Heimatmuseum Kirchen war gefragtes Ziel
Das Heimatmuseum in Kirchen war Ziel in der Vorhweihnachtszeit von vielen Besuchern und Gruppen. Es ist eine Stätte des Erinnerns, des Lernens und um Ideen für eigene neue Projekte zu erhalten. Der Kirchener Heimatverein kann stolz auf die Einrichtung sein, die Geschichte bewahrt und zugänglich macht.
Kirchen. Nicht nur die Krippe in der Museumsscheune des Heimatmuseums Kirchen wurde vor den Feiertagen von zahlreichen Personen besucht, auch das Museum war Anziehungspunkt von zahlreichen Besuchern und auch Gruppen.
Mit einer Abordnung von elf Heimatfreunden aus Brachbach besuchten Ortsbürgermeister Peter Hussing sowie der Erste Beigeordnete Josef Preußer das Museum. Die Aktiven des Brachbacher Heimatvereins wollten sich in erster Linie informieren. Die Gemeinde Brachbach hat ein Haus erworben und möchte in dem Gebäude ein Museum aufbauen. Während des Rundganges mit dem Geschäftsführer des Kirchener Heimatvereins Helmut Ermert wurden Ideen für einen möglichen Umbau des Brachbacher Gebäudes thematisiert und Vorstellungen für die Gestaltung der Räumlichkeiten erörtert.
Auch die Öko-Projektgruppe der Caritas Betzdorf besuchte vor den Feiertagen das Museum. Die Teilnehmer befassen sich vorwiegend mit ökologisch wertvollen Flächen, so etwa ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzflächen oder Flächen mit altem Obstbaumbestand, die aber inzwischen aufgelassen wurden. Ziel des Projektes ist, diese historisch bedingte Nutzung wieder zu aktivieren oder die Flächen möglichst im alten Nutzungszustand zu erhalten.
"Dabei geht es oft genug gleichzeitig darum", so Markus Remmel vom Caritasverband, "ein altes ökologisches Gleichgewicht wieder herzustellen und damit entscheidend zum Erhalt des Lebensraumes zahlreicher Tierarten beizutragen".
Beim Besuch der aus acht Teilnehmern bestehenden Projektgruppe im Kirchener Heimatmuseum stand ein Blick in die Geschichte im Mittelpunkt des Interesses, doch standen diesmal nicht die Vogelwelt oder die Amphibien im Fokus, sondern die Entwicklung des Zusammenlebens der Menschen im hiesigen Raum, ihre Arbeits- und Lebenswelt, ihre Traditionen und Werte. Im Rahmen des Bildungsteils des Projektes war den Verantwortlichen seitens der Caritas, Odile Coret-Thomas und Markus Remmel die Konfrontation mit der Veränderung der menschlichen Lebenswelten wichtig, da sie erst den Blick frei macht für die Veränderungen im besiedelten und land- bzw. forstwirtschaftlich geprägten Umfeld. Besonders letzteres besprachen die Besucher mit Helmut Ermert vom Kirchener Heimatverein am Beispiel der Haubergswirtschaft, die inzwischen einen völlig veränderten und sich derzeit auch wieder neu ändernden Stellenwert hat.
Auch eine Gruppe aus Wehbach hatte das Museum als Ziel. "Es ist immer wieder schön, sich im Heimatmuseum der Stadt Kirchen umzuschauen und an die eigene Geschichte erinnert zu werden", betonte Rita Elsen beim Besuch im Rahmen des Jahrgangstreffens. Die Führung der kleinen Gruppe hatte Helmut Ermert übernommen, der natürlich vieles noch zeitnah selbst erlebt hat. Da einige krankheitsbedingt verhindert seien, so Elsen, sei die Gruppe der 1946 in die Wehbacher Volksschule Eingeschulten natürlich noch kleiner geworden als man erhofft hatte. So konnten von den 13 noch lebenden ehemaligen Schülern diesmal nur acht am Treffen teilnehmen.
"Wir sind halt eine Kriegsgeneration, da leben eh schon nur noch die Hälfte, so ist das eben", erklärte Rita Elsen. Aber darin waren sich alle einig, sei ein Besuch des Museums vor dem anschließenden gemütlichen Beisammensein immer eine tolle Sache, da man doch in besonderem Maße noch einmal inspiriert werde und sich plötzlich wieder an Ereignisse erinnern könne, an die man schon ewig nicht mehr gedacht habe. (erm)
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