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Nachricht vom 15.05.2024    

Altenkirchener Waldfriedhof wird in den kommenden Jahren aufgehübscht

Die Stadt Altenkirchen macht sich in den kommenden Jahren an die Umgestaltung und Sanierung des Waldfriedhofs. Sie nimmt deutlich mehr als eine halbe Million Euro in die Hand, um Maßnahmen im Hoch- als auch im Tiefbau umzusetzen. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Arbeiten beginnen.

Der Hauptzugang zum Waldfriedhof (Toranlage) soll als erste Maßnahme saniert werden. (Foto: vh)

Altenkirchen. Der Altenkirchener Waldfriedhof macht seinem Namen in vielen Bereichen des großzügigen Areals alle Ehre. Er punktet in erster Linie mit der herausragenden Anordnung von Bäumen, Sträuchern und Hecken, zwischen denen die unterschiedlichen Grabfelder sich ausbreiten. Nunmehr wird sich die Stadt, in dessen Besitz sich die Ruhestätte befindet, an die Umgestaltung und Sanierung machen, wie der Stadtrat in seiner Zusammenkunft, der letzten in der aktuellen Wahlperiode, am späten Mittwochnachmittag (15. Mai) bei einer Gegenstimme (Walter Wentzien/FWG) mehrheitlich bekundete. Der Zeitrahmen erstreckt sich bis ins Jahr 2027, wobei der Auftakt noch in 2024 erfolgen soll. Deutlich mehr als eine halbe Million Euro machen die verschiedenen Maßnahmen aus, die auch mit Zuwendungen aus dem Investitionsstock des Landes finanziert werden sollen. Ein solcher Antrag muss bis spätestens 15. Oktober eines jeden Jahres bei der Kreisverwaltung eingegangen sein. Mit einer Entscheidung sowie mit der anschließenden Realisierung der Vorhaben kann dann erst im Frühjahr 2025 und 2026 gerechnet werden. Die Förderquote ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Leistungsfähigkeit der Gemeinde. Erfahrungsgemäß werden circa 40 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Geplant sind - Bereich Hochbau (Friedhofshalle): Malerarbeiten (innen und außen), Elektroarbeiten (neue Beleuchtung und Sanierung Heizungsanlage), Dachdeckerarbeiten (Erneuerung Dacheindeckung), Metallbauarbeiten (Einbau einer Glastür); Bereich Tiefbau: Sanierung Mauerwerk im Eingangsbereich inklusive Toranlage (noch in diesem Jahr), Erneuerung Einfriedung/Zaunanlage, Erneuerung des Aufenthaltsbereiches hinter der Friedhofshalle, Befestigung und Sanierung der „Neben“-Wege (geplant in zwei Bauabschnitten), Herstellung einer Gedenkstele, Anschaffung von zehn Erinnerungstafeln für die Bestattung unter Bäumen und Herstellung eines Erdröhrensystems für die Bestattung unter Bäumen (zum Schutz der Wurzeln/bis zu zwei Urnen pro Röhre). Für die Jahre 2024 bis 2026 sind im Haushaltsplan insgesamt 200.000 Euro veranschlagt, unter dem Strich stehen Gesamtkosten in Höhe von 592.000 Euro.

Einst der evangelische Friedhof
Die Geschichte des Waldfriedhofs (bis 1954 evangelischer Friedhof) reicht bis ins Jahr 1855 zurück. Dieses Gebiet „Auf dem Schafstall“ (Flurbezeichnung) wurde unter Bürgermeister Friedrich Lietzmann (1852-1886) eingerichtet, parallel der Friedhof an der Landstraße nach Wissen im Bereich des heutigen Rathauses geschlossen (in Betrieb 1810-1856). Zuvor waren die Toten in oder rund um die Kirche beigesetzt worden. Zudem gibt es einen katholischen Friedhof in der Hochstraße (1835-1980), der rund 5000 Quadratmeter misst, offiziell geschlossen ist, also nicht mehr belegt wird. Über das Gelände kann frühestens im Jahr 2037 verfügt werden (längste Laufzeit einer Grabstätte). Auf dem Waldfriedhof mit seiner Größe von 28.000 Quadratmetern wurde die erste Kapelle 1954 gebaut, die 1975 von einer größeren ersetzt wurde. Im Jahr 2023 gingen laut Friedhofsverwaltung 57 Bestattungen in die Statistik ein. Spitzenreiter mit 20 Beisetzungen war die „Bestattung unter Bäumen“ (zusätzliche Bäume wurden bereits ausgewählt). Die weitere Reihenfolge: Sargbestattung Doppelgrab 11, Rasengrab Urne 10, Rasengrab Sarg und Sargbestattung Einzelgrab je 6, Urne Einzelgrab 2, Urne Doppelgrab und Grab bei Butschbachs Engel je 1.

City-Manager Prieß sagt Tschüss
City-Manager Bastian Prieß, seit März 2022 in Amt und Würden, wird diese Position zum 30. September aufgeben und eine neue Stelle in einer Nachbarregion antreten. „Ich hoffe sehr, dass wir die Stelle des City-Managers rasch wieder besetzen können, um gegebenenfalls noch eine gemeinsame Überleitung der Aufgaben zu ermöglichen“, sagte Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz, „in Herrn Prieß verlieren wir einen überaus engagierten und einsatzbereiten City-Manager.“ Prieß seinerseits meinte: „Ich bedanke mich bei allen, mit denen ich zusammengearbeitet habe und vieles in der Stadt bewegen konnte.“ Er wird seine berufliche Laufbahn im öffentlichen Kulturbereich fortsetzen und eine Stelle antreten, die neben hoher wirtschaftlicher Verantwortung für einen Kulturbetrieb auch dessen künstlerische Ausgestaltung beinhaltet. „Als City-Manager war Herr Prieß von Anfang an in eine Vielzahl von Projekten eingebunden und hat in diesem Rahmen unter anderem die Themen Kultur, Veranstaltungen, Stadtmarketing, Betreuung des Einzelhandels und verschiedene städtische Projekte übernommen“, ergänzte Lindenpütz. Die Neuausschreibung der Stelle werde zeitnah erfolgen.

Stadt lobt finanzielle Hilfen für Ärztezuzug aus
Ohne Widerspruch sprach sich das Gremium für die „Richtlinie zur Förderung der ärztlichen Versorgung in der Kreisstadt Altenkirchen“ aus. Der Finanzierungstopf für die Jahre 2024 und 2025 ist mit jeweils 65.000 Euro gefüllt, die beide jeweils als außerplanmäßige Ausgaben verbucht werden müssen. Gefördert wird pro Hausarztpraxis mit Kassenzulassung je ein Weiterbildungsassistent mit monatlich 500 Euro für die Dauer von maximal zwei Jahren. Darüber hinaus stehen per anno jeweils 25.000 Euro (Einmalzahlung) für die Förderung einer Praxisübernahme (alle Fachrichtungen) und für eine Praxisneugründung (alle Fachrichtungen) zur Verfügung. Nach einer Aufstellung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz sind im „Mittelbereich“ Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld bei der hausärztlichen Versorgung 3,5 Arztsitze nicht besetzt. Die Förderung von Zahnärzten, Medizinern der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Ausübenden von Heilberufen, Apothekern sowie Tiermedizinern ist ausgeschlossen. In anderen Teilen des Kreises und auch landesweit stehen teils deutlich höhere Prämien auf der jeweiligen Verteilungsliste. 



Wer im Stadtbüro tagen darf
Nichts zu mäkeln hatte die Zusammenkunft an der „Nutzungsvereinbarung für den Sitzungsraum des Stadtbüros der Kreisstadt Altenkirchen“ (ehemaliges Postgebäude). Die Nutzungsübersicht – Bürgerinitiativen (Nutzungspauschale 25 Euro); Vereine mit Sitz in Altenkirchen (regelmäßig/25 Euro/Reservierung erforderlich/keine kommerziellen Veranstaltungen); Vereine mit Sitz in Altenkirchen (unregelmäßig/25 Euro/keine kommerziellen Veranstaltungen); Vereine aus der Region Altenkirchen (regelmäßig/25 Euro/Reservierung erforderlich/keine kommerziellen Veranstaltungen); Vereine aus der Region Altenkirchen (unregelmäßig/25 Euro/keine kommerziellen Veranstaltungen); soziale Einrichtungen aus Altenkirchen (25 Euro), Kreisstadt Altenkirchen (keine Gebühr); Parteien/Gremien der aktuellen Stadtratsfraktionen (keine Gebühr). Gewerbliche Veranstaltungen oder private Feiern (Geburtstag) sind nicht möglich.

Planungsleistungen vergeben
Einstimmig wurden die Planungsleistungen für die Umgestaltung des Schlossplatzes, die Sanierung der Wilhelmstraße (zwischen Frankfurter Straße und Westerwald Bank) und die Abdichtung der Tiefgarage, deren „Deckel“ ein Leck hat, für 233.155 Euro (brutto) Martin Heinemann, Diplom-Ingenieur und freier Landschaftsarchitekt, aus Obererbach (Hof Alt-Koberstein) zugesprochen. Um die Erschließung des Neubaugebietes „Rehhardt“ kümmert sich für 143.224 Euro die Firma Müller Tiefbau GmbH (Hemmelzen), wie der Rat einstimmig verfügte.

Rückblicke auf die zu Ende gehende Wahlperiode
In einer Bestandsaufnahme der alsbald zu Ende gehenden Wahlperiode wiesen sowohl Lindenpütz als auch die Sprecher aller im Rat vertretenen Fraktionen auf die Herausforderungen und auch auf die Erfolge der Arbeit in diesem Gremium hin. So wurden beispielsweise der Wechsel im städtischen Chefsessel (Lindenpütz löste Matthias Gibhardt ab), der nunmehr begonnene Bau des Fachmarktzentrums auf dem Weyerdamm, die Sanierung des Postgebäudes oder die Erschließung der Gebrüder-Grimm-Straße erwähnt. Lindenpütz sah gleichfalls eine Steigerung des Wir-Gefühls und bilanzierte: „Wir stehen als Stadt gut da.“ Dr. Kristianna Becker (CDU) stellte heraus, dass die Möglichkeiten des Stadtrates bei der Neuausrichtung des DRK-Krankenhauses nach der Insolvenz der DRK-Trägergesellschaft doch sehr, sehr eingeschränkt gewesen seien. Der Stadtrat habe sich neu finden müssen, nachdem die Personalunion (Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt in einer Person) weggefallen sei. Durch das neue Stadtbüro in der ehemaligen Post sei die Region ums Bahnhofsgelände aufgewertet worden, gab Daniela Hillmer-Spahr (SPD) zu Protokoll. „Kommunalpolitik ist Realpolitik und kein Wunschkonzert“, machte Jürgen Kugelmeier (FWG) deutlich, „es liegt an uns, unsere Demokratie zu stärken.“ Peter Müller (Bündnisgrüne) forderte alle auf, „öfter mal hinzugucken, was schon ganz gut ist, und sich aber auch zu fragen, was wir besser machen können“. Alle hätten für ein besseres Altenkirchen gearbeitet, unterstellte Thomas Roos (FDP) seinen Mitstreitern, „wir produzieren einiges Gutes für die Stadt.“ Von vielen Seiten gab es viel Lob für Martina Heibel-Groß, die im Stadtbüro die Fäden in der Hand hält.

Wentzien: Abschied nach 40 Jahren
In einem kurzen Statement beleuchtete Wentzien seine 40-jährige Zugehörigkeit zu diesem Gremium (seit 1984), aus dem er seinen endgültigen Abschied nahm und in dem er 30 Jahre lang als Fraktionssprecher der FWG agierte. Das Fazit seiner Tätigkeit, die noch unter dem ehemaligen Bürgermeister Karlheinz Klöckner begonnen hatte, lautete kurz und prägnant: „Viel Feind, viel Ehr.“ Neben Wentzien wird unter anderem auch Heijo Höfer (SPD) nicht mehr dem neuen Rat angehören, dennoch werde Hillmer-Spahr ihn wahrscheinlich weiterhin um den einen oder anderen Tipp bitten. Höfer war seit 2019 nur noch „normales“ Mitglied, nachdem er vom 5. März 1992 bis 2. Juli 2019 als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister (und somit Klöckners Nachfolger) fungiert hatte. Nach Angaben von Lindenpütz werden alle Ratsmitglieder, die nicht mehr vom 9. Juli an (konstituierende Sitzung) im neu gewählten Rat vertreten sind, im September offiziell verabschiedet. (vh)


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