebene und sicherte zu, im Rahmen der Möglichkeiten das WE-Projekt zu unterstützen, das auch von der EU kofinanziert wird.
Auf ein baldiges Wiedersehen
Zum Abschluss des Besuchs wurde am letzten Tag ein gemeinsamer Ausflug an Rhein und Mosel nach Koblenz unternommen. Höhepunkt des Ausflugs waren eine Schifffahrt auf dem Rhein und der unerlässlichen Gondelfahrt vom Deutschen Eck aus hoch auf die Festung Ehrenbreitstein folgte noch eine kleine Rundreise durch den Westerwald, um den österreichischen Kolleginnen zu zeigen, auch der Westerwald viele landschaftliche Schönheiten vorzuweisen hat. Dem Vernehmen nach sind durch das Treffen mit den österreichischen Kolleginnen Freundschaften entstanden, die den Abschied sehr erschwerten. Es ist davon auszugehen, dass der Gegenbesuch in die Alpen-Republik nicht lange auf sich warten lässt. (Wolfgang Rabsch)
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