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Pressemitteilung vom 23.05.2024    

Azubi-Schwund in Bäckereien: Nachwuchs-Offensive im Kreis Altenkirchen

Die Bäckereien im Landkreis Altenkirchen beklagen einen Mangel an Auszubildenden. Derzeit sind gerade einmal zehn Auszubildende im gesamten Kreisgebiet beschäftigt. Um entgegenzuwirken, hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung durchgesetzt.

Symbolbild (Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten)

Kreis Altenkirchen. Die Azubis in den Bäckereien des Landkreises Altenkirchen können sich freuen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat eine signifikante Erhöhung der Ausbildungsvergütung erreicht. "Wer seine Ausbildung anfängt, geht mit mindestens 860 Euro im Monat nach Hause. Das sind 180 Euro mehr als bislang. Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es 190 Euro zusätzlich. Und im dritten bekommt der Bäckerei-Nachwuchs 1.085 Euro - ein Plus von 200 Euro", erläutert Volker Daiss, Geschäftsführer der NGG Mittelrhein. Im Schnitt hätten die Bäckerei-Azubis damit rund ein Viertel mehr auf dem Konto.

Außerdem soll es bis zum Ende des Jahres eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat geben. Zusätzlich solle von den Betrieben auch noch ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV gezahlt werden. Alle Bäckerei-Azubis im Kreis Altenkirchen werden aufgefordert, einen "Azubi-Konto-Check" zu machen. "Wer das zusätzliche Geld noch nicht bekommt, sollte sich melden", fordert Volker Daiss den Bäckerei-Nachwuchs auf, da käme nämlich einiges zusammen.

Tarifabschluss: Keine Ausnahmen
Die NGG hat sich in harten Verhandlungen am Tariftisch für die bessere Bezahlung der Auszubildenden eingesetzt. "Jeder Azubi in einer Bäckerei profitiert jetzt davon: Egal, ob es um die Ausbildung in der Backstube oder am Verkaufstresen geht", erklärt Daiss. Wichtig sei, dass der Tarifabschluss dazu für alle Betriebe gelte - ohne Ausnahme.



Diese Maßnahmen sind Teil einer "Azubi-Offensive" in Reaktion auf das "Akut-Problem Azubi-Schwund". Aktuell gibt es nur zehn Auszubildende in den Bäckereien des Kreises Altenkirchen, vor zehn Jahren waren es noch 40. "Die Azubi-Zahlen bei den Bäckereien im Kreis Altenkirchen sind damit dramatisch eingebrochen - um rund 75 Prozent", warnt Daiss. Jetzt gehe es darum, diesen Trend zu stoppen.

Fachkräfte halten
Laut Daiss spielt auch der Lohn nach der Ausbildung eine entscheidende Rolle, um den Beruf attraktiv zu machen und Fachkräfte zu halten. Denn die Qualität der Backwaren hänge stark von ausgebildeten Profis ab. Er warnt davor, fehlende Fachkräfte durch Quereinsteiger zu ersetzen. "Backen ist ein Handwerk. Und das muss man lernen. Dazu müssen die Bäckereien aber auch eine gute Ausbildung bieten", betont der Geschäftsführer der Bäcker-Gewerkschaft.

Die explodierenden Energiekosten haben den Bäckereien in den vergangenen Monaten schwer zugesetzt. Mit steigenden Lohnkosten kommen jetzt zusätzliche Belastungen auf die Betriebe zu. Letztlich aber profitiert die Lebensqualität aller Bürger vom Fortbestand gut ausgebildeter Bäcker. Finanzielle Anreize für den Nachwuchs können sich im Endeffekt auch für die Betriebe positiv auswirken. (PM/Red)


Mehr dazu:   Handwerk  
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